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Das Metaverse: Vom anfänglichen Hype zur aktiven Nutzung in der Wirtschaft

Veröffentlicht am: 10. November 2024 / Update vom: 10. November 2024 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

Das Metaverse: Vom anfänglichen Hype zur aktiven Nutzung in der Wirtschaft

Das Metaverse: Vom anfänglichen Hype zur aktiven Nutzung in der Wirtschaft – Bild: Xpert.Digital

Das Metaverse: Aufstieg vom Hype zur geschäftlichen Realität

Von der Euphorie zur Praxis: Das Metaverse in der Wirtschaftswelt

Das Metaverse, ein virtueller Raum, in dem physische und digitale Realitäten verschmelzen, ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen Thema geworden. Dabei ist es ein Paradebeispiel für den sogenannten „Gartner Hype Cycle“. Diese Kurve beschreibt, wie Technologien nach einem anfänglichen Hype eine Phase der Enttäuschung durchlaufen, bevor sie schließlich in eine Phase der produktiven Nutzung eintreten. Nachdem die anfängliche Euphorie abgeflaut ist und das „Tal der Enttäuschung“ erreicht wurde, befindet sich das Metaverse nun auf einem „Pfad der Erleuchtung“ – es wird also in immer mehr Unternehmensbereichen gezielt und nachhaltig eingesetzt.

Neue Partnerschaften und Anwendungsfälle: T-Systems und Nvidia als Vorreiter im Industrial Metaverse

Einen wichtigen Schritt in Richtung industrieller Nutzung des Metaverse hat T-Systems mit seiner Partnerschaft mit dem Chiphersteller Nvidia gemacht. Diese Kooperation zielt darauf ab, die digitale Transformation in der Industrie mit der „Industrial Metaverse“-Technologie voranzutreiben. Das Kernstück dieser Zusammenarbeit ist Nvidias Omniverse-Plattform. Omniverse stellt Unternehmen eine skalierbare, zukunftsfähige Entwicklungsumgebung zur Verfügung, die sich besonders für die Entwicklung von Modellen mit künstlicher Intelligenz (KI) eignet. Die Plattform bietet nicht nur fotorealistische und physikalisch exakte Simulationen, sondern auch eine hohe Interoperabilität, was sie deutlich von anderen Metaverse-Plattformen abhebt. So können Datenquellen und bestehende Systeme nahtlos integriert und verwaltet werden.

Ein wichtiger Vorteil der Omniverse-Plattform liegt in der Möglichkeit, sogenannte synthetische Daten zu erzeugen. Für Anwendungsbereiche, in denen reale Daten schwer zu beschaffen sind oder in denen Datenschutzanforderungen eine Rolle spielen, bietet die Simulation eine ideale Grundlage. Beispielsweise kann eine Maschine im virtuellen Raum auf verschiedene Störungen getestet werden, ohne das reale Gerät dabei zu riskieren. Diese Möglichkeit, virtuelle Szenarien und Störungen durchzuspielen, führt dazu, dass Unternehmen Innovationen schneller und kosteneffizienter entwickeln und testen können. Das Industrial Metaverse schafft also eine Umgebung, in der neue Maschinen und Prozesse umfassend getestet und optimiert werden können, bevor sie tatsächlich implementiert werden.

Weitere Beispiele für den Einsatz des Metaverse: Bosch, Siemens und die Automobilindustrie

Bosch ist ein weiteres Unternehmen, das sich intensiv mit Metaverse-Technologien auseinandersetzt. Hier liegt der Fokus besonders auf der Optimierung des Product Lifecycle Management (PLM), also dem Management des gesamten Produktlebenszyklus, vom Design über die Herstellung bis hin zur Wartung und Entsorgung. Durch den Einsatz von Extended Reality (XR) und Virtual Reality (VR) hat Bosch die Möglichkeit geschaffen, Tools, Infrastrukturen, Lieferanten und Software effizient miteinander zu verbinden. XR und VR ermöglichen es nicht nur, Designs und Modelle virtuell zu erleben, sondern auch, verschiedene Szenarien und Änderungen ohne physische Prototypen durchzuspielen.

