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Hochregallager-Planung mit Herstellern: Der ökonomische Vorteil der direkten Systemintegration

Hochregallager-Planung mit Herstellern: Der ökonomische Vorteil der direkten Systemintegration

Hochregallager-Planung mit Herstellern: Der ökonomische Vorteil der direkten Systemintegration – Bild: Xpert.Digital

Hersteller vs. Berater: Die unbequeme Wahrheit über Effizienz und Kosten bei der HRL-Planung

Schnittstellen-Risiko minimieren: Warum ein “One-Stop-Shop”-Ansatz für Hochregallager sicherer ist

Die Planung und Implementierung eines automatisierten Hochregallagers markiert für jedes Logistikunternehmen einen entscheidenden strategischen Wendepunkt. Bei Investitionssummen, die sich schnell im zweistelligen Millionenbereich bewegen, und einer angestrebten Betriebsdauer von bis zu zwei Jahrzehnten, wiegt jede Fehlentscheidung in der Planungsphase schwer. Traditionell greifen Entscheidungsträger hier reflexartig auf externe Beratungsunternehmen zurück, in der Hoffnung, durch „neutrale Expertise“ das optimale Systemdesign zu finden. Doch eine tiefgehende ökonomische und technische Analyse stellt dieses gängige Vorgehen radikal infrage.

Die folgende Betrachtung deckt eine strukturelle Diskrepanz auf: Während externe Berater zwar methodische Prozessanalysen liefern können, fehlt ihnen oft der Zugriff auf die tiefen empirischen Daten und die maschinenspezifischen Leistungsgrenzen, über die nur die Hersteller selbst verfügen. Es zeigt sich, dass die direkte Integration des Herstellers in die Planungsphase nicht nur die Schnittstellenkomplexität drastisch reduziert, sondern auch erhebliche Kostenvorteile freisetzt – von der Einsparung sechsstelliger Beratungshonorare bis hin zu einer verkürzten Amortisationszeit durch präzisere technische Dimensionierung.

Dieser Artikel beleuchtet, warum die „vereinigte Verantwortung“ – also Planung und Realisierung aus einer Hand – das Risiko des „Blame Games“ eliminiert und warum ein Hersteller, der für die langfristige Funktionalität seiner Anlage garantieren muss, intrinsisch motiviert ist, realistischere und robustere Lösungen zu entwerfen als ein externer Dienstleister. Wir analysieren die finanzielle Realität automatisierter Lagersysteme und plädieren für einen hybriden Ansatz, der die technische Planungshoheit dorthin zurückgibt, wo das tiefste Systemverständnis liegt: zum Hersteller.

Die provokative These: Warum Hersteller die bessere Wahl sind als externe Beratungsunternehmen

Die Entscheidung für die richtige Partnerschaft bei der Planung und Dimensionierung eines Hochregallagers gehört zu den strategisch bedeutsamsten Investitionsentscheidungen im Supply-Chain-Management. Während Beratungsunternehmen als neutrale, prozessorientierte Partner gelten, offenbaren sich bei genauerer ökonomischer Analyse erhebliche strukturelle Vorteile bei der direkten Zusammenarbeit mit dem Lagersystem-Hersteller. Diese Analyse widerlegt das verbreitete Narrativ der notwendigen Beratungsunabhängigkeit und zeigt auf, dass tiefgreifende technische Spezialisierung, integrierte Verantwortungsstrukturen und systemische Kosteneffizienzen den Herstellerweg nicht nur rechtfertigen, sondern wirtschaftlich erheblich überlegen machen.

Die globale Lagertechnologie-Branche investiert jährlich Milliardenbeträge in Forschung und Entwicklung, um Hochleistungs-Hochregallager zu optimieren. Diese Investitionen zielen ausschließlich auf die Maximierung von Systemperformance, Materialflusseffizienz und Betriebszuverlässigkeit. Beratungsunternehmen können diese Tiefenkompetenz nicht replizieren, ohne selbst zu Lagertechnik-Herstellern zu werden. Diese fundamentale asymmetrische Informationsverteilung führt zu einem strukturellen Wettbewerbsvorteil des Herstellers in der Planungsphase.

