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Konjunkturmotor Maschinenbau stottert bedenklich! Auch das Bauhauptgewerbe ist davon betroffen

Konjunkturmotor Maschinenbau stottert bedenklich!

Konjunkturmotor Maschinenbau stottert bedenklich! – Bild: Andrey Armyagov|Shutterstock.com

Konjunkturmotor Maschinenbau stottert bedenklich!

In den letzten Jahren hat sich der deutsche Markt für Maschinen- und Anlagenbau sehr positiv entwickelt. Dieses Wachstum ist laut einigen Experten auch im kommenden Jahr weiterhin zu erwarten. Jedoch ist in den letzten Monaten ein Einbruch im Auftragseingang zu verzeichnen. Dennoch gehen die Experten davon aus, dass dieser Rückgang nur vorübergehend ist und sich der Markt in den kommenden Monaten wieder stabilisieren wird.

Für andere wiederum ist der Einbruch im Auftragseingang bei den deutschen Maschinen- und Anlagenbauern besorgniserregend. Die Orderbücher sind so leer wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Der Ifo-Geschäftsklimaindex für das verarbeitende Gewerbe fiel im August auf ein Rekordtief von 84,3 Punkten in diesem Jahr. Zum Vergleich: der Indexwert von 75,5 Punkten im April 2020 war der niedrigste jemals gemessene Wert.

Die deutschen Maschinenbauer erwarten, dass die Produktion im kommenden Jahr schrumpft. In diesem Jahr sei noch ein Wachstum der Produktion um ein Prozent möglich, so der Branchenverband VDMA.

Laut einer Prognose des VDMA-Chefvolkswirts Ralph Wiechers wird die Weltwirtschaft 2023 um zwei Prozent schrumpfen. „Der Wind bläst der Weltwirtschaft und damit dem Maschinen- und Anlagenbau ins Gesicht.“

Aufgrund der weniger starken Wachstumsaussichten in China und des andauernden Kriegs in der Ukraine erwartet die Investmentbranche eine verhaltenere Haltung seitens der Anleger. Darüber hinaus tragen die hohe Inflation sowie die Zinserhöhungen, mit denen Notenbanken versuchen, das Wachstum zu bremsen, dazu bei, die Investitionslaune zu drücken.

 

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Entwicklung des realen Auftragseingangs im Maschinen- und Anlagenbau 2021-2022

Entwicklung des realen Auftragseingangs im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland von Juli 2021 bis Juli 2022 – Bild: Xpert.Digital

Die Statistik zeigt die Entwicklung des realen Auftragseingangs im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland vom Juli 2021 bis Juli 2022. Im Juli 2022 lag der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau um real 14 Prozentpunkte unter dem des Vorjahresmonats.

Die Werte wurden aus den regelmäßig erscheinenden Pressemeldungen des Verbands zum Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau zusammengestellt.

Entwicklung des ifo-Geschäftsklimaindex 2021-2022

Entwicklung des ifo-Geschäftsklimaindex von September 2021 bis September 2022 – Bild: Xpert.Digital

Der ifo-Geschäftsklimaindex lag im September 2022 bei 84,3 Punkten. Im Vergleich zum Vormonat sank das Geschäftsklima somit um 4,3 Punkte. Laut ifo-Institut hat sich die Stimmung innerhalb der deutschen Wirtschaft deutlich verschlechtert. Grund für den Rückgang innerhalb der letzten Monate war laut ifo-Institut der Krieg in der Ukraine und die wachsende Unsicherheit im Energiesektor aufgrund hoher Energiepreise und drohender Gasknappheit.

Der Indexwert von 75,5 Punkten im April 2020 war der niedrigste jemals gemessene Wert. Zurückzuführen war dieser auf den Ausbruch der Corona-Pandemie.

Was ist das ifo-Geschäftsklima?

Das ifo-Geschäftsklima ist ein Indikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Dieser basiert auf ca. 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels und des Dienstleistungssektors. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monaten als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.

Weitere Konjunkturindikatoren

Konjunkturindikatoren messen die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes oder einer Wirtschaftsregion. Sie werden in der Regel in kurzen Abständen erhoben, meist monatlich oder quartalsweise. Ihre Ergebnisse werden in den Medien und an den Börsen viel beachtet. Die Indikatoren lassen sich unterscheiden in Frühindikatoren, die die künftige Lage vorausdeuten (z.B. Geschäftsklima-Indizes), Präsenzindikatoren, die die gegenwärtige Situation abbilden (z.B. die Veränderung der Industrieproduktion) und Spätindikatoren, die die konjunkturelle Entwicklung mit Verzögerung nachvollziehen (z.B. die Arbeitslosenzahlen). Darüber hinaus kann unterschieden werden zwischen realwirtschaftlichen Kennzahlen wie dem Bruttoinlandsprodukt und Ergebnissen aus Befragungen von Unternehmen, Verbrauchern oder Wirtschaftsexperten. Diese werden in der Regel nach unterschiedlichen Kriterien gewichtet und indexiert, um Vergleiche zwischen verschiedenen Zeitpunkten herstellen zu können.

Salden des ifo-Geschäftsklimas für das Bauhauptgewerbe 2021-2022

Salden des ifo-Geschäftsklimas für das Bauhauptgewerbe von August 2021 bis August 2022 – Bild: Xpert.Digital

Die Statistik bildet die Monatswerte des ifo-Geschäftsklimas für das Bauhauptgewerbe in Deutschland von August 2021 bis August 2022 ab. Im August 2022 betrug der Saldowert -14,5 Punkte.

 

Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland

Maschinenbau in Deutschland – Bild: Ase|Shutterstock.com

Auf dem internationalen Markt ist Deutschlands eines der wichtigsten Maschinenbau-Länder. Nur China und die USA erwirtschafteten zuletzt höhere Umsätze in der Branche. Der Umsatz im deutschen Maschinenbau nahm nach einem Rückgang zu Zeiten der Finanzkrise 2008/2009 wieder kontinuierlich zu – zuletzt wurden rund 229 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Innerhalb des Maschinenbaus sind die Sektoren Werkzeugmaschinen, Antriebstechnik und Fördermittel, gemessen am Jahresumsatz, die wichtigsten.

Hinsichtlich der Entwicklungen im internationalen Handel zeigt sich die Maschinenbaubranche stark exportorientiert. Die Exportquote in Deutschland bewegte sich in den vergangenen Jahren zwischen 74 und 80 Prozent. Zu den wichtigsten Ländern für deutsche Maschinenexporte gehören u.a. die USA, China und Frankreich

Der Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland gehört zu den umsatzstärksten und innovativsten Branchen. Die Umsätze der Branche liegen seit 2011 konstant über 200 Milliarden Euro. Über eine Million Personen sind im deutschen Maschinenbau beschäftigt. Der Exportwert von Erzeugnissen des deutschen Maschinenbaus liegt weit über dem Importwert. Zu den wichtigsten Exportländern Deutschlands zählen die USA, China, Frankreich und Italien.

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