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Dark Warehouses & VDA 5050: Wie offene Standards und KI das Machtgefüge im Lager neu ordnen

Dark Warehouses & VDA 5050: Wie offene Standards und KI das Machtgefüge im Lager neu ordnen

Dark Warehouses & VDA 5050: Wie offene Standards und KI das Machtgefüge im Lager neu ordnen – Bild: Xpert.Digital

Intralogistik 4.0: Ökonomische Transformation in einer volatilen Weltwirtschaft

Vom Kostentreiber zum Wertschöpfer: Warum Intralogistik 4.0 über die Zukunft Ihres Geschäftsmodells entscheidet

Lange Zeit galt in der Welt der Intralogistik ein ehernes Gesetz: Kostenminimierung durch Skaleneffekte und die Perfektionierung statischer Abläufe. Doch dieses Fundament bröckelt. In einer globalen Wirtschaft, die zunehmend durch geopolitische Spannungen, disruptive Nachfrageschwankungen und einen chronischen Fachkräftemangel geprägt ist, wird die einstige Stärke der „Just-in-Time“-Effizienz paradoxerweise zum existenziellen Risiko. Wer heute noch Lagerstrukturen plant, die auf der Prognosesicherheit des letzten Jahrzehnts basieren, investiert nicht in die Zukunft, sondern produziert „Stranded Assets“ – gebundenes Kapital, das seine operative Daseinsberechtigung verliert, bevor es abgeschrieben ist.

Die Intralogistik durchläuft derzeit die radikalste ökonomische Transformation ihrer Geschichte. Sie emanzipiert sich von der Rolle der reinen Kostenstelle hin zu einem entscheidenden strategischen Werttreiber, der direkten Einfluss auf die Bilanzstruktur, den Cashflow und die Risikobewertung eines Unternehmens nimmt. Es geht nicht mehr primär darum, den Pick-Prozess um Millisekunden zu beschleunigen, sondern darum, durch Flexibilität und Skalierbarkeit die Handlungsfähigkeit in unsicheren Märkten zu garantieren.

Der folgende Artikel analysiert die Tiefenstrukturen dieses Wandels. Er beleuchtet, warum der Shift von CAPEX zu OPEX durch Modelle wie „Robotics-as-a-Service“ finanzielle Freiheit schafft, weshalb Nachhaltigkeit und Energieeffizienz zu harten Währungskriterien für Investoren geworden sind und wie die Abkehr von proprietären Systemen hin zu offenen Standards (Interoperabilität) die Machtverhältnisse im Einkauf neu definiert. Wir zeigen auf, warum die intelligente Vernetzung und die Nutzung von Daten als präskriptives Werkzeug heute die einzige Antwort auf die Unvorhersehbarkeit von morgen sind.

Intralogistik 4.0: Strategische Neuausrichtung zwischen Volatilität und Rendite

Die globale Wirtschaftsordnung befindet sich in einem fundamentalen Umbruch, der die traditionellen Paradigmen der Supply Chain Management Strategie in Frage stellt. Während das vergangene Jahrzehnt von der Maxime der „Just-in-Time“-Effizienz und der Kostenminimierung durch Skaleneffekte geprägt war, hat sich das Koordinatensystem für Entscheidungsträger heute verschoben. Geopolitische Spannungen, demografische Verwerfungen und eine zunehmend unberechenbare Volatilität der Nachfragemärkte zwingen Unternehmen dazu, ihre intralogistischen Strukturen neu zu bewerten. Es geht nicht mehr primär darum, die Kosten pro Pick um den Bruchteil eines Cents zu senken, sondern darum, die operative Handlungsfähigkeit unter extremen Bedingungen zu sichern. In diesem Kontext entwickelt sich die Intralogistik von einer reinen Kostenstelle zu einem strategischen Werttreiber, der über die Resilienz des gesamten Geschäftsmodells entscheidet. Die folgende Analyse beleuchtet die ökonomischen Tiefenstrukturen dieser Transformation und zeigt auf, warum Flexibilität, Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit heute harte finanzielle Kennzahlen sind, die direkt auf die Bilanzstruktur durchschlagen.