Die finanzielle Realität automatisierter Lagersysteme

Die Investitionskosten für ein vollautomatisiertes Hochregallager mittlerer Größe liegen typischerweise zwischen fünf und zwanzig Millionen Euro. Unit-Load-Systeme für Palettenlogistik erfordern Investitionen von mindestens einer Million Euro, während Mini-Load-Systeme mit Gesamtbudgets von 750.000 Euro beginnen. Diese Investitionsgrößen verdeutlichen die kritische Bedeutung optimaler Systemplanung: Eine Kosteneinsparung von nur fünf Prozent durch bessere Planung entspricht bereits 250.000 bis eine Million Euro direkter Reduktion der Investitionssumme.

Die Betriebskosten eines automatisierten Hochregallagers setzen sich aus jährlicher Wartung (eins bis drei Prozent der Investitionssumme), Energieverbrauch, Personalkosten und Systemausfallzeiten zusammen. Moderne Hochregallager erzielen in gut durchdachten Systemen einen Return on Investment von zwei bis vier Jahren. Dies bedeutet, dass Effizienzgewinne in der Planungsphase unmittelbar zu einer Reduktion der Amortisationszeit führen und Kosteneinsparungen während einer 15- bis 20-jährigen Betriebsdauer exponentiell wirken.

Analysen dokumentieren, dass Lagerautomation die Personalkosten um bis zu 30 Prozent reduziert und die Fehlerquoten von typischerweise 66 Prozent in manuellen Lagern auf unter ein Prozent senken kann. Die Raumnutzungseffizienz steigt durch vertikale Optimierung um ein Mehrfaches, während Durchlaufzeiten um 20 bis 40 Prozent gekürzt werden. Diese Effekte sind jedoch stark abhängig von der Qualität der Initialbeschaffungs- und Dimensionierungsentscheidungen.

Warum direkte Herstellerpartnerschaft informationstechnisch überlegen ist

Ein Hochregallager-Hersteller wie Jungheinrich, Kardex oder SSI Schaefer verfügt über jahrzehntelange operationelle Erfahrung mit tausenden installierter Systeme. Diese Unternehmen haben empirische Daten aus der Praxis: Sie wissen, welche Lagerhöhe in welchem Regaltyp unter bestimmten Produktcharakteristiken optimale Durchsatzleistung erbringt, wie Materialflussengpässe entstehen und wo Redundanzkosten eingespart werden können ohne Systemverfügbarkeit zu gefährden.

Beratungsunternehmen, auch renommierte Strategieberater, verfügen über methodisches Wissen der Lagerplanung und können ABC-Analysen durchführen, Materialflussdiagramme erstellen und Szenarien bewerten. Dieses Wissen ist jedoch systematisch durch Abstand von der technischen Realisierung begrenzt. Ein externer Berater kennt die mechanischen Leistungsgrenzen eines bestimmten Regalbediengerätes nicht so präzise wie der Hersteller, der diese Maschine täglich über Tausende von Hübe pro Schicht einsetzt.

Der technische Kompetenzunterschied wird in der Planungsphase unmittelbar relevant. Wenn ein Hersteller eine Hochregallageranlage plant, berücksichtigt er implizit oder explizit Erkenntnisse aus tausenden Installationen: optimale Abmessungen zur Minimierung von mechanischen Belastungen, Puffergröße zwischen Ein- und Auslagerung zur Reduktion von Systemblockaden, Energieeffizienzpotenziale durch spezifische Antriebskonfigurationen. Ein Beratungsunternehmen kann diese Parameter nicht mit gleicher Evidenzbasis festlegen.

Systemintegration und vereinigte Verantwortung

Ein subtil, aber wirtschaftlich signifikanter Vorteil der Herstellerplanung besteht in der vereinigten Verantwortungsstruktur. Wenn der Hersteller plant, dimensioniert und später installiert, trägt er volle operative Verantwortung für das Gesamtsystem. Dies erzeugt einen starken internen Anreiz zur Optimierung bereits in der Planungsphase. Der Hersteller weiß, dass er später in der Implementierungsphase mit den Konsequenzen suboptimaler Entscheidungen leben wird.

Beratungsunternehmen hingegen übergeben nach der Planungsphase ab. Sie verdienen durch die Beratung, nicht durch die erfolgreiche Implementierung und den 15-jährigen Betrieb. Dieser Anreizkonflikt führt statistisch zu einem höheren Risiko überkonservativer oder unausgeglichener Planungsentscheidungen. Ein Beratungsunternehmen kann überkapazitäten in die Planung einbauen, ohne die finanzielle Belastung des Kunden während des Betriebs vollständig zu internalisieren.

