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Der unentdeckte Datenschatz (oder Datenchaos?) der Unternehmen: Wie generative KI verborgene Werte strukturiert freilegen kann

Veröffentlicht am: 6. Januar 2025 / Update vom: 6. Januar 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

Der unentdeckte Datenschatz der Unternehmen: Wie generative KI verborgene Werte freilegen kann

Der unentdeckte Datenschatz der Unternehmen: Wie generative KI verborgene Werte freilegen kann – Bild: Xpert.Digital

Ungehobene Datenschätze: Warum 80 % aller Unternehmensdaten ungenutzt bleiben

In den Archiven digitaler Informationen schlummert ein unermesslicher Reichtum, ein Datenschatz von gigantischem Ausmaß, der in den meisten Unternehmen weitgehend unberührt bleibt. Es wird geschätzt, dass etwa vier von fünf Datenbits, die Unternehmen horten, niemals das Licht der analytischen Welt erblicken, obwohl in ihnen ein immenses Potenzial für Anwendungen künstlicher Intelligenz verborgen liegt. Diese ungenutzten Daten stellen nicht nur eine verlockende Chance dar, sondern bergen auch latente Risiken, denn in ihren Tiefen könnten sensible Informationen ruhen, deren Existenz und Brisanz niemandem bewusst ist.

Das verborgene Potenzial unstrukturierter Daten

Ein beträchtlicher Teil dieses ungenutzten Datenschatzes manifestiert sich in Form unstrukturierter Daten – einer vielfältigen Sammlung von Informationen, die sich der herkömmlichen Kategorisierung in Datenbanktabellen widersetzt. Stellen Sie sich die unzähligen Kundenverträge vor, die in digitalen Archiven schlummern, jede einzelne ein Mosaik aus Vereinbarungen, Verpflichtungen und Kundenpräferenzen. Denken Sie an die detaillierten Produktspezifikationen, die das Ergebnis intensiver Entwicklungsarbeit sind und wertvolle Einblicke in Designentscheidungen und technische Feinheiten bieten. Nicht zu vergessen die Mitarbeiterhandbücher, die das gebündelte Wissen und die Best Practices eines Unternehmens verkörpern.

Doch die Welt der unstrukturierten Daten reicht weit über diese Beispiele hinaus. Sie umfasst den unaufhörlichen Strom von E-Mails, die die tägliche Kommunikation prägen, Dokumente aller Art, von internen Berichten bis hin zu Marketingmaterialien, sowie die wachsende Flut von Bild-, Audio- und Videodateien, die Momente festhalten, Prozesse dokumentieren und Wissen vermitteln. Es wird angenommen, dass diese unstrukturierten Daten bis zu 80 Prozent der globalen Datenmenge ausmachen. In ihnen verbirgt sich oft ein Detailreichtum und eine Komplexität, die in den geordneten Strukturen herkömmlicher Datenbanken schlichtweg keinen Platz finden. Sie enthalten die Nuancen menschlicher Interaktion, die Feinheiten technischer Beschreibungen und die visuelle und akustische Evidenz der Realität.

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Die Herausforderungen der Nutzbarmachung

Trotz dieses immensen Potenzials stehen viele Unternehmen vor erheblichen Schwierigkeiten, den vollen Wert ihrer unstrukturierten Daten zu erschließen. Die größten Hürden sind ein Mangel an spezialisiertem Know-how und das Fehlen adäquater Werkzeuge. Es fehlt oft an Fachkräften, die in der Lage sind, die komplexen Algorithmen und Techniken des maschinellen Lernens anzuwenden, um Muster und Erkenntnisse aus dieser Datenflut zu extrahieren. Gleichzeitig mangelt es an benutzerfreundlichen und leistungsstarken Softwarelösungen, die den Analyseprozess erleichtern und beschleunigen können.

