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Offene gegen geschlossene Künstliche Intelligenz – Der Wendepunkt in der globalen KI-Geopolitik: Chinas Open-Source vs. US-Dominanz

Offene gegen geschlossene Künstliche Intelligenz – Der Wendepunkt in der globalen KI-Geopolitik: Chinas Open-Source vs. US-Dominanz

Offene gegen geschlossene Künstliche Intelligenz – Der Wendepunkt in der globalen KI-Geopolitik: Chinas Open-Source vs. US-Dominanz – Bild: Xpert.Digital

30-mal günstiger als OpenAI: Wie das Modell „DeepSeek“ den Markt revolutioniert

Ende der US-Dominanz? Chinas Open-Source-Strategie bricht das Silicon-Valley-Monopol

Das Ende der Exklusivität: Wie der Aufstieg offener KI-Modelle die globale Weltordnung neu sortiert

Das Jahr 2025 markiert eine historische Zäsur in der Welt der künstlichen Intelligenz. Lange Zeit galt das Silicon Valley mit seiner Philosophie geschlossener, hochpreisiger Systeme als unangefochtenes Zentrum des technologischen Fortschritts. Doch diese Hegemonie bröckelt. Getrieben durch US-Handelsrestriktionen und den Zwang zur Effizienz haben chinesische Entwickler eine stille Revolution eingeleitet, die nun lautstark auf dem Weltmarkt widerhallt: Die Ära der „Open Intelligence“.

Mit Modellen wie DeepSeek und Qwen setzen chinesische Tech-Schmieden nicht mehr auf bloße Rechenpower, sondern auf radikale Kosteneffizienz und breite Verfügbarkeit. Wenn ein Modell die Leistung von OpenAIs Flaggschiffen erreicht, aber nur einen Bruchteil im Betrieb kostet, verschieben sich die ökonomischen Plattenektoniken massiv. Es ist ein paradoxer Effekt: Die Sanktionen, die China bremsen sollten, haben eine Welle der Demokratisierung ausgelöst, die KI plötzlich für jeden zugänglich macht – vom kleinen Startup in Berlin bis zum Entwicklerteam in Bangalore.

Doch dieser Wandel bringt nicht nur Chancen. Während die Preise fallen und die Innovationskraft steigt, wachsen die Schattenseiten: Intransparenz, Zensurrisiken und geopolitische Unsicherheiten begleiten die neuen, offenen Super-Modelle. Der folgende Artikel analysiert tiefgehend, wie sich das Kräfteverhältnis zwischen den USA und China verschiebt, warum Meta plötzlich zum lachenden Dritten wird und was diese neue Realität für die europäische Wirtschaft und Datensicherheit bedeutet.

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Die Demokratisierung der Künstlichen Intelligenz redefiniert die Machtverhältnisse

Derzeit vollzieht sich ein fundamentaler Wandel in der globalen Künstlichen-Intelligenz-Landschaft, der weit über technologische Metriken hinausgeht und tiefgreifende ökonomische, strategische und geopolitische Konsequenzen mit sich bringt. Zum ersten Mal in der modernen KI-Geschichte haben chinesische Entwickler amerikanische Konkurrenten bei den Download-Zahlen offener Modelle überholt. Dies ist nicht bloß eine statistische Verschiebung, sondern das Symptom einer grundlegenden Umstrukturierung dessen, wie Künstliche Intelligenz entwickelt, verbreitet und kommerzialisiert wird. Die bisherige US-amerikanische Hegemonie im KI-Sektor, die sich lange Zeit auf die Kontrolle proprietärer, hochperformer Closed-Source-Systeme stützte, wird durch eine neue Logik herausgefordert: die der offenen, skalierbaren und kosteneffizienten Modelle.

