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IoT Optimierung: Wie die Logistik und Intralogistik das Internet der Dinge (IoT) zur Verbesserung von Lagerprozessen nutzt

Veröffentlicht am: 6. November 2024 / Update vom: 6. November 2024 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

IoT Optimierung: Wie die Logistik das Internet der Dinge (IoT) zur Verbesserung von Lagerprozessen nutzt

IoT Optimierung: Wie die Logistik das Internet der Dinge (IoT) zur Verbesserung von Lagerprozessen nutzt – Bild: Xpert.Digital

Effiziente Kühlkette: Nachhaltigkeit in der globalen Logistik

Die Logistikbranche steht vor einer tiefgreifenden Transformation, die durch technologische Innovationen wie das Internet der Dinge (IoT) vorangetrieben wird. Einer der Vorreiter in diesem Bereich ist DHL Supply Chain, der weltweit führende Anbieter von Kontraktlogistik und Teil der Deutsche Post DHL Group. Durch den Einsatz von IoT-Technologien in Lagerumgebungen verfolgt DHL das Ziel, die Effizienz seiner Betriebsabläufe zu steigern und gleichzeitig die Sicherheit am Arbeitsplatz zu verbessern. Diese Entwicklungen markieren einen wichtigen Schritt in Richtung einer vollständig digitalisierten Lieferkette, die nicht nur die Arbeitsweise innerhalb von Lagern, sondern auch den Kundenservice nachhaltig verändern könnte.

Bereits im Jahr 2017 startete DHL in Zusammenarbeit mit dem Technologieriesen Cisco und dem innovativen Startup Conduce Pilotprojekte an drei Standorten in Deutschland, den Niederlanden und Polen. Diese Projekte dienten dazu, die Möglichkeiten des IoT in realen Lagerumgebungen zu testen und wertvolle Erkenntnisse über die Optimierung von Prozessen zu gewinnen. Die Ergebnisse dieser Tests waren vielversprechend und haben gezeigt, wie IoT-Technologien genutzt werden können, um Betriebsabläufe effizienter zu gestalten und potenzielle Sicherheitsrisiken frühzeitig zu erkennen.

Wie funktioniert das IoT in der Logistik?

Das Internet der Dinge beschreibt ein Netzwerk von physischen Objekten – sogenannte „Dinge“ – die mit Sensoren, Software und anderen Technologien ausgestattet sind, um Daten auszutauschen und miteinander zu kommunizieren. In der Logistik bedeutet dies konkret, dass verschiedene Geräte und Maschinen innerhalb eines Lagers miteinander vernetzt werden können, um Daten in Echtzeit zu erfassen und auszuwerten. Bei DHL kommen beispielsweise Scanner-Sensoren, Transport- und Verladegeräte sowie das firmeneigene Lagerverwaltungssystem zum Einsatz, um kontinuierlich Informationen über den Status von Waren und Prozessen zu sammeln.

Ein zentrales Element dieser Technologie ist die grafische Darstellung der Betriebsdaten in Echtzeit. Anhand von Heatmaps können beispielsweise Engpässe oder Stoßzeiten im Lagerbetrieb identifiziert werden. Diese visuelle Aufbereitung ermöglicht es den Verantwortlichen vor Ort, schnell auf Veränderungen zu reagieren und notwendige Anpassungen vorzunehmen. Die Möglichkeit, betriebliche Abläufe in Echtzeit zu überwachen, stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber herkömmlichen Methoden dar, bei denen Daten oft erst im Nachhinein analysiert wurden.

Effizienzsteigerung durch Echtzeit-Datenanalyse

Die Vorteile dieser Echtzeit-Datenanalyse sind vielfältig. Zum einen können Lagerprozesse effizienter gestaltet werden, indem Ressourcen wie Personal oder Maschinen gezielt dort eingesetzt werden, wo sie am dringendsten benötigt werden. Zum anderen lassen sich durch die kontinuierliche Überwachung potenzielle Probleme frühzeitig erkennen und beheben. Dies kann beispielsweise dazu beitragen, Ausfallzeiten von Maschinen zu minimieren oder Sicherheitsrisiken für Mitarbeiter zu reduzieren.

Ein konkretes Beispiel aus den Pilotprojekten zeigt, wie DHL mithilfe von IoT-Technologien die Anzahl von Lagermitarbeitern und Transportgeräten im Verhältnis zu den anstehenden Aufträgen ermitteln konnte. Diese Daten wurden dann visuell aufbereitet und halfen dabei, Engpässe zu vermeiden und den Personaleinsatz optimal zu planen. Solche Maßnahmen tragen nicht nur zur Effizienzsteigerung bei, sondern verbessern auch die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter.

