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Wirtschaftsflaute meistern: Das deutsche Wissenschafts- und Innovationssystem im Zeitalter der Polykrise stärken

Veröffentlicht am: 21. März 2025 / Update vom: 21. März 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

Wirtschaftsflaute meistern: Das deutsche Wissenschafts- und Innovationssystem im Zeitalter der Polykrise stärken

Wirtschaftsflaute meistern: Das deutsche Wissenschafts- und Innovationssystem im Zeitalter der Polykrise stärken – Bild: Xpert.Digital

Deutschlands Zukunft: Wie Innovation den Weg aus der Polykrise weisen kann (Lesezeit: 16 min / Keine Werbung / Keine Paywall)

Von der Krise zur Stärke: Deutschlands Weg in die Zukunft

Deutschland steht an einem Scheideweg. Das Land befindet sich inmitten einer beispiellosen Gemengelage globaler Krisen, einer sogenannten Polykrise, die tiefgreifende Auswirkungen auf Wirtschaft, Gesellschaft und internationale Stellung hat. Diese Polykrise ist gekennzeichnet durch eine gefährliche Mischung aus Kriegen und geopolitischen Spannungen, einem schleichenden Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit, den immensen Herausforderungen der ökologischen und digitalen Transformation sowie einer zunehmenden Verunsicherung in der Bevölkerung. Um in dieser komplexen und dynamischen Situation den Wohlstand zu sichern, Wirtschaftswachstum zu generieren und gesellschaftliche Stabilität zu gewährleisten, ist eine grundlegende und zügige Weiterentwicklung des deutschen Wissenschafts- und Innovationssystems von existenzieller Bedeutung.

Die Innovationskraft eines Landes ist der entscheidende Motor für zukünftigen Wohlstand und gesellschaftlichen Fortschritt. Sie ermöglicht es, neue Produkte, Dienstleistungen und Prozesse zu entwickeln, die nicht nur wirtschaftlichen Erfolg generieren, sondern auch Lösungen für drängende gesellschaftliche Probleme wie Klimawandel, Ressourcenknappheit, demografischer Wandel und globale Gesundheit bieten. Ein starkes Wissenschafts- und Innovationssystem ist daher nicht nur ein wirtschaftlicher, sondern auch ein gesellschaftlicher Imperativ.

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Deutschlands Position im globalen Innovationswettbewerb: Eine Standortbestimmung

Deutschland kann auf eine lange und ruhmreiche Tradition in Wissenschaft und Innovation zurückblicken. Das Land hat in der Vergangenheit immer wieder bahnbrechende Erfindungen und Technologien hervorgebracht, die die Welt verändert haben. Auch in der Gegenwart zählt Deutschland zu den innovationsstärksten Nationen der Welt. Dies belegen verschiedene internationale Innovationsrankings.

Im Global Innovation Index (GII) des Jahres 2024, einem umfassenden und weltweit anerkannten Maßstab für die Innovationskraft von Volkswirtschaften, belegt Deutschland den 9. Platz unter 133 untersuchten Ländern. Innerhalb Europas rangiert Deutschland auf dem 6. Platz und in der Gruppe der einkommensstarken Länder ebenfalls auf dem 9. Platz. Diese Platzierungen unterstreichen die grundsätzlich starke Position Deutschlands im globalen Innovationswettbewerb.

Auch der Europäische Innovationsanzeiger (EIS) 2024 bestätigt die Innovationsstärke Deutschlands. Der EIS stuft Deutschland als „starken Innovator“ ein und bescheinigt dem Land eine Innovationsleistung von 111,6 % des EU-Durchschnitts. Damit liegt Deutschland leicht über dem Durchschnitt der Gruppe der „starken Innovatoren“ innerhalb der Europäischen Union.

Zwischen Stärke und Stagnation: Herausforderungen für das deutsche Innovationssystem

Trotz dieser insgesamt erfreulichen Ergebnisse gibt es Anzeichen, die Anlass zur Sorge geben und aufzeigen, dass Deutschland Gefahr läuft, im globalen Innovationswettbewerb an Dynamik zu verlieren. Ein genauerer Blick auf die Entwicklung des deutschen Innovationssystems offenbart einige kritische Herausforderungen.