Die empirischen Daten sind unmissverständlich. Nach dem Bericht “Economies of Open Intelligence”, der Downloadstatistiken der Hugging-Face-Plattform auswertet, stammten über 44 Prozent der Downloads populärer neuer Modelle im Jahr 2025 aus China. Die amerikanischen Entwickler, einst unumstrittene Marktführer, verlieren kontinuierlich Marktanteile. Die Modellfamilien Qwen von Alibaba und DeepSeek verzeichnen massiven Zuspruch und lassen ehemals dominierende US-Konkurrenten wie Meta oder Google hinter sich. Allein diese beiden chinesischen Modellfamilien vereinen 14 Prozent aller Downloads auf sich. Zum Vergleich: Metas Llama-Modelle, welche 2024 noch den Markt dominierten, kamen im Vergleichszeitraum nur auf 500 Millionen Downloads, während Alibabas Qwen-Familie über 750 Millionen Downloads erreichte.

Strategische Offenheit als Antwort auf US-Sanktionen

Diese Verlagerung ist jedoch nicht das Resultat technologischer Überlegenheit allein, sondern die Folge einer bewussten strategischen Neuausrichtung durch chinesische Technologieunternehmen. Während die amerikanischen Giganten wie OpenAI und Google ihre fortschrittlichsten KI-Technologien hinter kostspieligen Paywalls und geschlossenen APIs bewachen, hat China eine diametrisch entgegengesetzte Strategie verfolgt. Mehr als zwanzig chinesische Firmen und Universitäten haben Open-Source-Modelle veröffentlicht, was eine koordinierte, wenn auch nicht formell gesteuerte, Ansage an den globalen Markt darstellt. Diese Offenheitsstrategie ist kein Altruismus, sondern eine kalkulierte Reaktion auf die Exportrestriktionen und technologischen Sanktionen, die die Vereinigten Staaten gegen chinesische Technologieunternehmen verhängt haben. Unter dem US AI Diffusion Framework werden fortgeschrittene KI-Chips für China blockiert, was chinesische Entwickler zwingt, mit kostengünstigerer Hardware und effizienteren Algorithmen zu arbeiten.

Paradoxerweise hat diese technologische Beschränkung zu einer Innovation geführt, die längerfristig kostspieliger für die amerikanische KI-Industrie werden könnte: die Massendemokratisierung von KI-Technologie. Indem chinesische Unternehmen ihre Modelle offen zur Verfügung stellen, senken sie die Eintrittsbarriere für kleine Teams, Startups und Forschungseinrichtungen weltweit dramatisch. Sie ermöglichen es, dass KI-Entwicklung nicht länger das exklusive Privileg weniger Megakonzerne mit Multi-Milliarden-Dollar-Budgets ist. Diese strategische Wahl, die aus Zwang entstanden ist, wird zur stärksten Waffe gegen die geschlossene KI-Philosophie der USA.

Effizienz statt Brute Force: Die ökonomische Überlegenheit neuer Architekturen

Der ökonomische Kern dieser Verschiebung liegt in der radikalen Kosteneffizienz chinesischer Modelle. DeepSeek-R1 beispielsweise erreicht technische Leistungen, die OpenAI-o1 ebenbürtig sind oder übertreffen, während die Betriebskosten nur etwa fünf Prozent betragen. Die Kostenmetrik ist konkret: DeepSeek verlangt 2,19 US-Dollar pro Million Output-Token, während OpenAI o1 sechzig US-Dollar pro Million Token kostet. Dies ist kein marginaler Unterschied, sondern eine etwa 30-fache Kosteneinsparung bei vergleichbarer oder besserer Ausgabequalität. Diese Kostenstruktur basiert auf einer fundamentalen methodologischen Innovation. Während OpenAI ein dreistufiges Verfahren anwendet, das aus Supervised Fine-Tuning, Reward-Modellierung und PPO-Optimierung besteht, nutzt DeepSeek pure Reinforcement Learning ohne vorgelagerte Supervision. Das Modell lernt durch Trial-and-Error, sich selbst zu korrigieren und komplexe Probleme durch algorithmische Experimente zu lösen, statt durch teure menschliche Anleitung.