Vom Anlagevermögen zur fluiden Ressource: Flexibilität als neues Paradigma der Investitionsgüter

Die Ära der monolithischen Förderanlagen, die als unveränderliches Stahlskelett durch die Lagerhallen der Welt führen, neigt sich ihrem ökonomischen Ende zu. Historisch betrachtet waren Investitionen in Intralogistik durch hohe Investitionsausgaben (CAPEX) gekennzeichnet, die sich über Abschreibungszeiträume von zehn bis fünfzehn Jahren amortisieren mussten. Diese Kapitalbindung ist in einem Marktumfeld, in dem Produktlebenszyklen kaum noch 24 Monate überschreiten und Konsumentenverhalten sich quartalsweise ändert, zu einem toxischen Risiko geworden. Unternehmen suchen daher nach Lösungen, die das Anlagevermögen flexibilisieren und das Risiko von „Stranded Assets“ – also Investitionen, die vor Ende ihrer technischen Lebensdauer ihren ökonomischen Nutzen verlieren – minimieren.

Der massive Aufschwung von autonomen mobilen Robotern (AMR) und fahrerlosen Transportsystemen (FTS) ist nicht nur technologisch, sondern vor allem finanzwirtschaftlich begründet. Im Gegensatz zu starrer Fördertechnik erlauben diese Systeme eine dynamische Anpassung der Kapazitäten. Ökonomisch betrachtet wandelt sich hier die Kostenstruktur: Anstatt Kapital für eine Maximalkapazität zu binden, die nur in der „Peak Season“ – etwa rund um den Black Friday oder das Weihnachtsgeschäft – benötigt wird, ermöglichen Modelle wie „Robotics-as-a-Service“ (RaaS) eine Atmung der Fixkosten. Unternehmen zahlen für die Leistung, nicht für den Besitz des Assets. Dies verschiebt die Belastung von der Bilanz (Assets) in die Gewinn- und Verlustrechnung (OPEX), was Liquidität schont und den Return on Capital Employed (ROCE) verbessert.

Ein weiterer kritischer Faktor, der die Flexibilisierung erzwingt, ist der demografische Wandel. Der Fachkräftemangel in der Logistik ist kein temporäres Phänomen, sondern eine statistische Gewissheit für die kommenden Jahrzehnte. Die Automatisierung durch flexible Robotik ist daher keine Option zur Kostensenkung, sondern eine Versicherung gegen den Totalausfall operativer Kapazitäten aufgrund fehlenden Personals. Die ökonomische Rechnung verschiebt sich hierbei: Der ROI einer Automatisierungslösung wird nicht mehr nur gegen den Lohn eines menschlichen Mitarbeiters gerechnet, sondern gegen die Opportunitätskosten, die entstehen würden, wenn Kundenaufträge mangels Personal nicht erfüllt werden können. In diesem Szenario wird Flexibilität zur harten Währung, die es Unternehmen erlaubt, auch bei volatiler Personalverfügbarkeit lieferfähig zu bleiben.

Skalierbarkeit als Risikomanagement in volatilen Märkten

In der klassischen Lagerplanung war die Prognosegüte der entscheidende Faktor. Ingenieure und Planer versuchten, das Geschäftsvolumen für das Jahr 2030 vorherzusagen und bauten im Jahr 2024 die entsprechende Kapazität. In der heutigen Volatilität ist dieses Vorgehen pure Spekulation. Baut man zu groß, drücken ungenutzte Kapazitäten und Abschreibungen auf das Ergebnis. Baut man zu klein, verliert man Marktanteile an die Konkurrenz. Skalierbarkeit ist die Antwort auf dieses Prognosedilemma und dient als zentrales Instrument des Risikomanagements.

Moderne Intralogistiksysteme müssen modular aufgebaut sein, ähnlich wie Lego-Bausteine, die sich beliebig erweitern lassen, ohne den laufenden Betrieb zu stören. Dies gilt insbesondere für Shuttle-Systeme und Grid-basierte Lagerlösungen, bei denen die Leistung (Anzahl der Roboter) und die Kapazität (Anzahl der Lagerplätze) entkoppelt voneinander skaliert werden können. Ökonomisch bedeutet dies, dass die initialen Investitionskosten (Initial Invest) deutlich gesenkt werden können. Ein Unternehmen muss nicht mehr für das Wachstum der nächsten fünf Jahre in Vorleistung gehen, sondern investiert in eine Basisinfrastruktur, die „Just-in-Time“ mit dem tatsächlichen Wachstum erweitert wird.

