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Kritik an der Bundeswehr: Planlose Logistikinvestitionen – Wie die Privatwirtschaft mit der DU-Logistik² das Logistikproblem lösen kann

Kritik an der Bundeswehr: Planlose Logistikinvestitionen – Wie die Privatwirtschaft mit der DU-Logistik² das Logistikproblem lösen kann

Kritik an der Bundeswehr: Planlose Logistikinvestitionen – Wie die Privatwirtschaft mit der DU-Logistik² das Logistikproblem lösen kann – Bild: Xpert.Digital

Sondervermögen verpufft: Logistik-Chaos bei der Bundeswehr kostet Milliarden und schwächt Deutschland

Rechnungshof deckt auf: Strukturelle Probleme und Fehlinvestitionen

Die Bundeswehr steht aktuell massiv in der Kritik, insbesondere was ihre Logistikinvestitionen betrifft. Der Bundesrechnungshof bemängelt grundlegende strukturelle Defizite: Trotz Milliardeninvestitionen – vor allem aus dem Sondervermögen – fehlt es an einer klaren, kohärenten Strategie für den Aufbau einer schlagkräftigen Verteidigung. Immer wieder kommt es zu millionenschweren Fehlinvestitionen, etwa in Form von missglückten Beschaffungs- und Digitalisierungsprojekten oder unnötigen Ausgaben für ungenutzte Softwarelizenzen. Diese Praxis widerspricht wirtschaftlichen Prinzipien und gefährdet langfristig die Verteidigungsfähigkeit.

Ein zentrales Problem ist, dass häufig Projekte finanziert werden, ohne dass klar ist, ob sie tatsächlich benötigt werden oder funktionieren. Die nahezu unbegrenzten Mittel durch die gelockerte Schuldenbremse verstärken das Problem, da sie Anreize für die Industrie schaffen, für gleichbleibende Leistungen höhere Preise zu verlangen.

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Mangelnde Modernisierung und veraltete Infrastruktur

Die Logistikstandorte der Bundeswehr gelten vielerorts als veraltet und wenig leistungsfähig. Während moderne zivilwirtschaftliche Logistikzentren als Vorbild dienen könnten, wirken viele Materiallager der Bundeswehr „in die Jahre gekommen“ und entsprechen nicht den Anforderungen an eine moderne, kriegstüchtige Logistik. Die Folge: Die Leistungsfähigkeit der Truppe bleibt eingeschränkt, und die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands wird als „bedingt“ eingestuft.

Nach dem Ende des Kalten Krieges wurden zahlreiche Material- und Munitionslager geschlossen. Erst mit der Rückbesinnung auf Landes- und Bündnisverteidigung – insbesondere nach dem russischen Angriff auf die Ukraine – wurde erkannt, dass die Bestände wieder massiv aufgestockt werden müssen. Allerdings fehlt es an einer durchdachten, langfristigen Planung. Vieles geschieht im Eiltempo, was das Risiko von Fehlentscheidungen erhöht.

Abhängigkeit von zivilen Anbietern und logistische Engpässe

Ein weiteres Problem ist die starke Abhängigkeit von zivilen Logistikdienstleistern. Die Bundeswehr besitzt kaum eigene Kapazitäten für den Bahn- oder Lufttransport von schwerem Gerät und ist auf Anbieter wie DB Cargo oder Lufthansa angewiesen. Diese Kooperationen sind zwar Teil einer strategischen Neuausrichtung, offenbaren aber erhebliche Schwächen: Es gibt zu wenige geeignete Flachwagen für den Panzertransport, und die Infrastruktur ist insgesamt nicht auf die Anforderungen einer schnellen militärischen Verlegung ausgelegt. Im Ernstfall könnten so logistische Engpässe entstehen, die die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr massiv beeinträchtigen.

Fehlende Digitalisierung und ineffiziente Prozesse

Die Resilienz der militärischen Versorgungsketten gilt als begrenzt. Fortschritte bei datengetriebener Logistik, intelligenter Steuerung und effektivem Ressourceneinsatz sind dringend notwendig, um die logistischen Herausforderungen zu meistern. Bislang fehlen jedoch konsequente Maßnahmen und eine klare Priorisierung in diesen Bereichen.