Diese Herausforderungen spiegeln sich in der zögerlichen Akzeptanz entsprechender Technologien wider. Eine beträchtliche Mehrheit der Unternehmen hat noch keine signifikanten Investitionen in Werkzeuge getätigt, die es ihnen ermöglichen würden, wertvolle Informationen aus ihren unstrukturierten Daten zu gewinnen. Tatsächlich haben bisher nur etwa 16 Prozent der Unternehmen spezielle Tools erworben, um diese Aufgabe zu bewältigen. Dies deutet darauf hin, dass die meisten Bemühungen, unstrukturierte Daten zu nutzen, sich noch in einem sehr frühen Stadium befinden, oft nicht mehr als Pilotprojekte oder erste zaghafte Schritte in Richtung einer umfassenderen Datenstrategie. Viele Unternehmen stehen noch am Anfang des Weges, das wahre Potenzial ihrer unstrukturierten Daten zu erkennen und zu erschließen. Die Komplexität der Daten, die Notwendigkeit spezialisierter Fähigkeiten und die anfänglichen Investitionskosten stellen erhebliche Eintrittsbarrieren dar.

Generative KI als Schlüssel zur Erschließung von Datenwerten

Inmitten dieser Herausforderungen erweist sich die generative KI als ein vielversprechender Schlüssel, um den verborgenen Wert unstrukturierter Daten freizulegen. Die Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens eröffnen neue Möglichkeiten zur automatischen Verarbeitung und Strukturierung großer Mengen unstrukturierter Informationen. Stellen Sie sich intelligente Formulare vor, die relevante Informationen aus gescannten Dokumenten oder handschriftlichen Notizen extrahieren und in strukturierte Daten umwandeln können. Oder denken Sie an die automatische Extraktion detaillierter Produktinformationen aus Bildern, die den manuellen Aufwand erheblich reduzieren könnte.

KI-gestützte Werkzeuge können nicht nur bei der Strukturierung helfen, sondern auch als aufmerksame Beobachter fungieren, die auf Anomalien in der Datenqualität hinweisen oder als digitale Assistenten die Datenverantwortlichen bei ihren vielfältigen Aufgaben unterstützen. Generative KI geht jedoch noch einen Schritt weiter. Sie kann nicht nur Daten analysieren und strukturieren, sondern auch neue Inhalte erstellen, Texte zusammenfassen, Ideen entwickeln und innovative Lösungen vorschlagen, basierend auf den Mustern und Erkenntnissen, die sie aus den unstrukturierten Daten gewonnen hat. So könnten beispielsweise Marketingteams generative KI nutzen, um personalisierte Werbekampagnen zu erstellen, die auf den in E-Mails und Kundenfeedback enthaltenen Präferenzen basieren. Produktentwickler könnten mithilfe von KI neue Designideen generieren, indem sie die in Produktspezifikationen und Kundenkommentaren enthaltenen Informationen analysieren.

Die Fähigkeit der generativen KI, komplexe Zusammenhänge zu erkennen und daraus kreative Lösungen abzuleiten, macht sie zu einem mächtigen Werkzeug für Unternehmen, die den Wert ihrer unstrukturierten Daten maximieren wollen. Sie kann dazu beitragen, verborgene Muster aufzudecken, neue Erkenntnisse zu gewinnen und innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Die Automatisierung von Datenverarbeitungs- und Analyseaufgaben durch KI ermöglicht es Unternehmen zudem, Zeit und Ressourcen zu sparen und sich auf strategische Initiativen zu konzentrieren.

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Notwendige Schritte für eine erfolgreiche Datennutzung

Um das immense Potenzial ihrer ungenutzten Daten für generative KI und andere Anwendungen zu erschließen, müssen Unternehmen proaktive Schritte unternehmen und ihre Datenmanagementstrategien grundlegend überdenken.

1. Investition in moderne und leistungsfähige Datenmanagement-Systeme

Eine solide Grundlage für die Nutzung von Daten bildet die Investition in moderne Datenmanagement-Systeme. Dies umfasst nicht nur die Implementierung leistungsstarker Datenbanken und Data Warehouses, sondern auch die Einführung von Technologien, die die Erfassung, Speicherung, Verarbeitung und Analyse großer Datenmengen effizient ermöglichen. Cloud-basierte Lösungen bieten hierbei oft eine flexible und skalierbare Infrastruktur, die den wachsenden Anforderungen gerecht wird. Die Auswahl der richtigen Technologien sollte dabei auf die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten sein und sowohl strukturierte als auch unstrukturierte Daten berücksichtigen.