Ein besorgniserregender Trend ist das verlangsamte Wachstum der Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen (FuE-Investitionen). Während Deutschland in der Vergangenheit durch hohe FuE-Ausgaben im internationalen Vergleich glänzte, hat sich das Wachstumstempo in den letzten Jahren verlangsamt. Dies ist insbesondere deshalb problematisch, weil andere führende Innovationsnationen ihre FuE-Investitionen kontinuierlich und teils sogar beschleunigt ausbauen.

Ein weiterer kritischer Punkt ist der Rückgang der Promotionen in Deutschland. Die Zahl der neu abgeschlossenen Promotionen ist in den letzten Jahren gesunken. Dies deutet auf ein Nachwuchsproblem im wissenschaftlichen Bereich hin und könnte langfristig die Innovationskraft Deutschlands schwächen. Denn hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind das Fundament für zukünftige Innovationen.

Besonders alarmierend ist der Rückgang der Produktinnovationen bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und traditionell ein wichtiger Innovationstreiber. Doch aktuelle Daten zeigen, dass die Innovationsaktivitäten der KMU rückläufig sind. Dies betrifft insbesondere die Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte, die für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft von zentraler Bedeutung sind.

Zusätzlich zu diesen quantitativen Indikatoren gibt es auch qualitative Herausforderungen, die das deutsche Innovationssystem belasten. Dazu gehören insbesondere erhebliche bürokratische Hürden, die Unternehmen, insbesondere Start-ups und KMU, bei Innovationsprojekten behindern. Komplexe Genehmigungsverfahren, langwierige Verwaltungsprozesse und mangelnde digitale Angebote der Behörden erschweren Innovationsvorhaben und kosten wertvolle Zeit und Ressourcen.

Globale Wettbewerbslandschaft: Deutschland im Vergleich zu anderen Innovationsführern

Um die Position Deutschlands im globalen Innovationswettbewerb besser einordnen zu können, ist ein Vergleich mit anderen führenden Innovationsnationen unerlässlich. Im Global Innovation Index 2024 liegt Deutschland hinter der Schweiz (Platz 1), Schweden (Platz 2) und den Vereinigten Staaten (Platz 3) zurück. Diese Länder zeigen, dass es noch Luft nach oben für Deutschland gibt.

Die Schweiz zeichnet sich beispielsweise durch ein exzellentes Bildungssystem, eine hohe Forschungsintensität und eine ausgeprägte unternehmerische Kultur aus. Schweden punktet mit einer offenen und innovationsfreundlichen Gesellschaft, einer starken digitalen Infrastruktur und einer hohen Akzeptanz für neue Technologien. Die Vereinigten Staaten sind bekannt für ihre dynamische Start-up-Szene, ihre risikobereite Innovationsfinanzierung und ihre Fähigkeit, Spitzenkräfte aus aller Welt anzuziehen.

Ein Vergleich mit diesen Ländern zeigt, dass Deutschland in einigen Bereichen bereits sehr gut aufgestellt ist, in anderen aber noch Nachholbedarf hat. Insbesondere in den Bereichen Risikokapital, digitale Infrastruktur, Bürokratieabbau und Innovationskultur gibt es Verbesserungspotenzial.

Die Polykrise als Innovationsbeschleuniger? Chancen in Zeiten des Umbruchs

Die gegenwärtige Polykrise, so herausfordernd sie auch ist, birgt auch Chancen für das deutsche Wissenschafts- und Innovationssystem. Krisen können Innovationsprozesse beschleunigen und den Wandel vorantreiben. Der Druck, neue Lösungen für drängende Probleme zu finden, kann die Kreativität und Innovationskraft beflügeln.