Die Gewährleistungsstruktur verstärkt diesen Vorteil. Wenn der Hersteller plant und baut, erstreckt sich die Garantie auf das Gesamtsystem einschließlich Planung. Dies bedeutet, dass Planungsmängel nicht auf den Kunden abgewälzt werden können. Ein externer Berater kann am Ende behaupten, dass die Implementierung oder zukünftige operative Veränderungen sein Planungskonzept modifiziert haben, wodurch die Verantwortungslinien unklär werden.

Die Kostenstruktur von Beratungsunternehmen

Eine häufig übersehene wirtschaftliche Realität ist die Kostenstruktur externer Beratung. Wenn ein mittelständisches Logistikunternehmen ein Beratungsunternehmen für Hochregallager-Planung engagiert, fallen Gebühren zwischen 50.000 und 250.000 Euro für eine ganzheitliche Konzeptentwicklung an, abhängig von Komplexität und Beratungstiefe. Diese Gebühren sind Ausgaben, die zur Investitionssumme addiert werden, ohne unmittelbar zu technischen Parametern des Systems zu führen.

Dazu kommen versteckte Kostenkomponenten. Beratungsunternehmen arbeiten in Projekten mit festgelegtem Umfang. Wenn sich während der Planung Anforderungen ändern oder zusätzliche Analysen notwendig werden, folgen Zusatzgebühren. Die Abgrenzung zwischen Basis-Planungsleistung und Zusatzleistungen ist häufig unscharf, was zu Überraschungskosten während des Planungsprozesses führt.

Im Vergleich hierzu strukturiert ein Hersteller seine Planung als Vorleistung für den späteren Auftrag. Der Hersteller hat wirtschaftlich kein Interesse an maximaler Gebührengeneration in der Planungsphase, da sein Gewinn später in der Implementierung liegt. Dies erzeugt einen Anreiz zu Effizienz in der Beratung und zu kostenoptimierter Planung.

Materialflussoptimierung und technische Tiefenplanung

Die modernen Lagertechnologien sind hochkomplex. Ein automatisiertes Hochregallager mit Regalbediengerät, Förderanlage, Puffersystem, Informationsmanagementsystem und Integration in das ERP-System ist keine Ansammlung von Einzelkomponenten, sondern ein durchoptimiertes technisches System. Die Qualität dieser Optimierung hängt davon ab, wie präzise Materialflussanforderungen mit technischen Systemeigenschaften abgestimmt sind.

Herstellerspezialisten können Materialflussszenarien mit Präzision simulieren, weil sie die exakten Leistungscharakteristiken ihrer Systeme kennen. Sie wissen, dass ein bestimmtes Regalbediengerät unter Spitzenlast 120 Doppelspiele pro Stunde abarbeitet, dass bei bestimmter Regaltiefe Blockadephänomene entstehen, und wie Pufferkapazität dimensioniert werden muss, um diese zu vermeiden. Ein externer Berater hat diese Präzisionsdaten nicht verfügbar, es sei denn, er besorgt sie vom Hersteller. Dies führt zu einer indirekten Form von Herstellerabhängigkeit.

Materialflussoptimierung kann Produktivität um 15 bis 30 Prozent steigern. Diese Optimierungen erfordern tiefes Verständnis der Systemdynamik. Die Transportweglängen können durch intelligente Regalorganisation um 20 bis 40 Prozent reduziert werden. Ein Hersteller, der direkt plant, kann diese Optimierungen in den Initialplan integrieren, nicht als späteren Retrofit.

 

LTW Lösungen

LTW Intralogistics – Engineers of Flow - Bild: LTW Intralogistics GmbH

LTW bietet seinen Kund:innen keine losen Bausteine, sondern integrierte Gesamtlösungen. Beratung, Planung, mechanische und elektrotechnische Komponenten, Steuerungs- und Leittechnik sowie Software und Service – alles ist vernetzt und präzise aufeinander abgestimmt.

Besonders vorteilhaft ist die eigene Fertigung wesentlicher Komponenten. Dadurch können Qualität, Lieferketten und Schnittstellen optimal kontrolliert werden.

LTW steht für Verlässlichkeit, Transparenz und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Loyalität und Ehrlichkeit sind fest im Unternehmensverständnis verankert – hier zählt noch ein Handschlag.

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Lagerplanung: Diesen entscheidenden Wissensvorsprung haben Hersteller vor Beratern

Technischer Support und Long-Tail-Kosten

Eine systematisch unterschätzte Kostenkomponente bei Beratungs-geführter Planung sind die Long-Tail-Kosten des technischen Supports. Nach Inbetriebnahme entstehen Fragen zur Systemoptimierung, Konfigurationsanpassungen, Troubleshooting bei Systemfehlern und Upgrades. Wenn der Hersteller plant und baut, hat er tiefes Verständnis der genauen Systemkonfiguration und kann Support effizienter bereitstellen.