Diese granulare Skalierbarkeit hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Finanzierung von Wachstum. In einer Zeit steigender Zinsen und schwierigerer Zugänge zu Fremdkapital ist die Fähigkeit, Investitionen in kleinen, verdaubaren Tranchen zu tätigen (Pay-as-you-grow), ein strategischer Wettbewerbsvorteil. Es reduziert das Risiko von Fehlinvestitionen drastisch und ermöglicht eine engere Korrelation zwischen Umsatzwachstum und Kostensteigerung. Die Skalierbarkeit betrifft jedoch nicht nur das physische Wachstum, sondern auch die Fähigkeit zum Rückbau oder zur Verlagerung. In einer globalisierten Wirtschaft müssen Unternehmen in der Lage sein, Logistikknotenpunkte bei Bedarf schnell zu verlagern, um auf Zölle, Handelskriege oder Pandemien zu reagieren. Systeme, die abgebaut und an einem anderen Standort wieder aufgebaut werden können, erhalten ihren Wert, während fest verbundene Installationen abgeschrieben werden müssen.

 

LTW Lösungen

LTW Intralogistics – Engineers of Flow - Bild: LTW Intralogistics GmbH

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Ökologische Imperative und die Neudefinition des ROI

Lange Zeit wurde Nachhaltigkeit in der Logistik als Marketinginstrument oder als notwendiges Übel zur Erfüllung minimaler gesetzlicher Standards betrachtet. Diese Sichtweise ist überholt. Heute ist Nachhaltigkeit ein harter Kostenfaktor und ein Kriterium für den Zugang zu Kapitalmärkten. Mit der Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) durch die EU werden Unternehmen verpflichtet, detailliert über ihre ökologischen Auswirkungen zu berichten. Für die Intralogistik bedeutet dies, dass Energieeffizienz und CO2-Fußabdruck direkt messbare KPIs werden, die von Banken und Investoren geprüft werden.

Die Elektrifizierung der Flurförderzeuge und der Einsatz von Lithium-Ionen-Technologie statt Blei-Säure-Batterien sind dabei nur der erste Schritt. Die ökonomische Analyse muss tiefer gehen und die „Total Cost of Ownership“ (TCO) unter Berücksichtigung der Energiekosten betrachten. In vielen europäischen Ländern sind die Industriestrompreise auf einem Niveau, das Energieverschwendung unbezahlbar macht. Automatisierte Lager, die als „Dark Warehouses“ konzipiert sind – also ohne Beleuchtung und Heizung auskommen, da Roboter diese nicht benötigen – bieten hier enorme Einsparpotenziale. Die Investition in eigene Energieerzeugung, etwa durch Photovoltaikanlagen auf den riesigen Dachflächen von Distributionszentren, verwandelt das Lager von einem Energieverbraucher in einen “Prosumer”, der aktiv zur Energiestabilität beiträgt und Energiekosten hedged.

Darüber hinaus rückt die Kreislaufwirtschaft in den Fokus. Hardwarekomponenten müssen so konstruiert sein, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer nicht als Sondermüll enden, sondern wiederaufbereitet oder recycelt werden können. Dies beeinflusst den Restwert der Anlagen in der Bilanz. Ein System, das nach zehn Jahren noch einen hohen Materialwert besitzt oder refurbisht werden kann, hat eine völlig andere Abschreibungsdynamik als eines, das kostenintensiv entsorgt werden muss. Nachhaltigkeit in der Intralogistik ist somit primär eine Frage der langfristigen Vermögenssicherung und der Risikominimierung gegenüber steigenden CO2-Preisen und regulatorischen Eingriffen. Wer heute noch in energieineffiziente Technologien investiert, baut sich die „stranded assets“ von morgen in die Bilanz.

Die Verlagerung der Steuerungsintelligenz in die virtuelle Infrastruktur

Die Migration der Steuerungssoftware in die Cloud ist einer der signifikantesten Trends, der die ökonomische Struktur der Intralogistik verändert. Traditionell war das Warehouse Management System (WMS) eine On-Premise-Installation: Ein Serverraum vor Ort, eigene IT-Administratoren, teure Lizenzkäufe und komplexe, risikoreiche Update-Zyklen alle paar Jahre. Dieses Modell ist starr und kapitalintensiv. Der Wechsel zu Cloud-basierten SaaS-Lösungen (Software-as-a-Service) demokratisiert den Zugang zu High-End-Technologie. Auch mittelständische Unternehmen können sich nun WMS-Funktionalitäten leisten, die früher Großkonzernen vorbehalten waren, da die hohen Einstiegsbarrieren durch monatliche Abo-Modelle ersetzt werden.