Die aktuellen globalen Herausforderungen, wie der Klimawandel, die Energiekrise, die Ressourcenknappheit und die geopolitischen Unsicherheiten, erfordern innovative Lösungen in verschiedenen Bereichen. Dies betrifft insbesondere Schlüsseltechnologien wie künstliche Intelligenz (KI) und grüne Technologien. Diese Technologien bieten immense Chancen für zukünftige Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltiges Wachstum.

Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, zahlreiche Branchen grundlegend zu verändern und neue Wertschöpfungspotenziale zu erschließen. Von der Automatisierung von Produktionsprozessen über die Entwicklung neuer medizinischer Diagnostikverfahren bis hin zur personalisierten Bildung – die Einsatzmöglichkeiten von KI sind vielfältig und werden in Zukunft noch weiter zunehmen.

Grüne Technologien sind essenziell für die Bewältigung des Klimawandels und den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Moderne Stromnetze, Windenergie, grüner Wasserstoff, Elektromobilität und Wärmepumpen sind nur einige Beispiele für grüne Technologien, die für den zukünftigen industriellen Erfolg Deutschlands von entscheidender Bedeutung sind. Deutschland hat in diesen Bereichen bereits Stärken und kann diese weiter ausbauen, um eine Vorreiterrolle im Bereich der grünen Technologien einzunehmen.

Digitale Technologien spielen eine Schlüsselrolle bei der Stärkung der technologischen Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Die Digitalisierung durchdringt alle Lebensbereiche und Wirtschaftssektoren und eröffnet neue Möglichkeiten für Innovationen. Das Metaverse, in Verbindung mit KI, dem Internet der Dinge (IoT), Automatisierung und Blockchain, wird als Schlüssel für zukünftiges Produktivitätswachstum angesehen.

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Engpässe und Bremsklötze im deutschen Innovationssystem: Eine detaillierte Analyse

Um die Innovationskraft Deutschlands nachhaltig zu stärken, ist es unerlässlich, die kritischen Engpässe und Bremsklötze im Innovationssystem zu identifizieren und gezielt anzugehen. Eine detaillierte Analyse zeigt verschiedene Bereiche, in denen Handlungsbedarf besteht.

Investitionen in Forschung und Entwicklung: Quantität und Qualität

Die Investitionen in Forschung und Entwicklung sind ein zentraler Indikator für die Innovationsanstrengungen eines Landes. Zwar sind die FuE-Ausgaben in Deutschland in den letzten Jahren gestiegen, doch das Wachstumstempo hat sich verlangsamt. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass die Effizienz der FuE-Investitionen möglicherweise nicht optimal ist. So ist beispielsweise die Anzahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen in den letzten Jahren gesunken, und auch das Volumen der Venture-Capital-Investitionen ist zurückgegangen.

Ein wichtiger Aspekt ist die staatliche Förderung von Forschung und Entwicklung. Der Europäische Innovationsanzeiger 2024 bemängelt die relativ geringe direkte und indirekte staatliche Unterstützung für die Forschung und Entwicklung von Unternehmen in Deutschland. Im Vergleich dazu setzen beispielsweise die Vereinigten Staaten stärker auf steuerliche Anreize für FuE-Investitionen und die Förderung von Start-ups.

Die Zurückhaltung Deutschlands bei der Einführung umfassender Steuererleichterungen für die betriebliche Forschung und Entwicklung wird unter anderem mit politischen Gründen und einer Historie von Haushaltsdefiziten begründet. Es ist jedoch zu prüfen, ob diese Zurückhaltung angesichts der aktuellen Herausforderungen noch zeitgemäß ist. Eine gezieltere und effektivere staatliche Forschungsförderung, die auch steuerliche Anreize umfasst, könnte die Innovationsdynamik in Deutschland deutlich erhöhen.

Humankapital und Talententwicklung: Der Schlüssel zum Erfolg

Das Humankapital ist das wertvollste Gut eines jeden Innovationssystems. Hochqualifizierte und motivierte Menschen sind die treibende Kraft hinter Innovationen. Umso besorgniserregender ist der Rückgang der Promotionen in Deutschland. Dieser Trend deutet auf ein Nachwuchsproblem im wissenschaftlichen Bereich hin und könnte langfristig die Innovationskraft Deutschlands gefährden.

