Bücher, Mode, Reisen und Elektroartikel werden längst in großem Maße online gekauft. Dazu werden Unsummen in B2C-Möbelhändler und Essens-Lieferdienste gepumpt. Doch wie sieht es beim E-Commerce von Lebensmitteln aus? Bisher läuft in diesem Bereich nicht all zu viel, doch einiges deutet darauf hin, dass auch hier ein Umbruch bevorsteht. So wird allgemein erwartet, dass neben Angeboten von Händlern wie Rewe oder Edeka auch Amazon seinen Lebensmittel-Lieferservice Fresh deutschlandweit vorantreiben wird.
Es ist kein Wunder, dass der E-Commerce-Gigant seine Chance gekommen sieht, denn einer Umfrage zufolge (YouGov 2016 – Trends: Online Shopping Lebensmittel) hat bereits jeder dritte Internetnutzer in Deutschland schon einmal Lebensmittel online bestellt. Dabei liegen haltbare Artikel wie Tee und Kaffee, Süßigkeiten oder Getränke (Wasser, Bier, Wein) noch weit vorn. Lebensmittel aus dem Kühl- oder gar Tiefkühlregal finden sich erst am unteren Ende der online georderten Waren. Jedoch können sich immerhin bereits 22 Prozent der Käufer vorstellen, künftig auch bei derartigen Produkten zuzugreifen, wenn die Einhaltung der Kühlkette bis zur Lieferung an die Haustür gewährleistet ist. Entscheidend dafür ist neben dem Transport der Waren in Fahrzeugen mit entsprechender Klimatisierung die Lagerung, Kommissionierung unter ebenfalls gekühlten Bedingungen. Eine nicht ganz einfache Aufgabe.
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Herausforderungen im Onlinehandel von Lebensmitteln:
- Sehr breite und heterogene Produktpalette mit unterschiedlichen Lageranforderungen
- Strikte Einhaltung der Kühlkette bei Lagerung und Transport
- Häufige und heterogene Bestellungen erfordern ständige Belieferung der Lager- oder Filialeinrichtungen
- Kunden fordern kurze und variable Lieferzeiten
- Hohe Wettbewerbsintensität bei geringen Margen
- Notwendigkeit zu effizientem Kosten- und Prozessmanagement
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Lieferung aus Vertriebszentrum oder Filialnetz?
Eingesessene Händler wie Supermarktketten oder Discounter haben gegenüber reinen Food-Onlinesellern einen Standortvorteil. Durch ihr Filialnetz verfügen sie bereits über eine Vielzahl an potentiellen Verteilstationen und haben deshalb kürzere Wege zum Kunden. Doch wenn die Waren aus den Filialen kommissioniert werden, müssen sie manuell und damit vergleichsweise aufwändig aus den Regalen oder dem Lager entnommen werden. Dazu kommt, dass sich das Angebot von Filiale zu Filiale unterscheidet und nicht immer sichergestellt ist, dass sämtliche (bestellte) Produkte in dem räumlich zum Kunden nächstgelegenen Standort auch wirklich vorrätig sind.
Reine E-Commerce-Händler müssen im Vergleich dazu erst ein möglichst flächendeckendes Netz an Distributionszentren errichten, um ihre Ware schnell und frisch zu den Käufern zu bringen. Verzichten sie auf eine breitflächige Verteilung der Standorte und versenden stattdessen aus einem zentralen Vertriebszentrum, müssen die Artikel aufwändiger verpackt und zu höheren Kosten verschickt werden. Allerdings kann in dem zentralen Lager ein sehr viel größerer Bestand effizienter gelagert und kommissioniert werden. Dies ist wahrscheinlich ein Grund dafür, warum Händler so sehr auf Amazon schauen; ist das Unternehmen doch gerade dabei, zusätzliche Lagerflächen in Ballungsräumen zu errichten, um von dort aus seine gesammelte Logistik-Erfahrung auszuspielen.
Voraussetzung: Einhaltung der Kühlkette
Welcher Vertriebsweg auch gewählt wird, sie alle eint der Zwang zu hygienischer Lagerung und Transport sowie der strikten Gewährleistung einer lückenlosen Kühlkette. Besonders Frischware und Gefriergut benötigen eine ununterbrochene Kühlung, um sie vor dem Verderb zu schützen. Deshalb gibt es gesetzliche Vorschriften, die die Temperaturen von Lebensmitteln regeln: tiefgekühltes Fleisch und Fisch müssen durchgängig auf minus 18 Grad Celsius gekühlt werden. Für Frischfleisch ist eine maximale Temperatur von 4 Grad, für Milch und Molkereiprodukte von 8 Grad vorgegeben. Aber nicht nur die staatlichen Richtlinien müssen befolgt werden, da auch andere Lebensmittel nur bei bestimmten Temperaturen haltbar sind. Für Obst und Gemüse gelten je nach Art unterschiedliche Empfehlungen. So werden zum Beispiel für Äpfel 1 bis 4 Grad, für Mangos lediglich 12 Grad Celsius empfohlen. Andere Waren wie etwa Schokolade benötigen Temperaturen von 15 bis 18 Grad. Die unterschiedlichen Angaben zeigen, mit welchen komplexen Anforderungen die Lebensmittellogistik konfrontiert wird. Kühlfahrzeuge und Lagergeräte verfügen daher oft über mehrere Kühlkammern mit unterschiedlichen Temperaturzonen.
Anforderungen an klimatisierte Lagersysteme
Werden die Waren nicht in einem Zentrallager oder direkt aus der nächstgelegenen Supermarktfiliale heraus kommissioniert, bieten sich für die Pufferlösung Lagergeräte mit Klimafunktion an. Viele der am Markt befindlichen Systeme erreichen eine Kühlung auf bis zu -20 °C. Um im Inneren der Geräte konstante Temperaturen sicherzustellen, minimieren abgedichtete Schleusentüren den Luftaustausch während des Ein- und Auslagerns. Hinzu kommt, dass aufgrund der hochverdichteten Lagerung der Produkte der gekühlte Raum so klein wie möglich gehalten wird. Damit die Lagersysteme optimal arbeiten können, sind sämtliche ihrer Komponenten auf den Betrieb unter entsprechenden Temperaturen ausgerüstet. Gekühlt werden die Anlagen mit umweltfreundlichen Kältemitteln wie Kohlendioxid oder Propan. Insgesamt spielt beim kontrollierten Klima die Abstimmung zwischen dem eigentlichen Lagersystem sowie der Isolierung, Schleusenfunktion und Lüftungstechnik eine entscheidende Rolle. Nur wenn die diversen Funktionen optimal aufeinander abgestimmt sind, lassen sich unnötige Energieverluste, Vereisung oder Kondensation vermeiden.
Um die georderten Artikel schnell für den Versand bereitstellen zu können, ist eine effiziente Kommissionierung erforderlich. Dabei erweisen sich besonders Lagerlösungen als vorteilhaft, die die Zusammenfassung von Aufträgen (Batch-Picking) erlauben. Am Ende gilt schließlich: je zügiger die Ware für den Kunden versandfertig ist, desto schneller kommt sie bei ihm zu Hause an. Und neben Angebotsauswahl und konkurrenzfähigen Preisen steht und fällt der Geschäftserfolg im Lebensmittel-E-Commerce mit einer schnellen Lieferzeit.
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Xpert.Digital – Konrad Wolfenstein
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