Sicherheit am Arbeitsplatz durch IoT

Neben der Effizienzsteigerung spielt auch das Thema Sicherheit eine zentrale Rolle bei der Implementierung von IoT-Technologien in Lagerumgebungen. Durch die kontinuierliche Überwachung von Geräten und Maschinen können potenzielle Sicherheitsrisiken frühzeitig erkannt werden. Beispielsweise lassen sich Unregelmäßigkeiten im Betrieb von Maschinen feststellen, bevor es zu einem Ausfall oder gar einem Unfall kommt.

Darüber hinaus ermöglicht es das IoT-System, Bewegungsmuster von Mitarbeitern innerhalb des Lagers zu analysieren. So können gefährliche Bereiche identifiziert werden, in denen es möglicherweise häufiger zu Unfällen kommt. Auf Basis dieser Daten können dann gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um das Risiko für die Mitarbeiter zu minimieren – sei es durch zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen oder eine Umgestaltung des Arbeitsplatzes.

Die digitale Lieferkette der Zukunft

Die Digitalisierung der Lieferkette ist ein zentrales Ziel von DHL. Das Unternehmen arbeitet bereits eng mit Kunden sowie Technologie-Experten zusammen, um proaktive Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln. Dabei geht es nicht nur darum, bestehende Prozesse effizienter zu gestalten, sondern auch völlig neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen.

Ein Beispiel hierfür ist die Integration von IoT-Technologien entlang der gesamten Wertschöpfungskette – vom Wareneingang über die Lagerung bis hin zur Auslieferung an den Endkunden. Durch den Einsatz vernetzter Geräte können alle Schritte des Logistikprozesses nahtlos miteinander verbunden werden. Dies führt nicht nur zu einer höheren Transparenz innerhalb der Lieferkette, sondern ermöglicht auch eine präzisere Planung und Steuerung der Abläufe.

Ein weiterer Vorteil der digitalen Lieferkette ist die Möglichkeit zur vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance). Durch die kontinuierliche Überwachung von Maschinen und Geräten können Wartungsbedarfe frühzeitig erkannt werden – noch bevor es zu einem Ausfall kommt. Dies reduziert nicht nur Ausfallzeiten, sondern senkt auch die Kosten für Reparaturen.

Herausforderungen bei der Implementierung

Trotz der vielen Vorteile bringt die Implementierung von IoT-Technologien auch Herausforderungen mit sich. Eine davon ist die Datensicherheit. Da immer mehr Geräte miteinander vernetzt sind und sensible Informationen austauschen, steigt auch das Risiko für Cyberangriffe. Unternehmen müssen daher sicherstellen, dass ihre IT-Infrastruktur ausreichend geschützt ist und dass sensible Daten nicht in falsche Hände geraten.

Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass viele Unternehmen noch nicht vollständig auf eine digitalisierte Lieferkette vorbereitet sind. Oft fehlen sowohl das technische Know-how als auch die notwendigen Investitionen in moderne Technologien. DHL hat jedoch bereits erkannt, dass eine enge Zusammenarbeit mit Technologiepartnern wie Cisco notwendig ist, um diese Hürden erfolgreich zu überwinden.

Die Zukunft gehört dem Internet der Dinge

Die Pilotprojekte von DHL haben gezeigt: Das Internet der Dinge bietet enormes Potenzial für die Logistikbranche. Durch den Einsatz vernetzter Geräte können Prozesse effizienter gestaltet und Sicherheitsrisiken minimiert werden. Gleichzeitig eröffnet das IoT völlig neue Möglichkeiten für eine transparente und flexible Lieferkette.

DHL hat sich als Vorreiter auf diesem Gebiet positioniert und arbeitet intensiv daran, seine digitalen Lösungen weiterzuentwickeln. Dabei geht es nicht nur darum, bestehende Prozesse zu optimieren – vielmehr soll eine völlig neue Art des Arbeitens geschaffen werden: „Wir wollen nicht nur auf Veränderungen reagieren“, so ein Sprecher des Unternehmens „sondern sie aktiv mitgestalten.“

In einer Zeit zunehmender Globalisierung und wachsender Anforderungen an Flexibilität wird das Internet der Dinge zweifellos eine Schlüsselrolle spielen – sowohl für DHL als auch für die gesamte Logistikbranche weltweit.

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