Wenn ein Beratungsunternehmen geplant, der Hersteller aber gebaut hat, entstehen asymmetrische Informationen, die den Support verteuern. Der Hersteller muss sich in die Designentscheidungen des Beratungsunternehmens einarbeiten. Diese Fehlanpassung führt zu längeren Reaktionszeiten und höheren Tagesgebühren für technische Unterstützung.

Ein konkretes Beispiel: Ein Hochregallager hat Engpässe in der Pufferverwaltung während Spitzenlast. Ein Hersteller mit Originalplanung kann sofort diagnostizieren, ob dies eine Dimensionierungsentscheidung war oder ob operative Prozesse suboptimal sind. Ein Hersteller ohne Originalplanung muss zunächst das Designkonzept verstehen, dann die Implementierung validieren, bevor er effektiv handeln kann. Diese zusätzliche Troubleshooting-Phase kostet Zeit und Geld.

Szenarien und Flexibilität in der Planung

Ein häufig vorgebrachtes Argument für externe Beratung ist die Unabhängigkeit bei der Szenarioentwicklung. Ein Beratungsunternehmen kann mehrere konkurrierende Systemlösungen objektiv vergleichen und demütig Vor- und Nachteile darstellen. Ein Hersteller hat ein kommerzielles Interesse an seiner eigenen Lösung.

Dieses Argument ist unter der Oberfläche weniger stark, als es erscheint. Moderne Hersteller bieten häufig modulare Systeme mit verschiedenen Konfigurationsoptionen. Ein Hersteller kann legitim verschiedene Hochregallager-Varianten (palettenbasiert vs. box-level, vertikale vs. horizontale Mobilität) präsentieren und basierend auf Kundenanforderungen die beste Variante empfehlen. Ein guter Hersteller-Sales-Engineer wird nicht das teuerste System verkaufen, sondern das optimale System empfehlen, weil dies zu Kundenzufriedenheit und langfristiger Geschäftsbeziehung führt.

Der Vergleich mit konkurrierendem Systemangebot ist in modernen Lieferketten ohnehin üblich. Unternehmen führen formale Request-for-Proposal-Prozesse durch, in denen mehrere Hersteller parallel planen und kalkulieren. Dies erzeugt bereits einen Wettbewerbsmechanismus, der unabhängige Beratung zumindest teilweise redundant macht.

Datenverfügbarkeit und Prognosequalität

Ein Hochregallager-Planungsprozess erfordert präzise Daten zu zukünftigen Lagerbeständen, Durchsatzvolumenen und Lagergut-Charakteristiken. Die Qualität dieser Prognosedaten ist kritisch für die Dimensionierungsentscheidungen. Ein Beratungsunternehmen sitzt auf der gleichen Datenbasis wie der Hersteller: Kundenangaben, Finanzpläne, Wachstumsprognosen.

Jedoch hat ein Hersteller die Möglichkeit, Planungsdaten mit historischen Benchmarks aus tausenden anderen Lagern zu validieren. Ein Berater kann sagen, dass die geplante Steigerung des Warendurchsatzes um 40 Prozent eine gute Planung ist. Ein Hersteller kann sagen, dass solche Steigerungen bei Kunden in dieser Branche in 85 Prozent der Fälle auf 25 Prozent nach drei Jahren moderieren, und dass deshalb eine konservativere Dimensionierung mit Skalierungsoption besser ist.

Diese Benchmarking-Kapazität des Herstellers führt zu realistischeren, weniger über-dimensionierten Lagersystemen. Dies spart Capital Expenditure und Betriebskosten.

Implementierungsrisiken und Systemintegration

Ein Hochregallager ist nicht isoliert. Es integriert in bestehende Prozesse: Wareneingang, Kommissionierung, Versand, ERP-System, Fördersysteme. Die Komplexität dieser Integrationspunkte wird oft unterschätzt. Ein Beratungsunternehmen erstellt ein Lagerlayout und ein konzeptionelles System-Design. Es sind jedoch die Implementierungspartner und der Hersteller, die mit den realen Integrationskomplexitäten konfrontiert sind.