Das Trainings-Budget unterstreicht die wirtschaftliche Diskrepanz: DeepSeek investierte etwa zwölf Millionen Dollar für sein R1-Training. OpenAI gibt inzwischen schätzungsweise sieben Milliarden Dollar jährlich für Training und Inferenz aus, mit einzelnen Trainingsläufen, die angeblich Hunderte Millionen Dollar kosten. Ein Bericht des Wall Street Journal deutet an, dass OpenAI für GPT-5 etwa fünfhundert Millionen Dollar pro sechsmonatigem Trainingszyklus budgetiert. Diese Zahlen verdeutlichen nicht nur die Kosteneffizienzgewinne, sondern auch einen tiefergehenden Wandel in der technologischen Logik: Chinesische Entwickler haben herausgefunden, dass Größe und Rechenleistung nicht die einzigen Determinanten von Modellleistung sind. Intelligente Architektur, effiziente Trainingsverfahren und optimierte Hardware-Nutzung können enorme Kostenersparnisse erzielen.

Diese technische Innovation hat unmittelbare Auswirkungen auf die wirtschaftliche Zugänglichkeit von KI. Albabas Qwen-Langmodell wurde beispielsweise um 97 Prozent im Preis reduziert, was es für Millionen von Entwicklern, Startups und Unternehmern nutzbar macht, die mit OpenAI-Preisen nicht konkurrieren können. Gleichzeitig wird deutlich, dass chinesische Modelle durch häufigere Updates und schnellere Versionszyklen an Marktdynamik gewinnen. Jedes Modellupdate erzeugt typischerweise einen Anstieg in der Nutzerschaft und Adoption. Da chinesische Anbieter deutlich häufiger neue Versionen veröffentlichen, wächst ihr Nutzerkreis schneller als bei amerikanischen Anbietern, die seltener, aber mit größeren Sprüngen in Leistung und Funktionalität aktualisieren.

Die Antwort des Silicon Valley: Zwischen Infrastruktur-Dominanz und Metas Open-Source-Wende

Der Übergang vom Monopol zur fragmentierten Landschaft ist jedoch nicht als simplistisches David-gegen-Goliath-Narrativ zu verstehen. Es handelt sich vielmehr um ein Nebeneinander verschiedener ökonomischer Logiken. Die USA behalten weiterhin strukturelle Vorteile. Mit etwa fünfhunderttausend KI-Spezialisten verfügt die amerikanische Industrie über den weltweit größten Talentpool. Die Investitionen in Risikokapital und Forschung betragen etwa fünfhundertzwei Milliarden Dollar jährlich. Die Rechenzentrumskapazität in den USA liegt bei fünfundvierzig Gigawatt, dem Höchstwert weltweit. Diese Infrastrukturelle Überlegenheit erlaubt es amerikanischen Unternehmen weiterhin, die leistungsfähigsten Closed-Source-Modelle zu trainieren, die in vielen hochspezialisierten Anwendungen den Open-Source-Alternativen überlegen sind. OpenAI-Modelle werden für ihre Zuverlässigkeit und Konsistenz geschätzt, Meta-Llama hat eine robuste Community entwickelt, und Google-Gemini bietet multimodale Fähigkeiten mit proprietärer Skalierbarkeit.

Gleichzeitig wird Meta, einer der wichtigsten US-amerikanischen Technologiekonzerne, zum größten Apostat des amerikanischen Closed-Source-Modells. Unter der Führung von Mark Zuckerberg hat Meta eine aggressives Open-Source-Programm gestartet, das mit Llama 4 sein bislang leistungsfähigstes offenes Modell veröffentlicht hat. Mit vierhundert Milliarden Parametern positioniert sich Llama 4 als direkte Konkurrenz zu OpenAI und Google, allerdings mit einem fundamentalen Unterschied: Es ist kostenlos verfügbar. Diese Entscheidung Metas entspricht einer bewussten Umkehr der bisherigen Strategie und signalisiert, dass selbst ein etablierter Tech-Gigant erkannt hat, dass die Zukunft des KI-Marktes in der Offenheit liegt. Die Prognose von Gartner bestätigt diesen Trend: Open-Source-Sprachmodelle werden bis 2027 etwa fünfzig Prozent des Enterprise-Marktes ausmachen, eine Verdoppelung gegenüber der heutigen Situation.

