Vom Green Deal zum Smart Deal
„Bloße Zielformulierungen bleiben Wunschdenken, wenn keine konkreten Instrumente genannt und die Folgen nicht gründlich abgeschätzt werden. Das erzeugt Frustration und Investitionsunsicherheit, wo eigentlich massive Investitionen notwendig wären“
Kommentar zum Green Deal
Dass es nicht mehr einfach so weiter gehen kann wie bisher, das war uns allen irgendwie klar. Irgendwie. Aber keiner machte den ersten Schritt. Es gab zögerliche Ansätze, ja. Einzelne Maßnahmen wie Mülltrennung oder das Pfand für PET-Flaschen. Die Idee an sich war gut, aber an der Umsetzung lassen Kritiker kein gutes Haar.
So wird ein Teil des getrennten Mülls gar nicht recycelt, sondern im Ausland entsorgt. Oder Müll, das nicht richtig getrennt wurde, wird zwar aussortiert, aber meistens verbrannt. In den Statistiken werden sie dennoch als recycelt ausgewiesen. 2016 wurden rund 89 Prozent des Papiermülls recycelt, aber nur 50 Prozent der Kunststoffe. Fast der gesamte restliche Müll in Deutschland landet in Verbrennungsanlagen. Da stellt sich berechtigterweise die Frage: Wozu dann noch der ganze Aufwand? Wozu und warum die statistische Schönrechnerei? Cui bono? Wem zum Vorteil?
Mit der Einführung eines Pfands für Einweggetränkeverpackungen sollte die wiederverwendbare umweltfreundliche Glas- und PET-Mehrwegverpackungen gefördert werden. Genau das Gegenteil ist eingetreten. Sie haben innerhalb von 15 Jahren einen Marktanteil von fast 25 Prozent verloren. Die PET-Einwegflaschen und Aluminiumdosen haben im gleichen Zeitraum 27 Prozent zugelegt. Aber es kommt noch schlimmer: Mit jeder Pfandflasche, die nicht zurückgegeben wird, verbleiben die 25 Cent je Pfandflasche beim Abfüller oder Händler. Dieser Pfandschlupf hat sich so zu einem Milliardengeschäft entwickelt.
Diese Beispiele belegen, dass sich generell was ändern muss. Es lassen sich noch einige andere gutgemeinte Maßnahmen und Programme aufzählen, die sich letztendlich zum Rohrkrepierer entwickelten.
Das Problem: Grün zu denken und umweltfreundlich zu handeln ist im Mainstream populär, aber im Wirtschaftsleben gegenüber bisherigen Methoden und Maßnahmen finanziell völlig uninteressant und daher unterlegen.
Das soll sich nun mit dem European Green Deal ändern. Der Staat muss die Rahmenbedingungen schaffen, denn nur Planungssicherheit und Transparenz für Industrie Investoren schaffen auch ein Umdenken für eine grüne Wachstumsstrategie. Kritiker aber bemängeln richtig, dass eine reine Verschärfung der Klimaziele allein nicht genügt.
„Bloße Zielformulierungen bleiben Wunschdenken, wenn keine konkreten Instrumente genannt und die Folgen nicht gründlich abgeschätzt werden. Das erzeugt Frustration und Investitionsunsicherheit, wo eigentlich massive Investitionen notwendig wären“, so Holger Lösch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI).
Umweltverbände und aus den Reihen der politischen Opposition, die Grünen, kritisieren, dass der Green Deal nicht weit genug geht. „Der Entwurf für das EU-Klimagesetz ist eine Enttäuschung“, meint der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). „Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte bei der Vorstellung ihres Green Deal die Klimaschutz-Ambitionen der Europäischen Union mit der Mondlandung verglichen. Doch statt des großen Schritts für die Menschheit bleibt es bei zaghaftem Getrippel
Der Start zum Smart Deal
Wie dem auch sei, die Kritik ist das eine, das Handeln ist das andere. Wenn man genau hinsieht, hat sich die Politik, aber auch die Wirtschaft nicht mit Ruhm bekleckert, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Genau genommen wurde immer nur das erreicht, was bis dato bequem zum eigenen Konzept passte. Und wenn nicht, dann wurde es passend gemacht. Siehe Müll Recycling oder das Pfand für Einweggetränkeverpackungen.
Dass es auch anders geht, zeigt die Vorgehensweise und Entwicklung bei Amazon. Ganz ohne politisches Zutun entwickelte Amazon eine Strategie, um die Marktstellung für die Zukunft zu sichern und gar auszubauen. Wenn dann noch die Kosten Reduktion zu einer grünen Wachstumsstrategie passt, ist das völlig legitim.
Passend dazu: „CO2 Neutralität – Von Amazon lernen“
Wir befinden uns in einer Zeit des Wandels und der Veränderungen. Vieles ist in den letzten Jahren passiert und hat eine atemberaubende Dynamik gewonnen. Sei es mit den neuen Ansätzen durch Industrie 4.0, Internet of Things, Digitale Transformation und weiteren Ereignissen. Was früher sich gesellschaftlich in Jahrhunderten entwickelte, schlägt heute in Jahrzehnten und kürzeren Zeitabständen auf, die es zu meistern gilt. Die Globalisierung der Gesellschaft und der Märkte bringt jeden Tag neue Veränderungen mit sich.
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Mehr dazu auch in unseren Fachartikeln:
- „Urbanes Wachstum – Wie Japan die Weichen für die Zukunft stellt„
- „Grundversorgung in ländlichen Regionen sichern„
Sie ist aber gleichzeitig auch eine Chance. Vor allem für Unternehmen, die hier über eine grüne Wachstumsstrategie einen Wachstumsmarkt sehen.
Mehr dazu auch in unserem Fachartikel „Smart Cities – die Lösung für die Mega-Urbanisierung?„.
Der Weg zur CO2 Neutralität ist der Schlüssel, die auf zwei Säulen basiert:
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Hierbei bekommen drei Bereiche einer besonderen Bedeutung zu:
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