Mögliche Gründe für den Rückgang der Promotionen sind vielfältig. Finanzielle Probleme, mangelnde soziale und akademische Integration internationaler Studierender, Fehlvorstellungen über die deutsche akademische Kultur und unsichere Karriereperspektiven für Nachwuchswissenschaftler spielen dabei eine Rolle. Zudem gibt es in Deutschland gesetzliche Beschränkungen hinsichtlich der maximalen Beschäftigungsdauer von Doktoranden, die die Attraktivität einer Promotion beeinträchtigen können.

Um das Humankapital zu stärken, sind umfassende Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören eine attraktivere Gestaltung der Promotionsphase, bessere Karriereperspektiven für Nachwuchswissenschaftler, eine stärkere Förderung internationaler Studierender und Forscher sowie eine Modernisierung des Hochschulsystems. Auch die Förderung von Frauen in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) ist von großer Bedeutung, um das Innovationspotenzial Deutschlands voll auszuschöpfen.

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KMU-Innovation und Wettbewerbsfähigkeit: Das Rückgrat der Wirtschaft stärken

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und spielen eine zentrale Rolle im Innovationssystem. Doch aktuelle Daten zeigen einen besorgniserregenden Trend: Die Innovationsaktivitäten der KMU sind rückläufig. Insbesondere die Einführung von Produktinnovationen durch KMU hat in den letzten Jahren deutlich abgenommen. Auch die Zusammenarbeit innovativer KMU mit anderen Unternehmen ist rückläufig.

Langfristig lässt sich ein Trend rückläufiger Innovationsaktivitäten bei deutschen KMU beobachten. Der Anteil innovativer Unternehmen hat sich seit 2004 fast halbiert. Mögliche Gründe für diesen Rückgang sind vielfältig und komplex. Wirtschaftliche Stagnation, wachsender Preiswettbewerb, Schwierigkeiten bei der Finanzierung von Innovationen, Fachkräftemangel und eine zu starke Fokussierung auf inkrementelle Innovationen spielen dabei eine Rolle.

Um die Innovationskraft der KMU zu stärken, sind gezielte Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für KMU-Innovationen, der Abbau bürokratischer Hürden, eine bessere Innovationsförderung speziell für KMU, die Unterstützung bei der Digitalisierung und die Bekämpfung des Fachkräftemangels. Auch die Förderung von Kooperationen zwischen KMU und Forschungseinrichtungen sowie die Stärkung der Innovationskultur in KMU sind wichtige Handlungsfelder.

Bürokratie und regulatorisches Umfeld: Innovationshemmnisse abbauen

Bürokratie ist in Deutschland ein erhebliches Hindernis für Innovationen. Unternehmen, insbesondere Start-ups und KMU, klagen über komplexe Genehmigungsverfahren, langwierige Verwaltungsprozesse und mangelnde digitale Angebote der Behörden. Der Eindruck vieler Unternehmen ist, dass bürokratische Belastungen weniger durch die Gesetze selbst als vielmehr durch deren Umsetzung durch die Behörden entstehen.

Schätzungen zufolge gehen Deutschland aufgrund unnötiger bürokratischer Anforderungen erhebliche potenzielle Gewinne verloren. Spezifische Vorschriften wie das Lieferkettengesetz und der EU AI Act werden insbesondere im verarbeitenden Gewerbe als Innovationshemmnisse wahrgenommen. Auch die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) hat in einigen Bereichen zu einer Verlagerung der Innovationsaktivitäten von radikalen hin zu inkrementellen Veränderungen geführt. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich einer Überregulierung in der EU, einschließlich des AI Acts, die potenziell Innovationen behindern könnte.