Ökonomisch betrachtet reduziert Cloud-Computing die Bindung von IT-Personal für Wartungsaufgaben. In Zeiten des Fachkräftemangels ist es fast unmöglich, an jedem Lagerstandort qualifiziertes IT-Personal vorzuhalten, das Server warten und Patches einspielen kann. Die Cloud zentralisiert diese Komplexität beim Anbieter. Zudem ermöglicht die Cloud erst die echte Vernetzung von Standorten. Ein globales Bestandsmanagement in Echtzeit, das Lagerbestände über Kontinente hinweg optimiert und so das gebundene „Working Capital“ reduziert, ist ohne eine zentrale Cloud-Instanz kaum realisierbar.

Dennoch bringt dieser Wandel auch neue ökonomische Risiken mit sich, insbesondere im Bereich der Cybersicherheit und der Datenhoheit. Die Abhängigkeit von der Internetverbindung wird zur kritischen Infrastrukturfrage. Ein Internetausfall, der den Stillstand eines vollautomatisierten Fulfillment-Centers bedeutet, kann Millionen kosten. Daher setzen sich zunehmend hybride Edge-Cloud-Architekturen durch, bei denen zeitkritische Entscheidungen (Millisekunden-Steuerung von Robotern) lokal auf der Maschine (Edge) getroffen werden, während die übergeordnete Optimierung und Datenanalyse in der Cloud stattfindet. Diese Architektur balanciert das Bedürfnis nach globaler Datenverfügbarkeit mit der Notwendigkeit lokaler Ausfallsicherheit.

Interoperabilität und das Ende proprietärer Ökosysteme

Ein oft unterschätzter Kostentreiber in der Intralogistik ist der „Vendor Lock-in“. Über Jahrzehnte hinweg bauten große Systemanbieter geschlossene Ökosysteme auf. Wer einmal die Hardware von Hersteller A kaufte, war auf Gedeih und Verderb auch an dessen Software, Wartung und Erweiterungskomponenten gebunden. Dies führte zu einer monopolistischen Preisgestaltung im After-Sales-Markt und hemmte Innovationen, da Best-of-Breed-Ansätze technisch kaum realisierbar waren.

Die Entwicklung offener Standards, allen voran die Schnittstelle VDA 5050, markiert hier eine Zäsur mit weitreichenden ökonomischen Folgen. Diese Standardisierung, die ursprünglich aus der Automobilindustrie getrieben wurde, ermöglicht es, fahrerlose Transportsysteme (FTS) und mobile Roboter verschiedener Hersteller unter einer einzigen Leitsteuerung zu betreiben. Für den Einkäufer und Strategen bedeutet dies eine massive Stärkung der Verhandlungsposition. Er kann für jede spezifische Aufgabe das beste Gerät am Markt wählen – den besten Paletten-Mover von Hersteller A, den agilsten Kommissionier-Roboter von Hersteller B – und diese in einem integrierten System orchestrireren.

Die ökonomische Implikation ist eine Senkung der Integrationskosten. In der Vergangenheit verschlang die IT-Integration oft bis zu 30-40% des Projektbudgets. Durch Standards wie VDA 5050 wird „Plug-and-Play“ zwar noch nicht zur absoluten Realität, aber die Integrationsaufwände sinken signifikant. Dies senkt die Hürde für die Einführung von Automatisierungstechnik drastisch und ermöglicht auch kleineren Unternehmen den Einstieg. Zudem fördert es den Wettbewerb unter den Hardwareherstellern, was langfristig zu sinkenden Preisen und höheren Innovationsraten führt, da sie sich nicht mehr auf der Exklusivität ihrer Schnittstellen ausruhen können, sondern durch Leistung überzeugen müssen.

Von der Datenerfassung zur prädiktiven Wertschöpfung

Daten werden oft als das „neue Öl“ bezeichnet, doch in der Intralogistik waren sie lange Zeit eher ein ungenutztes Abfallprodukt. Sensoren an Förderbändern und Scannern lieferten Millionen von Datenpunkten, die jedoch selten systematisch ausgewertet wurden. Der aktuelle ökonomische Wandel besteht darin, diese Daten von einem rein deskriptiven Status (Was ist passiert?) in einen prädiktiven (Was wird passieren?) und schließlich präskriptiven Status (Was sollen wir tun?) zu überführen.