2. Erwägung von Architekturen wie Data Mesh

Angesichts der zunehmenden Komplexität von Datenlandschaften sollten Unternehmen die Einführung von Architekturen wie Data Mesh in Erwägung ziehen. Data Mesh ist ein dezentraler Ansatz für das Datenmanagement, bei dem Fachbereiche die Verantwortung für ihre eigenen Datenprodukte übernehmen. Dies ermöglicht eine größere Agilität und Flexibilität bei der Datennutzung und fördert eine datengetriebene Kultur im gesamten Unternehmen. Durch die Dezentralisierung der Datenverantwortung können Silos aufgebrochen und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teams verbessert werden.

3. Förderung der Datenkompetenz durch Schulungen

Daten sind nur dann wertvoll, wenn die Mitarbeitenden über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, um sie effektiv zu nutzen. Unternehmen sollten daher umfassende Datenkompetenz-Schulungen anbieten, um sicherzustellen, dass ihre Mitarbeitenden in der Lage sind, datengestützte Entscheidungen zu treffen. Diese Schulungen sollten sich nicht nur an Datenanalysten und IT-Experten richten, sondern alle Bereiche des Unternehmens abdecken, von Führungskräften bis hin zu Mitarbeitenden im operativen Geschäft. Die Vermittlung von Grundlagenwissen über Datenanalyse, Visualisierung und Interpretation ist entscheidend, um eine datengetriebene Kultur zu etablieren.

4. Implementierung einer skalierbaren Plattform für unstrukturierte Inhalte

Die Verarbeitung und Analyse unstrukturierter Daten erfordert spezielle Werkzeuge und Technologien. Unternehmen sollten in eine skalierbare Plattform investieren, die es ermöglicht, unstrukturierte Inhalte aus verschiedenen Quellen zu integrieren, zu verarbeiten und zu analysieren. Diese Plattform sollte Funktionen zur Textanalyse, Bilderkennung, Audio- und Videoanalyse sowie zur Extraktion relevanter Informationen bieten. Die Skalierbarkeit der Plattform ist entscheidend, um mit dem wachsenden Volumen unstrukturierter Daten Schritt halten zu können.

5. Etablierung klarer Richtlinien für den Umgang mit KI und Daten

Der Einsatz von KI und die Nutzung von Daten werfen wichtige ethische und rechtliche Fragen auf. Unternehmen müssen klare Richtlinien für den Umgang mit KI und Daten etablieren, um sicherzustellen, dass diese Technologien verantwortungsvoll und im Einklang mit den geltenden Gesetzen und Vorschriften eingesetzt werden. Dies umfasst Aspekte wie Datenschutz, Datensicherheit, Transparenz und Fairness. Die Richtlinien sollten für alle Mitarbeitenden verbindlich sein und regelmäßig überprüft und angepasst werden, um denFortschritten in der Technologie und den sich ändernden gesellschaftlichen Erwartungen Rechnung zu tragen.

Von Datenchaos zu Wettbewerbsvorteil: Wie Unternehmen ihre Datenschätze freilegen können

Durch die proaktive Anpassung ihrer Datenmanagementstrategien an die spezifischen Anforderungen von KI-Systemen können Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil für die Zukunft erlangen. Sie können den verborgenen Wert ihrer bisher ungenutzten Daten erschließen, innovative Produkte und Dienstleistungen entwickeln, ihre Geschäftsabläufe optimieren und fundiertere Entscheidungen treffen. Die Transformation von einem Unternehmen, das auf einem Datenschatz sitzt, zu einem Unternehmen, das diesen Schatz aktiv nutzt, erfordert eine strategische Vision, Investitionen in Technologie und Kompetenzen sowie eine Unternehmenskultur, die Daten als wertvolles Gut anerkennt und fördert. Die Ära der generativen KI bietet hierbei eine einzigartige Chance, die Potenziale unstrukturierter Daten in ungeahnter Weise zu entfesseln und neue Wertschöpfungspotenziale zu erschließen. Unternehmen, die diese Chance ergreifen, werden in der Lage sein, sich einen nachhaltigen Vorteil in einem zunehmend datengetriebenen Wettbewerbsumfeld zu sichern. Die Reise zur Entdeckung des verborgenen Datenschatzes hat gerade erst begonnen.

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