Um Bürokratie als Innovationshemmnis abzubauen, sind umfassende Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören eine Vereinfachung von Genehmigungsverfahren, eine Digitalisierung der Verwaltungsprozesse, eine bessere Vernetzung der Behörden, der Abbau von Doppelarbeiten und die Einführung von One-Stop-Shops für Unternehmen. Auch eine kritische Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung bestehender Vorschriften im Hinblick auf ihre Innovationsfreundlichkeit ist notwendig.

Zukunftschancen nutzen: Schlüsseltechnologien für Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit

Deutschland hat trotz der genannten Herausforderungen auch große Chancen, seine Innovationskraft zu stärken und seine Wettbewerbsfähigkeit in Zukunft zu sichern. Dies gilt insbesondere im Bereich der Schlüsseltechnologien. Künstliche Intelligenz (KI), grüne Technologien und digitale Technologien bieten immense Potenziale für Innovationen und zukünftiges Wachstum.

Künstliche Intelligenz (KI) ist eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Sie hat das Potenzial, zahlreiche Branchen grundlegend zu verändern und neue Wertschöpfungspotenziale zu erschließen. Deutschland hat in der KI-Forschung bereits eine gute Ausgangsposition und sollte diese weiter ausbauen. Dazu sind Investitionen in KI-Forschung und -Entwicklung, die Förderung von KI-Start-ups, die Qualifizierung von Fachkräften im KI-Bereich und der Abbau von regulatorischen Hürden für KI-Innovationen erforderlich.

Grüne Technologien sind essenziell für die Bewältigung des Klimawandels und den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Deutschland hat in einigen Bereichen der grünen Technologien, wie beispielsweise Windenergie und Elektromobilität, bereits eine starke Position. Diese Stärken sollten weiter ausgebaut werden. Zudem sind Investitionen in neue grüne Technologien, wie grüner Wasserstoff und CO2-Abscheidung, erforderlich, um Deutschland zu einem Vorreiter im Bereich der grünen Technologien zu machen.

Digitale Technologien sind die Grundlage für Innovationen in nahezu allen Bereichen. Deutschland muss seine digitale Infrastruktur weiter ausbauen, die digitale Kompetenz der Bevölkerung stärken und die Digitalisierung der Wirtschaft vorantreiben. Auch die Förderung von digitalen Geschäftsmodellen und die Schaffung eines innovationsfreundlichen regulatorischen Umfelds für digitale Innovationen sind wichtige Aufgaben.

Das Metaverse, eine immersive, vernetzte digitale Welt, bietet ebenfalls große Chancen für Innovationen. In Verbindung mit KI, IoT, Automatisierung und Blockchain kann das Metaverse neue Formen der Zusammenarbeit, des Designs, der Schulung und der Interaktion in industriellen und kommerziellen Anwendungen ermöglichen. Deutschland sollte die Potenziale des Metaverse frühzeitig erkennen und nutzen.

Strategische Handlungsempfehlungen: Klare Ziele und mutige Maßnahmen

Um das deutsche Wissenschafts- und Innovationssystem im Zeitalter der Polykrise zu stärken und Deutschland wieder zu einer führenden Innovationsnation zu machen, sind strategische Handlungsempfehlungen und mutige Maßnahmen erforderlich. Diese Empfehlungen lassen sich in vier zentrale Handlungsfelder gliedern:

1. Priorisierung von Forschung und Innovation

Erhöhung der FuE-Investitionen

Der Anteil der staatlichen Ausgaben für Forschung sollte auf das erklärte Ziel von 3,5 % des BIP bis 2025 erhöht werden. Zusätzlich sollten private FuE-Investitionen durch steuerliche Anreize gefördert werden.

Konsolidierung der Forschungs- und Innovationspolitik

Die Zuständigkeiten für Forschungs- und Innovationspolitik sollten in einem einzigen Bundesministerium gebündelt werden, um die Koordination zu verbessern und Synergien zu nutzen.

Langfristige Förderzyklen

Stabile und langfristige Förderzyklen für Forschungsprojekte sollten gewährleistet werden, um Planungssicherheit für Forschungseinrichtungen und Unternehmen zu schaffen.