Das Resultat dieser Digitalisierung ist eine effizientere und kostengünstigere Produktentwicklung. Die Zusammenarbeit mit Zulieferern wird durch XR und VR optimiert, da Feedbacks und Änderungsvorschläge schneller umgesetzt werden können. Auch die Deutsche Bahn, der Energiekonzern RWE sowie die Automobilhersteller BMW und Mercedes nutzen Metaverse-Lösungen, um Prozesse zu optimieren, sei es in der Fertigung, der Wartung oder im Kundenservice. Durch virtuelle Simulationen und immersive Technologien können Szenarien durchgespielt werden, die in der Realität hohe Kosten oder Risiken bergen würden. Für die Deutsche Bahn bedeutet das zum Beispiel, dass Wartungsarbeiten an Bahnanlagen virtuell erprobt werden können, bevor sie im realen Umfeld umgesetzt werden.

Siemens wiederum hat das Potenzial des Industrial Metaverse besonders im Gerätewerk Erlangen erkannt. Hier kommen immersive Layoutplanungen zum Einsatz, um die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen zu verbessern. Zusätzlich nutzt Siemens synthetische Daten für KI- und XR-gestütztes Training. Die Ergebnisse sind beeindruckend: Durch die optimierte Planung und Nutzung virtueller Trainingsumgebungen konnte die Produktion gesteigert und der Energieverbrauch reduziert werden. In Siemens‘ Elektronikwerk Amberg wurde sogar eine Produktionsqualität von nahezu 100 Prozent erreicht – ein deutlicher Beleg dafür, dass das Metaverse nicht nur eine Spielerei ist, sondern reale Vorteile für die Industrie bringt.

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Die Rolle von KI und synthetischen Daten im Metaverse

Künstliche Intelligenz spielt im Kontext des Metaverse eine entscheidende Rolle. KI ermöglicht es, virtuelle Welten in Echtzeit zu analysieren und auf sie zu reagieren, was besonders im Bereich der autonomen Systeme wichtig ist. Mithilfe von synthetischen Daten können Maschinen lernen, ohne auf große reale Datenmengen angewiesen zu sein. Dies ist in vielen Bereichen ein Vorteil, etwa bei der Entwicklung autonomer Fahrzeuge oder komplexer industrieller Anlagen. So lassen sich verschiedene Szenarien und Umgebungen simulieren, in denen das System auf Gefahren oder Herausforderungen vorbereitet wird, bevor es im realen Betrieb eingesetzt wird.

Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz von KI-Trainingsmodellen, die darauf trainiert werden, eine Maschine in einer kontrollierten virtuellen Umgebung zu steuern. Tritt in dieser Umgebung ein Problem auf, lernt das KI-Modell, darauf zu reagieren. Dieser Prozess ist viel effizienter und sicherer, als wenn dieselben Trainings an realen Maschinen durchgeführt würden. Die Kombination aus KI, synthetischen Daten und dem Metaverse ermöglicht also eine Art „Trainingscamp“, in dem Maschinen und Systeme auf die Realität vorbereitet werden können – eine revolutionäre Möglichkeit, um in der Industrie Zeit und Kosten zu sparen und gleichzeitig die Sicherheit zu erhöhen.

Herausforderungen und Zukunftsaussichten für das Metaverse in der Industrie

Trotz der vielversprechenden Möglichkeiten steht das Metaverse auch vor Herausforderungen. Eine der größten ist die Integration in bestehende IT-Strukturen und die Sicherstellung der Datenkompatibilität. Viele Unternehmen verfügen über ältere Systeme, die nicht für den Einsatz im Metaverse ausgelegt sind. Daher erfordert die Einführung von Metaverse-Technologien oft umfangreiche Anpassungen und Investitionen in die bestehende IT-Infrastruktur. Ein weiteres Problem ist der Datenschutz, insbesondere wenn es darum geht, personenbezogene Daten in virtuellen Umgebungen zu nutzen oder zu simulieren.