Lösungsansätze: Dual-Use-Logistik und strategische Neuausrichtung

Als Lösungsansatz wird die sogenannte Dual-Use-Logistik diskutiert: Statt Milliarden in isolierte, oft ungenutzte Systeme zu investieren, sollen modulare Infrastrukturen geschaffen werden, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können. Dies würde Redundanzen vermeiden, die Nutzungseffizienz steigern und die Amortisation der Investitionen verbessern. Gerade angesichts der Rolle Deutschlands als zentraler Logistikknotenpunkt Europas ist eine solche strategische Neuausrichtung dringend geboten.

Die Kritik an der Bundeswehr in Bezug auf planlose Logistikinvestitionen ist vielschichtig:

  • Es fehlt an strategischer Planung und Kontrolle.
  • Milliarden werden ineffizient eingesetzt, oft ohne nachhaltigen Nutzen.
  • Die Infrastruktur ist veraltet, die Abhängigkeit von zivilen Anbietern hoch.
  • Digitalisierung und moderne Steuerung der Logistikprozesse hinken hinterher.

Eine konsequente Reform hin zu modularen, dual nutzbaren Logistiksystemen und eine strategische, langfristig ausgerichtete Planung gelten als zentrale Hebel, um die strukturellen Schwächen zu beheben und die Bundeswehr zukunftsfähig aufzustellen.

 

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Deutschlands strategische Chance: Zivil-militäre Logistikvernetzung als Zukunftsmodell

Wie die Privatwirtschaft über das Dual-Use-Konzept das Logistikproblem der Bundeswehr lösen kann

Die Bundeswehr steht vor enormen logistischen Herausforderungen, die durch jahrzehntelange Vernachlässigung der Infrastruktur und strukturelle Defizite entstanden sind. Das Dual-Use-Konzept bietet einen vielversprechenden Lösungsansatz, bei dem die Privatwirtschaft eine zentrale Rolle bei der Modernisierung und Effizienzsteigerung der militärischen Logistik übernehmen kann.

Wie kann die Privatwirtschaft über das Dual-Use-Konzept das Logistikproblem der Bundeswehr lösen?

Die Dimension des Problems

Strukturelle Schwächen der Bundeswehr-Logistik

Die logistischen Probleme der Bundeswehr sind vielschichtig und tiefgreifend. Die Infrastruktur leidet unter einem eklatanten Sanierungsstau mit einem bezifferten Investitionsbedarf von 67 Milliarden Euro für Kasernen und Liegenschaften. Als “Achillesferse” wird die Logistik bezeichnet, die als eine der größten Schwachstellen der Bundeswehr gilt.

Der Bundesrechnungshof bemängelt grundlegende strukturelle Defizite: Trotz Milliardeninvestitionen aus dem Sondervermögen fehlt es an einer klaren, kohärenten Strategie für den Aufbau einer schlagkräftigen Verteidigung. Die Bundeswehr hat es über Jahre versäumt, Informationsmängel in ihrem IT-Logistiksystem zu beheben, was ihre Einsatzbereitschaft gefährdet.

Abhängigkeit von zivilen Anbietern

Ein zentrales Problem ist die starke Abhängigkeit von zivilen Logistikdienstleistern. Die Bundeswehr besitzt kaum eigene Kapazitäten für den Bahn- oder Lufttransport von schwerem Gerät und ist auf Anbieter wie DB Cargo oder Lufthansa angewiesen. Diese Abhängigkeit offenbart erhebliche Schwächen in der strategischen Autonomie der Streitkräfte.

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Das Dual-Use-Konzept als Lösungsansatz

Definition und strategisches Potenzial

Dual-Use-Güter werden als “Güter mit doppeltem Verwendungszweck” definiert – Gegenstände, Technologien und Kenntnisse, die sowohl zivilen als auch militärischen Zwecken dienen können. Im Kontext der Logistikinfrastruktur bezieht sich Dual-Use auf Systeme wie Bahnstrecken, Brücken, Tunnel und Terminals des Kombinierten Verkehrs, die sowohl den Anforderungen des zivilen Güterverkehrs als auch den spezifischen Bedürfnissen militärischer Transporte gerecht werden.