 

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Wie offene KI-Modelle Europas Mittelstand stärken und echte Datensouveränität ermöglichen

Neue Spielräume für den Mittelstand und europäische Datensouveränität

Der Aufstieg der offenen Modelle hat unmittelbare Konsequenzen für Wirtschaftsakteure kleinerer und mittlerer Größe. Unternehmer und Entwickler können nunmehr KI-Fähigkeiten in ihre Produkte integrieren, ohne Millionensummen für proprietäre APIs auszugeben. Startups, die in Europa, Asien oder anderen Regionen gegründet werden, haben zum ersten Mal echte technologische Parität mit den Giganten. Das französische Unternehmen Mistral AI beispielsweise, das Open-Source-Modelle entwickelt und jüngst mit einer Bewertung von sechs Milliarden Euro eine große Finanzierungsrunde abschloss, profitiert unmittelbar von dieser neuen Landschaft. Ebenso kann das deutsche Startup Aleph Alpha, das sich auf europäische Datensouveränität konzentriert, auf leistungsstarke Open-Source-Grundlagen bauen, statt von Grund auf neu zu entwickeln.

Zugleich eröffnen sich durch Open-Source-Modelle neue Deployment-Optionen, die für datenschutz- und sicherheitsbewusste Organisationen entscheidend sind. Anstatt Daten an OpenAI-, Google- oder auch chinesische Server zu senden, können Unternehmen Modelle lokal auf eigener Hardware betreiben. Dies ist nicht nur eine technische Möglichkeit, sondern eine ökonomisch und regulatorisch notwendige Veränderung. Die Europäische Union hat im August 2025 ihre KI-Verordnung für General Purpose AI Modelle in Kraft gesetzt, die umfangreiche Transparenzanforderungen mit sich bringt. Anbieter von großen Sprachmodellen müssen detailliert offenlegen, wie ihre Modelle funktionieren, mit welchen Daten sie trainiert wurden und wie sie mit Risiken umgehen. Für open-source-Modelle sind teilweise Ausnahmen vorgesehen, was europäischen und globalen Entwicklern einen regulatorischen Vorteil gegenüber geschlossenen Systemen bietet.

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Das Transparenz-Paradoxon und geopolitische Sicherheitsrisiken

Die Qualität und Transparenz dieser offenen Modelle weist jedoch einen bedenklichen Rückgang auf. Im Jahr 2022 legten noch etwa achtzig Prozent der populären Modelle offen dar, mit welchen Daten sie trainiert wurden. Im Jahr 2025 sind es nur noch neununddreißig Prozent. Was faktisch entsteht, ist nicht echte Open Source mit vollständiger Transparenz, sondern eine neue Kategorie: halb-offene Modelle, die kostenlos herunterladbar sind, deren innere Funktionsweise und Trainingsdaten aber nicht nachvollzogen werden können. Dies ist eine Art Demokratisierung ohne Transparenz, eine Verfügbarkeit ohne Verständnis. Es ermöglicht vielen Menschen, KI-Systeme zu nutzen und einzubauen, schafft aber gleichzeitig neue Unsicherheiten über die wahren Ursprünge und Verzerrungen dieser Systeme.

Diese Intransparenz wird besonders problematisch, wenn es um chinesische Modelle geht. Während chinesische Entwickler aggressiv ihre Modelle verbreiten, operieren diese unter dem Einfluss staatlicher Zensurrichtlinien. DeepSeek und andere chinesische KI-Systeme sind bekannt dafür, bei Anfragen zu sensiblen Themen wie Taiwan oder dem Massaker am Tiananmen-Platz Informationen zu unterdrücken oder zu verfälschen. Dies ist keine Koinzidenz, sondern eine Manifestation des chinesischen Kontrollrahmens, in dem alle Technologieunternehmen unter staatlicher Aufsicht operieren. Die Sicherheitswirkung ist subtil aber bedeutsam: Während Open-Source-Modelle aus westlichen Quellen zumindest theoretisch von der Forschergemeinschaft überprüft werden können, werden chinesische Modelle durch opaque Mechanismen der politischen Kontrolle beeinflusst, ohne dass dies transparent gemacht wird.

