Veröffentlicht am: 17. Februar 2025 / Update vom: 17. Februar 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
Ein verzweifelter Verleger, der in einem Meer aus Code untergeht und eine monströse algorithmische Tentakel, die Websites in die trafficarme Dunkelheit zieht – Bild: Xpert.Digital
50 % und Sichtbarkeitsverlust: Wie sich die größten Publisher erholen können
Marktanalyse von 2024 für 2025+: Die Zukunft der SEO für Nachrichtenportale
Die digitale Landschaft für Publisher hat sich mit dem laufenden Jahr 2024 tiefgreifend verändert. Während Suchmaschinen wie Google weiterhin die primäre Traffic-Quelle für Nachrichtenportale und Medienhäuser bleiben, wird der Wettbewerb um Sichtbarkeit zunehmend herausfordernder. Einige der größten Publisher, darunter Web.de, Focus und Stern, verzeichneten 2024 massive Einbrüche in ihrer organischen Sichtbarkeit – teils um über 50 %. Gleichzeitig nimmt die Nachfrage nach professioneller SEO-Beratung zu, da die Komplexität der Suchmaschinenoptimierung traditionelle Redaktionsstrukturen überfordert. Dieser Bericht analysiert die treibenden Faktoren hinter diesen Entwicklungen und skizziert nachhaltige Lösungsansätze für Publisher, die sich langfristig im digitalen Nachrichtenmarkt behaupten wollen.
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Die strukturellen Herausforderungen für Publisher im SEO-Wettbewerb
Technische Hürden und algorithmische Verschiebungen
Die technische Infrastruktur einer Website bildet die Basis für eine erfolgreiche SEO-Strategie. Viele Publisher unterschätzen jedoch essentielle Faktoren wie Crawling-Effizienz, Indexierbarkeit, XML-Sitemaps und Mobile-First-Optimierung. Ein gravierendes Beispiel ist die schwindende Bedeutung von Accelerated Mobile Pages (AMP). Früher als unverzichtbar für mobile Nutzer gefeiert, wird AMP inzwischen von Google weniger bevorzugt. Bei Stern.de führte die zu starke Abhängigkeit von AMP zu einem drastischen Traffic-Rückgang von 30 %.
Parallel dazu verändert sich die Darstellung von Suchergebnissen drastisch. Google-eigene Features wie Knowledge Panels, Newsboxen und Featured Snippets beanspruchen immer mehr Platz auf den Suchergebnisseiten. Bei Suchanfragen zu aktuellen Nachrichten, Prominenten oder Sportereignissen füllen diese Elemente oft bis zu 80 % des sichtbaren Bereichs der Suchergebnisseite. Dadurch sinken die Klickraten für klassische Nachrichtenartikel erheblich.
Algorithmische Updates wie das Helpful Content Update von 2023 und die Bekämpfung von „Site Reputation Abuse“ 2024 erschweren die Situation weiter. Diese Updates zielen darauf ab, generische Inhalte abzuwerten und stattdessen Webseiten mit hoher thematischer Autorität zu belohnen. Publisher, die eine breite Themenpalette abdecken, geraten so zunehmend unter Druck.
Content-Relevanz und die Krise der Generalisten
Das traditionelle Modell der Generalisten unter den Nachrichtenportalen verliert an Bedeutung. Google priorisiert zunehmend spezialisierte Domains mit hoher Fachkompetenz. Beispielsweise verdrängten spezialisierte Fußballplattformen wie Transfermarkt und Kicker allgemeine Nachrichtenseiten bei Bundesliga-relevanten Suchbegriffen aus den Top-10-Rankings. Ein ähnlicher Trend zeigt sich im Finanzbereich: Während Focus und Stern 2023 noch führend bei „Aktien-Tipps“ waren, dominieren heute spezialisierte Börsenportale wie Finanzen.net die Rankings.
Dieser Wandel basiert auf Googles verstärkter Berücksichtigung der E-E-A-T-Kriterien (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness). So kann eine Regionalzeitung wie die Rheinpfalz zwar glaubwürdige Berichte über die regionale Wirtschaft liefern, doch im Vergleich mit Leitmedien wie Spiegel oder Handelsblatt fehlt ihr die notwendige Autorität für überregionale Politikanalysen. Die Sichtbarkeitsdaten belegen diese Entwicklung eindrucksvoll: 45 der 100 größten SEO-Verlierer 2024 waren breit aufgestellte Publisher.