Vorteile der Dual-Use-Logistik

Das Dual-Use-Konzept bietet mehrere strategische Vorteile :

  • Kosteneffizienz: Statt Milliarden in isolierte, oft ungenutzte Systeme zu investieren, werden modulare Infrastrukturen geschaffen, die kontinuierlich genutzt werden
  • Redundanzvermeidung: Die Doppelnutzung verhindert die Schaffung paralleler Strukturen
  • Amortisationsverbesserung: Durch die kontinuierliche zivile Nutzung amortisieren sich Investitionen schneller
  • Effizienzsteigerung: Die Nutzungseffizienz wird durch permanente Auslastung erhöht

Konkrete Umsetzungsmöglichkeiten

Modulare Infrastruktursysteme

Die Entwicklung modularer Dual-Use-Infrastrukturen stellt einen Kernansatz dar. Kritische KV-Anlagen (Terminals, Streckenabschnitte, Ladeeinrichtungen) können primär über Verteidigungsmittel finanziert werden, die unter der Rubrik “Sicherung der Wehrhaftigkeit und Verteidigungslogistik” bereitgestellt werden. Diese Infrastruktur wird jedoch von Beginn an so konzipiert, dass sie in Nicht-Notfallzeiten effizient von zivilen Logistikakteuren mitgenutzt werden kann.

Transportkapazitäten und Intermodalität

Deutschland kommt aufgrund seiner geostrategischen Lage im Herzen Europas eine Schlüsselrolle als logistische Drehscheibe für alliierte Streitkräfte zu. Die Fähigkeit, Truppen und Material schnell und effizient durch Deutschland zu verlegen (Host Nation Support), ist für die Glaubwürdigkeit der kollektiven Verteidigung essenziell.

Hybride, multimodale Logistiksysteme, die sich auf den Kombinierten Verkehr Straße-Schiene konzentrieren, können sowohl zivile als auch militärische Anforderungen erfüllen. Die Priorisierung militärischer Mobilitätsanforderungen im Rahmen von EU-Initiativen wie dem Aktionsplan Militärische Mobilität treibt notwendige Modernisierungen voran.

Rolle der Privatwirtschaft

Kooperationsmodelle und Partnerschaften

Das Logistikkommando der Bundeswehr hat bereits innovative Wege in der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft eingeleitet. Die Wirtschaft ist ein Partner der Bundeswehr, und Unternehmen leisten seit vielen Jahren unverzichtbare Beiträge für die Logistik der Bundeswehr. Neben ihrer Innovationskraft sind Flexibilität, Effizienz und verlässliche Leistungserbringung ihre Erfolgsfaktoren.

Spezifische Kooperationsfelder

Die Bundeswehr verfolgt innovative Kooperationen in drei Hauptfeldern :

  1. Materialbewirtschaftung und Lagerung: Werterhaltende Lagerung für ausgewählte Munitions- und Materialsegmente
  2. Unterstützung bei Verlegung von Kräften/intermodaler Transport: Umschlag an Verkehrsträgern wie Seehäfen, Flughäfen und Bahnterminals
  3. Intermodaler Transport: Koordination von Straße, Schiene, See und Luft

Vorteile des Outsourcings

Logistik-Outsourcing bietet zahlreiche Vorteile, darunter Flexibilität, Kostentransparenz, Zugang zu modernster Technologie und die Möglichkeit, sich auf Kernkompetenzen zu konzentrieren. Externe Logistikanbieter können ihre Dienstleistungen an sich ändernde Bedürfnisse anpassen, sei es bei saisonalen Nachfrageschwankungen oder bei der Expansion in neue Märkte.