Ein zweites Sicherheitsbedenken betrifft Datenschutz und staatliche Überwachung. DeepSeek speichert Nutzerdaten auf Servern in China, ohne dass Nutzer eine Opt-out-Option haben. Dies bietet der chinesischen Regierung potenzielle Zugriffsmöglichkeiten auf die Daten. Berichte deuten darauf hin, dass DeepSeek-Implementierungen auch anfällig für die Ausgabe von unsicherem Code sind, wenn Anfragen politisch sensibel werden. Dies wirft nicht nur Datenschutzfragen auf, sondern auch Fragen über die Sicherheit und Zuverlässigkeit von Systemen, die in kritischen Infrastrukturen oder Behörden zum Einsatz kommen. Die deutsche Bundesregierung und europäische Institutionen sind zu Recht vorsichtig gegenüber der Einführung chinesischer KI-Systeme in sensiblen Kontexten.

Paradoxerweise könnte gerade diese geopolitische Spannungslage dazu führen, dass Europa, lange Zeit als unbeteiligter Zuschauer in der USA-China-KI-Konkurrenz, eine eigenständige Rolle einnimmt. Der traditionelle Fehler Europas lag darin, zu regulieren, während andere innovierten, und zu innovieren, während USA skalierte. Dieses historische Muster führte dazu, dass europäische Erfindungen wie das Internet durch amerikanische Unternehmen monopolisiert wurden. Die KI-Verordnung der EU könnte jedoch einen anderen Weg ebnen. Statt bloß reaktiv zu regulieren, kann Europa proaktiv auf Transparenz, Datensouveränität und lokale Verarbeitung setzen. Dies schafft nicht nur regulatorische Klarheit, sondern auch Wettbewerbsraum für europäische Entwickler, die sich auf Vertrauen, Sicherheit und Compliance spezialisieren.

Die geopolitische Realität bleibt jedoch nuanciert. Die USA halten weiterhin absolute Führung bei den leistungsfähigsten Systemen, allerdings zunehmend nicht durch OpenAI, sondern durch Meta und teilweise durch Anthropic. China ist nicht auf dem Weg, die USA technisch zu überholen, sondern eher dabei, den technologischen Wettbewerb kostengünstiger und demokratischer zu gestalten. Dies ändert die Spielregeln für millionen von Akteuren, aber nicht unbedingt für Organisationen mit unlimitiertem Budget. Die langfristige Implikation ist jedoch, dass eine Zukunft mit verfügbarer, kosteneffizienter KI-Technologie für alle Akteure globale Chancen und Risiken neu verteilt.

Disruption der Geschäftsmodelle und die Realität der Nutzungszahlen

Die wirtschaftlichen Konsequenzen dieser Verschiebung sind tiefgreifend. Für Unternehmen bedeutet dies, dass traditionelle Geschäftsmodelle, die auf proprietärer KI-Technologie basierten, unter Druck geraten. Fünfundachtzig Prozent der befragten Unternehmen in einer aktuellen Studie sehen in generativer KI eine große Chance zur Umgestaltung ihrer Geschäftsmodelle. Gleichzeitig warnt etwa ein Fünftel vor erheblichen Disruptions-Risiken für bestehende Geschäftsmodelle. Bereiche wie Software-Entwicklung, Design, Content-Erstellung und klassische Beratung könnten massiv transformiert werden, wenn hochperformante KI-Systeme allen zugänglich sind.