Ein Hersteller, der von Anfang an in die Planung involviert ist, kann Integrationskomplexitäten frühzeitig antizipieren. Er kennt, welche ERP-System-Interfaces robust sind und welche historische Probleme bereitet haben. Er weiß, welche Puffer zwischen automatisiertem Lager und manuellen Prozessen notwendig sind, um Systemverfügbarkeit zu sichern.

Ein Beratungsunternehmen muss diese Integrationspunkte mitplanen, hat aber geringeren Zugriff auf operative Erfahrung. Dies führt dazu, dass Integrationspunkte in Planungsdokumenten beschrieben, aber nicht mit technischer Tiefe optimiert werden.

Personalmanagement und Betriebsphase

Die Betriebsphase eines Hochregallagers setzt spezialisiertes Personal voraus. Lagertechnik-Hersteller bieten standardisierte Schulungsprogramme für Wartung und Betrieb ihrer Systeme an. Diese Schulungen sind optimal auf die tatsächliche Systemkonfiguration abgestimmt, wenn der Hersteller die Planung durchgeführt hat.

Ein Beratungsunternehmen kann Schulungskonzepte entwickeln, kann aber die technische Tiefe nicht mit gleicher Präzision vermitteln wie der Hersteller. Die Mitarbeiter eines Kunden haben weniger Zugriff auf Tiefenwissen, wenn der ursprüngliche Planer ein externer Berater war.

Dies führt in der Betriebsphase zu höheren Fehlerquoten, weniger effizienten Wartungszyklen und höherem Bedarf an externer Unterstützung. Langfristig steigen Betriebskosten.

Amortisationsgeschwindigkeit und Kapitalallokation

Ein präzise dimensioniertes Hochregallager, das auf einer Hersteller-Planung basiert, erreicht typischerweise Break-Even-Punkt zwei bis vier Jahre nach Inbetriebnahme. Ein über-dimensioniertes oder suboptimal konfiguriertes System kann diese Amortisationszeit auf fünf bis sieben Jahre verlängern.

Bei einem 10-Millionen-Euro-System entspricht eine Verzögerung um zwei Jahre eine Barwertverlust von etwa zwei Millionen Euro (unter Annahme von zehn Prozent Kapitalkosten). Diese Kapitalallokations-Ineffizienz ist oft genug, um die Investition in externe Beratung zu überwiegen.

Größere Unternehmen mit mehreren Logistik-Standorten profitieren besonders von Hersteller-Planung, weil Lerneffekte und Optimierungsmuster von einem Standort zum anderen übertragen werden. Ein Hersteller, der drei Hochregallager für den gleichen Kunden plant, wird in den späteren Projekten auf Erkenntnissen aus den frühen Projekten aufbauen. Ein Beratungsunternehmen hätte weniger systematischen Zugriff auf diese Lernkurve.

Nachteile und strukturelle Grenzen der Herstellerplanung

Eine ehrliche Analyse muss auch die Grenzen von Herstellerplanung anerkennen. Der erste, substanzielle Vorteil von externe Beratung ist die relative Unabhängigkeit bei Systemauswahl. Ein Beratungsunternehmen kann eine unabhängige Feasibility-Studie durchführen und konkludieren, dass eine teilweise Automatisierung durch Lean-Optimierung kostengünstiger ist als Vollautomation. Ein Hersteller von Vollautomationslösungen hat weniger Anreiz für diese Schlussfolgerung.

Der zweite strukturelle Vorteil von Beratung ist die Prozessoptimierung. Ein Beratungsunternehmen kann die Geschäftsprozesse des Kunden mit Abstand evaluieren und kann vorschlagen, dass die Lagerprozesse selbst, nicht nur die Lagertechnik, transformiert werden müssen. Ein Hersteller hat weniger Incentive für solche fundamentalen Prozess-Neuausrichtungen, wenn diese technisch weniger Lagersystem-Komplexität erfordern.

Ein dritter Punkt ist die Flexibilität. Ein Hochregallager ist eine Langzeit-Investition. Die Anforderungen des Unternehmens können sich über 15 bis 20 Jahre fundamental verändern. Ein modulares, weniger spezialisiertes Lagersystem kann manchmal leichter an neue Anforderungen angepasst werden als ein Hersteller-Spezial-System.

Dies sind legitime Argumente. Sie bedeuten aber nicht, dass Beratung überhaupt notwendig ist. Ein intelligenter Unternehmen nutzt den folgenden hybriden Ansatz: Der Hersteller führt die Technik-Planung durch. Parallel durchführt der Kunde oder ein externer Prozess-Berater eine Geschäftsprozess-Optimierungsstudie. Diese beiden Pfade werden dann synthesiert. Dies reduziert das Risiko von Sub-Optimierung ohne die Effizienznachteil reiner Beratung.