2. Förderung eines dynamischen Innovationsökosystems

Bürokratieabbau

Bürokratische Hürden für Forschung, Start-ups und KMU sollten signifikant reduziert werden. Genehmigungsverfahren sollten vereinfacht, Verwaltungsprozesse digitalisiert und One-Stop-Shops für Unternehmen eingeführt werden.

Reallabore und regulatorische Sandboxes

Die Schaffung von „Reallaboren“ oder regulatorischen Sandboxes kann die Kommerzialisierung neuer Innovationen erleichtern und Unternehmen ermöglichen, neue Technologien in einem geschützten Umfeld zu testen.

Risikotolerante Innovationsfinanzierung

Eine risikotolerantere Finanzierung von Innovationen, einschließlich Venture Capital, sollte gefördert werden. Der Zugang zu Risikokapital für Start-ups und innovative KMU sollte verbessert werden.

Vernetzung von Wissenschaft und Industrie

Die Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie sollte intensiviert werden. Formate wie Innovationscluster, Technologiezentren und öffentlich-private Partnerschaften sollten gestärkt werden.

3. Stärkung des Humankapitals und der Kompetenzen

Attraktivität von Promotionen steigern

Initiativen zur Steigerung der Attraktivität von Promotionen in Deutschland und zur Verbesserung der Abschlussquoten sind notwendig. Bessere finanzielle Rahmenbedingungen, attraktivere Karriereperspektiven und eine stärkere internationale Ausrichtung der Promotionsprogramme sind erforderlich.

Gewinnung und Bindung internationaler Talente

Maßnahmen zur Gewinnung und Bindung internationaler Forscher und Fachkräfte sollten umgesetzt werden. Visaverfahren sollten gestrafft, die Anerkennung internationaler Qualifikationen vereinfacht und eine offene und Welcoming-Kultur für internationale Talente gefördert werden.

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Lebenslanges Lernen und digitale Kompetenzen

Die Bedeutung von lebenslangem Lernen sowie von Weiterbildungs- und Umschulungsprogrammen zur Stärkung digitaler Kompetenzen in der gesamten Belegschaft sollte hervorgehoben werden. Investitionen in die digitale Bildung und die Förderung digitaler Kompetenzen sind essenziell für die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.

4. Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit und Offenheit

Grenzüberschreitende Forschungskooperationen

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Forschung und Innovation sollte gestärkt werden. Die Teilnahme an internationalen Forschungsprogrammen und die Förderung binationaler und multilateraler Forschungsprojekte sollten intensiviert werden.

Übernahme globaler Best Practices

Die Übernahme globaler Best Practices in der Wissenschafts- und Innovationspolitik wird empfohlen. Ein kontinuierlicher Austausch mit anderen führenden Innovationsnationen und die Analyse ihrer Erfolgsfaktoren können wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung des deutschen Innovationssystems liefern.

Förderung von Englisch als Wissenschaftssprache

Die Verwendung von Englisch als Wissenschaftssprache in Deutschland sollte gefördert werden, um internationale Talente anzuziehen und die internationale Sichtbarkeit der deutschen Forschung zu erhöhen.

Ein erneuertes Bekenntnis zu Wissenschaft und Innovation

Wissenschaft und Innovation sind die Schlüssel zur Bewältigung der gegenwärtigen Polykrise und zur Sicherung des zukünftigen Wohlstands und der globalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Es bedarf eines erneuerten nationalen Bekenntnisses zur Priorisierung von Forschung und Innovation. Klare Ziele, mutige Maßnahmen und eine konsequente Umsetzung sind erforderlich, um das deutsche Wissenschafts- und Innovationssystem zu stärken und Deutschland wieder zu einer führenden Kraft in der globalen Wissenschaft und Innovation zu machen. Die Herausforderungen sind groß, aber die Chancen sind es auch. Mit einem entschlossenen und gemeinsamen Kraftakt kann Deutschland den mutigen Weg nach vorn gehen und seine Zukunft erfolgreich gestalten.

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