Dies gilt auch für die Arbeitsmarktdynamiken. Wenn KI-Systeme nicht länger auf teure proprietäre Technologie beschränkt sind, sondern jedem Entwickler zugänglich, könnten Tätigkeiten, die heute spezialisierte Expertise erfordern, massiv automatisierbar werden. Eine Webdesign-Agentur könnte beispielsweise durch ein kleines Team mit guter KI-Unterstützung ersetzt werden. Servicecenter, Programmierer, Design- und Verwaltungsbüros könnten aufgrund der Verfügbarkeit leistungsstarker offener Modelle fundamental umgestaltet werden. Allerdings ist dies nicht ein Automatisierungsereignis im klassischen Sinne, sondern eher eine Neuverteilung von Wertschöpfung: Statt dass ein großes Unternehmen mit großem Budget KI-Services bereitstellt, können mittelständische oder kleine Unternehmen dasselbe tun.

Die empirischen Metriken der Nutzung bestätigen diese fundamentale Verschiebung. Wenn man nicht Download-Zahlen, sondern tatsächliche Token-Generierung betrachtet, also die Menge an KI-Ausgaben, die Nutzer tatsächlich produzieren, dann wird die Situation noch klarer. Chinesische Modelle machten Ende 2024 nur etwa 1,2 Prozent der globalen Token-Generierung aus. Im Jahr 2025 stieg dieser Anteil in einigen Wochen auf fast dreißig Prozent, mit einem Durchschnitt von etwa dreizehn Prozent über das Jahr. Dies ist eine noch dramatischere Verschiebung als die Download-Zahlen suggerieren. DeepSeek allein generierte zwischen November 2024 und November 2025 etwa 14,37 Billionen Token, deutlich mehr als Qwen mit 5,59 Billionen Token, und beide zusammen übertreffen damit die gesamte Output-Menge aller anderen Open-Source-Modelle kombiniert.

Mit anderen Worten: Diese ist nicht nur eine Verschiebung in Verfügbarkeit oder Interesse, sondern eine tatsächliche Verschiebung in der Nutzung. Millionen von Menschen und Organisationen verwenden bereits aktiv chinesische offene Modelle für ihre täglichen Aufgaben, ihre Software-Entwicklung, ihre Recherche und ihre Content-Erstellung.

Abschließend lässt sich feststellen, dass die empirische Realität des Jahres 2025 eine fundamental andere KI-Landschaft darstellt als noch vor drei Jahren. Der Übergang von einer US-dominierten, Closed-Source-zentrierten Architektur zu einer multipolar orientierten, Open-Source-getriebenen Landschaft ist nicht mehr Prognose oder Potential, sondern gelebte Realität. Chinesische Entwickler haben nicht die USA technisch überholt, sondern eine andere ökonomische Logik etabliert, die Kosteneffizienz, Zugänglichkeit und Geschwindigkeit in den Vordergrund stellt. Dieser Wettbewerb wird nicht durch absolute technische Überlegenheit gewonnen, sondern durch Marktlogik: Wer günstige, verfügbare, regelmäßig aktualisierte Modelle anbietet, wird größere Nutzungsanteile gewinnen, unabhängig davon, ob sein System in jedem einzelnen Benchmark einen zehntelen Prozentpunkt höher performt.

Das Jahr 2025 markiert damit den Übergang von einer Ära der KI-Exklusivität zu einer Ära der KI-Proliferation. Die Implikationen für Wirtschaft, Governance, Sicherheit und globale Machtverhältnisse sind erheblich und erfordern eine grundlegende Neuausrichtung strategischer Überlegungen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Die kostenlose oder günstige Verfügbarkeit von hochperformanten KI-Systemen ist an sich nicht problematisch, schafft aber neue Verantwortungen: Transparenz über die Herkunft, Trainingsdaten und potenzielle Verzerrungen wird essentiell. Gleichzeitig eröffnet sich für Länder wie Deutschland und die Europäische Union eine neue Chance, nicht bloß als Regulatoren, sondern als eigenständige Akteure im globalen KI-Markt zu funktionieren.

 

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