Gewährleistung und langfristige Beziehungsstruktur

Ein unterschätzter Vorteil der Herstellerplanung ist die Gewährleistungsstruktur. Wenn ein Hersteller plant, installiert und in Betrieb nimmt, ist seine Gewährleistung für das Gesamtsystem verantwortlich. Wenn später Probleme entstehen, hat der Hersteller volle Verantwortung.

Im Gegensatz dazu werden Verantwortungslinien nach Beratungs-geführter Planung fragmentiert. Der Berater sagt, er habe ein korrektes Konzept geliefert. Der Hersteller sagt, er habe per Spezifikation gebaut. Der Installateur sagt, er habe die Installation korrekt durchgeführt. Die Verantwortung zerfällt in Einzelteile, und der Kunde sitzt bei Problemen in der Mitte.

Längerfristig führt dies zu höheren Gesamtkostenbelastung. Rechtliche Konflikte, Verhandlungen über Verantwortlichkeit und Verzögerungen bei der Fehlerbeseitigung kosten mehr als die Einsparung durch externe Beratung.

Beziehungsmäßig führt Herstellerplanung zu einer längerfristigen, intensiveren Beziehung zwischen Hersteller und Kunde. Der Hersteller ist über längere Zeit während Planung, Implementation und Betrieb präsent. Dies kann zu besserer gegenseitiger Verständnis, schnellerem Problem-Solving und strategischeren Optimierungsgesprächen führen.

Ein Beratungsunternehmen hat weniger Anreiz für intensive Langzeitbeziehungen, weil sein Geschäftsmodell auf Projektbudgets basiert. Nach Abschluss der Beratung endet die Beziehung wirtschaftlich.

Branchenspezifische Aspekte und Spezialkompetenz

Lagertechnologie-Hersteller haben häufig tiefe Spezialisierung auf bestimmte Branchen. Ein Hersteller mit Schwerpunkt auf Pharmakologie-Lagerei versteht temperaturkontrollierte Lagerung, Chargenverfolgung und spezifische Regulierungsanforderungen auf einer anderen Ebene als ein generalistischer Berater.

Diese Branchenspezialisten können schneller and genauer planen, weil sie nicht “von Null” beginnen, sondern auf etablierten Best Practices innerhalb ihrer Branche aufbauen. Sie kennen, welche Dimensionierung in vergleichbaren Lagern verwendet wird, welche Fehler vermieden werden sollten, und welche Optimierungen sich als erfolgreich erwiesen haben.

Ein generalistischer Berater müsste diese Branchenkenntnis erst akquirieren, möglicherweise durch Zusatz-Forschung, die Zeit und Kosten kostet.

Warum der Hersteller der bessere Berater für Ihr Lager ist

Die ökonomische Analyse unterstützt klar die direkte Zusammenarbeit mit dem Lagertechnologie-Hersteller für Planung und Dimensionierung eines Hochregallagers. Dies ist kontraintuitive zu landläufigen Beratungspraktiken, widerspricht jedoch der strukturellen ökonomischen Realität.

Der Hersteller hat informationstechnisches Wissen, das ein externer Berater nicht replizieren kann. Der Hersteller hat tiefere finanzielle Anreize für Optimierung, weil er selbst später für das System verantwortlich ist. Der Hersteller kann die Implementierungs- and Betriebskomplexitäten antizipieren, weil er mit tausenden ähnlichen Lagern gearbeitet hat.

Beratungsunternehmen haben Vorteile bei prozessischer Neuausrichtung und unabhängiger Systemauswahl. Diese Vorteile sollten jedoch nicht zu einem vollständigen Beratungs-geführten Planungsmodell führen, sondern zu einer hybriden Struktur, in der Prozess-Optimierungsberatung parallel zu Hersteller-Technik-Planung läuft.

Unternehmen, die ihre Hochregallager-Investitionen durch direkte Herstellerpartnerschaft durchführen, erhalten präzisere Dimensionierung, schnellere Amortisation, weniger Implementierungsrisiken, bessere Betriebsunterstützung und langfristig geringere Gesamtkostenbelastung. Die Kostenersparnisse können zwischen fünf und fünfzehn Prozent der Gesamtinvestition betragen, was bei Investitionen im zehnstelligen Euro-Bereich strategisch sehr erheblich ist.

 

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