Monetarisierungsdilemma und Paywall-Strategien
Die Balance zwischen Reichweite und Monetarisierung stellt eine der größten Herausforderungen für Publisher dar. Während Google Discover kurzfristig hohe Besucherzahlen liefern kann, sind diese Nutzer schwer in zahlende Abonnenten zu konvertieren. Gleichzeitig führt eine zu aggressive Nutzung von Paywalls dazu, dass Inhalte von Suchmaschinen nicht mehr indexiert werden können, was die organische Sichtbarkeit senkt.
Einige Verlage experimentieren mit hybriden Modellen. Die Süddeutsche Zeitung beispielsweise setzt auf eine „Metered Paywall“, bei der eine begrenzte Anzahl an Artikeln pro Monat kostenlos lesbar bleibt. Zudem werden bestimmte Inhalte gezielt für SEO-Zwecke freigegeben. Dennoch bleibt der Spagat schwierig: Ein zu restriktives Paywall-Modell reduziert die Chancen, in Google News oder Discover präsentiert zu werden, da Google freie Zugänglichkeit bevorzugt.
Die wachsende Bedeutung professioneller SEO-Beratung
Vom Technik-Check zur strategischen Partnerschaft
Moderne SEO-Beratung geht weit über klassische Keyword-Optimierung hinaus. Renommierte Agenturen wie SichtbarerWerden.de oder eMinded bieten ganzheitliche Strategien, die technische Optimierung, Content-Strategie und redaktionelle Workflows umfassen. Typische Leistungen beinhalten:
- Technische Audits: Identifikation von Crawling-Problemen, Indexierungsfehlern und Mobile Usability Issues.
- Content Gap-Analysen: KI-gestützte Erkennung thematischer Lücken gegenüber Wettbewerbern.
- Entity-basiertes SEO: Aufbau von Autorität durch semantische Vernetzung verwandter Inhalte.
- Performance-Tracking: Nutzung von Tools wie Sistrix oder SEMrush zur Überwachung von Sichtbarkeitsindizes und Klickraten.
Case-Studien belegen, dass Publisher, die gezielt in SEO investieren, ihre organische Sichtbarkeit innerhalb von 6 bis 12 Monaten um bis zu 120 % steigern können.
Spezialisierte Dienstleistungen für Publisher
Einige Agenturen konzentrieren sich ausschließlich auf SEO für Nachrichtenportale. Moritz Serif Consulting beispielsweise entwickelt Maßnahmen für Newsrooms, darunter:
- Breaking News-Optimierung: Automatisierte Vorlagen für Meta-Tags und Structured Data.
- Republishing-Strategien: Aktualisierung und Neuveröffentlichung von Evergreen-Inhalten.
- Google Discover-Optimierung: Emotionalisierte Headlines und entitätsbasierte Themencluster für höhere Klickraten.
Gleichzeitig gewinnen KI-gestützte SEO-Tools an Bedeutung. Plattformen wie MarketMuse oder Clearscope helfen Redaktionen, Inhalte suchintentionsoptimiert zu gestalten, ohne journalistische Qualität zu opfern.
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Strategische Anpassungen für zukunftsfähige Publisher
Aufbau thematischer Autoritätscluster
Erfolgreiche Publisher konzentrieren sich zunehmend auf Kernkompetenzen und entwickeln gezielt thematische Autoritätscluster. Ein Beispiel ist die Rheinpfalz, die sich als führende Quelle für Nachrichten über den Chemiekonzern BASF etabliert hat. Erfolgsfaktoren sind:
- Monatliche Investigativrecherchen zu Unternehmensentwicklungen
- Experteninterviews mit Vorstandsmitgliedern
- Datengetriebene Visualisierungen von Emissionswerten
Diversifizierung der Traffic-Quellen
Angesichts der wachsenden Abhängigkeit von Google entdecken Publisher alternative Kanäle neu:
- Social SEO: Optimierung von Inhalten für interne Suchfunktionen bei YouTube und TikTok.
- Podcast-Transkriptionen: SEO-freundliche Abschriften zur Verbesserung der Auffindbarkeit.
- Newsletter-Archivierung: Umwandlung alter Newsletter in indexierbare Evergreen-Artikel.
Die Zukunft gehört Publishern, die journalistische Exzellenz mit datengetriebener SEO-Expertise verbinden. Nur so können sie sich im Zeitalter der KI-gestützten Suche als relevante Akteure behaupten.
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