Digitalisierung und technologische Innovation

Datengetriebene Logistiksysteme

Die Resilienz der militärischen Versorgungsketten gilt als begrenzt. Fortschritte bei datengetriebener Logistik, intelligenter Steuerung und effektivem Ressourceneinsatz sind dringend notwendig. Die Bundeswehr hat mit ihrer “Innovation-Challenge-Logistik” bereits erste Schritte unternommen, um die digitale Transformation voranzutreiben.

Konkrete Digitalisierungsprojekte

Innovative Lösungen, die aus der Truppe entwickelt wurden, umfassen:

  • ROLLT (Routen-Leit-Lenk-Tool): Ein Bundeswehr-Navi für fahrzeugangepasste Routenplanung
  • KUB: Ein Sensor zur digitalen Containerüberwachung
  • YARDED: Eine Lösung zum Parking- und Containermanagement
  • DARTBw: Ein digitales Tool zur dreidimensionalen Gebäude- und Geländevermessung

Resilienz und Versorgungssicherheit

Supply Chain Management

Supply-Chain-Management wird für die IT-Beschaffung bei der Bundeswehr eine entscheidende Rolle spielen. Besonders im Verteidigungsbereich können Störungen in der Lieferkette massive Konsequenzen haben. Die Erschütterungen während der Covid-19-Pandemie haben die Vulnerabilität globaler Lieferketten deutlich vor Augen geführt.

Strategische Unabhängigkeit

Gerade bei der Verteidigung muss Souveränität besonders bedacht werden. Lieferkettenunabhängigkeit im Sinne einer Kreislaufwirtschaft erhält neben den umweltpolitischen Implikationen eine dezidiert sicherheitspolitische Dimension. Die Integration von Dual-Use-Technologien bietet die Chance, sicherheitsrelevante Innovationen voranzutreiben und gleichzeitig die technologische Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu stärken.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Regulatorische Aspekte

Dual-Use-Güter unterliegen strengen Exportkontrollen und Regulierungen. Die EU-Dual-Use-Verordnung (EU) 2021/821 bildet den zentralen Rechtsrahmen, der Güterlisten, Genehmigungspflichten und Kontrollverfahren festlegt. Diese regulatorischen Anforderungen müssen bei der Implementierung von Dual-Use-Logistiksystemen berücksichtigt werden.

Personalentwicklung und Know-how-Transfer

Die demografische Entwicklung und die Knappheit an qualifiziertem Personal stellen sowohl für die Bundeswehr als auch für die Wirtschaft eine gemeinsame Herausforderung dar. Da die durch das Logistikkommando bereitzustellenden unterstützenden Fähigkeiten gewerblichen Leistungen ähnlich sind, eröffnen sich Potenziale für erweiterte Kooperationen. Zeitsoldaten können dabei eine wichtige Rolle einnehmen, da ihre fachliche Ausbildung in der Logistik der Bundeswehr in weiten Teilen zivilen Standards entspricht.

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Zivil-militärische Vernetzung: Deutschlands Chance auf eine kosteneffiziente und zukunftsfähige Verteidigungslogistik

Das Dual-Use-Konzept bietet einen strategischen Lösungsansatz, der die strukturellen Probleme der Bundeswehr systematisch angehen kann. Anstatt weiterhin Milliarden in isolierte, oft ungenutzte militärische Systeme zu investieren, ermöglicht die Dual-Use-Logistik eine effiziente Vernetzung ziviler und militärischer Logistikstrukturen.

Die Privatwirtschaft kann dabei als zentraler Partner fungieren, indem sie ihre Innovationskraft, Effizienz und technologische Expertise einbringt. Durch modulare, dual nutzbare Infrastrukturen und strategische Partnerschaften lassen sich sowohl die Versorgungssicherheit der Bundeswehr als auch die Wirtschaftlichkeit der Investitionen erheblich verbessern.

Deutschland als logistische Drehscheibe Europas ist besonders geeignet für die Implementierung von Dual-Use-Logistiksystemen. Die erfolgreiche Umsetzung erfordert jedoch eine konsequente strategische Planung, die Überwindung regulatorischer Hürden und eine enge Kooperation zwischen militärischen und zivilen Akteuren.

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