Ein weiterer Aspekt ist die Frage der Standardisierung. Aktuell arbeiten verschiedene Unternehmen an ihren eigenen Metaverse-Lösungen, die oft nicht miteinander kompatibel sind. Langfristig wird es jedoch notwendig sein, einheitliche Standards zu schaffen, um eine umfassende und nahtlose Interoperabilität zwischen den verschiedenen Plattformen und Systemen zu ermöglichen. Die Entwicklung solcher Standards wird entscheidend sein, um das volle Potenzial des Metaverse auszuschöpfen und eine „virtuelle Welt“ zu schaffen, in der verschiedenste Systeme und Technologien harmonisch zusammenarbeiten können.

Trotz dieser Herausforderungen ist das Potenzial des Metaverse in der Industrie immens. Experten gehen davon aus, dass sich das Metaverse langfristig zu einem festen Bestandteil der Unternehmenslandschaft entwickeln wird. Die Anwendungsbereiche reichen von der virtuellen Schulung und Ausbildung über die Simulation von Produktionsprozessen bis hin zur Entwicklung von Prototypen und digitalen Zwillingen, die eine genaue virtuelle Abbildung realer Maschinen und Systeme ermöglichen. Diese Technologien können nicht nur die Effizienz steigern und Kosten senken, sondern auch den Energieverbrauch reduzieren und die Sicherheit am Arbeitsplatz erhöhen.

Das Metaverse als Wegbereiter für die Zukunft der Industrie

Das Metaverse hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten und Innovationen entwickeln, grundlegend zu verändern. Die Beispiele von T-Systems, Nvidia, Bosch, Siemens und anderen Unternehmen zeigen, dass das Metaverse bereits in verschiedenen Bereichen erfolgreich eingesetzt wird. Es ermöglicht virtuelle Trainingsumgebungen, die Optimierung von Produktionsprozessen und eine effektivere Zusammenarbeit über Standort- und Ländergrenzen hinweg. Dabei ist das Metaverse nicht nur ein vorübergehender Trend, sondern hat das Potenzial, die Basis für die Industrie der Zukunft zu legen.

Mit der fortschreitenden Entwicklung von KI, XR und synthetischen Daten wird das Metaverse in den kommenden Jahren noch tiefere Spuren in der Wirtschaft hinterlassen. Die technologischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen sind geschaffen – nun liegt es an den Unternehmen, das volle Potenzial des Metaverse zu erkennen und zu nutzen.

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Das Konzept des Metaversums: Von der anfänglichen Begeisterung zu realen Anwendungen

Einst als revolutionäre digitale Grenze gefeiert, hat das Konzept des Metaversums schwankende Begeisterungsstufen erlebt. Während der anfängliche Hype etwas abgeflaut ist, ist das Metaversum weit davon entfernt, ein vergessener Trend zu sein. Vielmehr entwickelt es sich auf eine Art und Weise, die greifbaren Wert aufzeigt, insbesondere in industriellen Anwendungen und spezifischen Bereichen wie Einzelhandel, Bildung und Unterhaltung.

Metaversum: Vom Hype zu realen Anwendungen

Das Metaversum kann als eine 3D-Version des Internets verstanden werden—ein Netzwerk miteinander verbundener virtueller Räume, in denen Benutzer mittels Avataren in Echtzeit interagieren. Obwohl es oft mit Gaming und sozialen Erlebnissen in Verbindung gebracht wird, reicht sein Potenzial weit über diese Bereiche hinaus. Das Metaversum wird jetzt in Industrien wie Fertigung, Stadtplanung, Gesundheitswesen und Einzelhandel durch Technologien wie Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR), Künstliche Intelligenz (KI) und digitale Zwillinge integriert.

Aktuelle industrielle Anwendungen

1. Industrielles Metaversum

Der Industriesektor führt die Einführung des Metaversums an. Unternehmen wie Siemens und BMW nutzen digitale Zwillinge—virtuelle Repliken physischer Assets—um Produktionsprozesse zu simulieren, Wartungsbedarfe zu prognostizieren und Abläufe zu optimieren. Zum Beispiel hat Siemens Energy virtuelle Modelle von Kraftwerken entwickelt, um Ausfallzeiten zu reduzieren und die Effizienz zu verbessern. Das industrielle Metaversum wird voraussichtlich schnell wachsen, mit Prognosen, die den Markt bis 2029 auf 228,6 Milliarden US-Dollar schätzen.