Durch den Einsatz von Machine Learning und Künstlicher Intelligenz können Unternehmen Muster erkennen, die dem menschlichen Auge verborgen bleiben. Ein konkretes ökonomisches Beispiel ist die „Predictive Maintenance“. Anstatt Teile in starren Intervallen auszutauschen (was oft zu früh passiert und Geld verschwendet) oder auf einen Ausfall zu warten (was zu teuren Stillständen führt), analysiert die KI Vibrations- und Temperaturdaten von Motoren, um den optimalen Wartungszeitpunkt vorherzusagen. Dies erhöht die Verfügbarkeit der Anlage (OEE – Overall Equipment Effectiveness) und senkt gleichzeitig die Instandhaltungskosten.

Ein weiteres Feld mit enormem finanziellem Hebel ist die dynamische Lagerplatzvergabe (Slotting). KI-Algorithmen können basierend auf historischen Verkaufsdaten, aktuellen Trends und sogar Wettervorhersagen die optimale Platzierung von Artikeln im Lager berechnen. Schnelldreher werden automatisch näher an den Warenausgang verlagert, um Wegezeiten zu minimieren. Da die Kommissionierung oft bis zu 50% der Lagerbetriebskosten ausmacht, führen schon kleine Optimierungen der Wegezeiten durch intelligente Datennutzung zu signifikanten Einsparungen im Millionenbereich bei großen Volumen. Daten sind somit kein technischer Selbstzweck, sondern ein direkter Treiber der operativen Marge.

Die Mikro-Ebene der Digitalisierung: Sichtbarkeit bis zur letzten Schraube

Während große Roboter und Cloud-Systeme die Schlagzeilen beherrschen, findet auf der Mikro-Ebene eine stille Revolution statt, die für die Prozesssicherheit entscheidend ist. Technologien wie E-Labels (elektronische Preis- und Infoschilder) und digitale Kanban-Systeme schließen die Lücke zwischen der digitalen Welt des ERP-Systems und der physischen Realität am Lagerplatz. In traditionellen Systemen klafft hier oft eine Lücke: Das System „glaubt“, dass Ware da ist, aber der physische Bestand stimmt nicht überein. Diese Diskrepanz führt zu Prozessunterbrechungen, teuren Sonderfahrten und Bestandsabschreibungen.

Digitale E-Labels und vernetzte Kanban-Systeme (e-Kanban) schaffen eine Echtzeit-Synchronisation. Sobald ein Teil entnommen wird, registriert das System dies – sei es durch RFID, Gewichtssensoren oder Knopfdruck. Ökonomisch betrachtet führt dies zu einer massiven Reduktion des „Bullwhip-Effekts“. Da Bestandsinformationen in Echtzeit und fehlerfrei vorliegen, müssen weniger Sicherheitsbestände („Safety Stock“) vorgehalten werden. Jeder Euro, der nicht in Sicherheitsbeständen gebunden ist, erhöht den freien Cashflow des Unternehmens.

Zudem ermöglichen Technologien wie „Pick-by-Light“ oder visuelle Unterstützung durch E-Labels eine drastische Reduktion der Anlernzeiten für neue Mitarbeiter. In Zeiten hoher Personalfluktuation ist dies ein direkter Kostenfaktor. Wenn ein Saisonarbeiter innerhalb von Stunden statt Tagen produktiv ist und die Fehlerquote durch visuelle Führung minimiert wird, sinken die Kosten pro Pick und die Kosten für Retourenbearbeitung aufgrund von Falschlieferungen. Die Digitalisierung auf der Mikro-Ebene ist somit der Klebstoff, der die teure Makro-Automatisierung erst effizient macht. Ohne die Datenwahrheit am Lagerplatz nützt der schnellste Roboter nichts, wenn er vor einem leeren Regalfach steht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die moderne Intralogistik nicht mehr durch die reine Hardware-Leistung definiert wird, sondern durch die Intelligenz ihrer Steuerung und die Flexibilität ihrer Struktur. Die ökonomischen Gewinner des kommenden Jahrzehnts werden jene Unternehmen sein, die ihre Logistik nicht als starres Kostenkorsett begreifen, sondern als adaptives Ökosystem, das atmen, lernen und skalieren kann. In einer Welt, in der die einzige Konstante der Wandel ist, wird Anpassungsfähigkeit zur ultimativen Währung der Wettbewerbsfähigkeit.

 

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