2. Intelligente Fertigung

Die Integration von digitalen Zwillingen und AR/VR-Technologien in der Fertigung ermöglicht die Echtzeitüberwachung, vorausschauende Wartung und verbesserte Zusammenarbeit über globale Teams hinweg. Dies reduziert Kosten, die mit physischen Prototypen verbunden sind, und beschleunigt Produktentwicklungszyklen. Automobilunternehmen nutzen diese Werkzeuge, um die Fahrzeugleistung vor der Produktion zu simulieren und sowohl Effizienz als auch Nachhaltigkeit zu verbessern.

3.. Stadtplanung und intelligente Städte

Stadtplaner nutzen das Metaversum für großangelegte Simulationen urbaner Umgebungen. Digitale Zwillinge von Städten helfen, Energieverbrauchsmuster zu visualisieren und Infrastrukturen für langfristige Nachhaltigkeitsziele zu optimieren. Dies hilft den Beteiligten, fundierte Entscheidungen über zukünftige Entwicklungen zu treffen.

Einzelhandel und Kundenbindung

Auch der Einzelhandelssektor erkundet Anwendungen des Metaversums, indem immersive Einkaufserlebnisse durch VR und AR geschaffen werden. Virtuelle Schaufenster ermöglichen es Kunden, Kleidung anzuprobieren oder mit Produkten in einer hochgradig personalisierten Umgebung zu interagieren. Da Unternehmen stark in diese immersiven Erlebnisse investieren, wird erwartet, dass das Einzelhandelssegment innerhalb des Metaverse-Ökosystems erheblich wächst.

Bildung und Ausbildung

Das Metaversum eröffnet neue Möglichkeiten für Bildung und betriebliche Schulungen durch die Schaffung virtueller Campus oder immersiver Schulungsumgebungen. Diese Plattformen ermöglichen es Mitarbeitern, praktisches Lernen ohne physische Risiken durchzuführen, insbesondere in Branchen wie Energie oder Fertigung, wo komplexe Maschinen zum Einsatz kommen.

Herausforderungen und zukünftiges Potenzial

Trotz der wachsenden Anwendungen bestehen weiterhin einige Herausforderungen:

Hohe Kosten

Die Infrastruktur, die für voll immersive Metaverse-Erlebnisse erforderlich ist—wie AR/VR-Hardware—kann teuer in der Installation und Wartung sein.

Interoperabilität

Die Schaffung eines nahtlosen Erlebnisses über verschiedene virtuelle Plattformen hinweg bleibt eine technische Hürde. Es gibt jedoch Bemühungen, die Interoperabilität zwischen verschiedenen digitalen Ökosystemen zu verbessern.

Sicherheitsbedenken

Da mehr wirtschaftliche Aktivitäten in das Metaverum verlagert werden (z.B. virtuelle Währungen, NFTs), steigen die Bedenken hinsichtlich Datensicherheit und Datenschutz.

Dennoch bleibt das Wachstumspotenzial enorm. Der globale Metaverse-Markt wird bis 2033 voraussichtlich über 2 Billionen US-Dollar übersteigen, angetrieben durch Fortschritte in der KI, Blockchain-Technologie und die steigende Verbrauchernachfrage nach immersiven digitalen Erlebnissen.

Eine sich transformierende Landschaft

Während der anfängliche Hype um das Metaversum möglicherweise abgekühlt ist, ist es weit davon entfernt, ein vergessener Trend zu sein. Industrien wie Fertigung, Stadtplanung, Einzelhandel und Bildung profitieren bereits von frühzeitigen Metaverse-Lösungen. Da unterstützende Technologien wie KI, digitale Zwillinge und AR/VR-Tools weiter gereift sind, wird sich das Metaversum wahrscheinlich stärker in industrielle Prozesse und das tägliche Leben integrieren.

Anstatt als vergänglicher Trend abgetan zu werden, beweist das Metaversum allmählich seinen Wert in mehreren Sektoren. Sein volles Potenzial könnte noch einige Jahre von der Realisierung entfernt sein, aber seine aktuelle Entwicklung deutet darauf hin, dass es eine bedeutende Rolle bei der Gestaltung zukünftiger digitaler Interaktionen in verschiedenen Branchen spielen wird.

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