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Gira Solarpark: 70.000 Quadratmeter für die Energiewende in Radevormwald

Gira Solarpark: 70.000 Quadratmeter für die Energiewende in Radevormwald

Gira Solarpark: 70.000 Quadratmeter für die Energiewende in Radevormwald – Kreativbild: Xpert.Digital

Gira baut einen der größten Solarparks in NRW: Vorreiter in Nachhaltigkeit

Mit Sonnenkraft gegen CO₂: Gira reduziert Emissionen um die Hälfte

Das Traditionsunternehmen Gira Giersiepen GmbH & Co. KG hat in Radevormwald eines der größten Photovoltaik-Kraftwerke Nordrhein-Westfalens errichtet. Auf einer beeindruckenden Fläche von 70.000 Quadratmetern entsteht ein Solarpark, der ab Sommer 2025 jährlich rund 10 Millionen Kilowattstunden klimaneutralen Strom erzeugen soll. Das Projekt reduziert nicht nur die CO₂-Emissionen des Unternehmens um mehr als 50 Prozent, sondern macht den Gebäudetechnikspezialisten auch unabhängiger von volatilen Energiemärkten. Mit Stromgestehungskosten von nur 5-6 Cent pro Kilowattstunde rechnet sich die millionenschwere Investition voraussichtlich innerhalb von 6-10 Jahren und stellt ein wegweisendes Modell für die industrielle Eigenversorgung mit erneuerbaren Energien dar.

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Projektübersicht und -ziele des Gira Solarparks

Der Gira Solarpark entsteht auf einem 70.000 Quadratmeter großen Areal an der Bundesstraße 229 in Richtung Halver, unweit der beiden Firmenstandorte im Industriegebiet Mermbach in Radevormwald. Das Projekt wurde offiziell am 28. Oktober 2024 vom Gira-Geschäftsführer Sebastian Marz in Anwesenheit des Bürgermeisters von Radevormwald, Johannes Mans, und zahlreicher Vertreter der beteiligten Unternehmen gestartet. Der Bau der Anlage folgte einem langwierigen Genehmigungsverfahren, in das mehr als 20 Ämter, Institutionen und Behörden einbezogen waren.

Die Entscheidung für einen eigenen Solarpark ist für Gira strategisch bedeutsam: “Verstärkt auf erneuerbare Energien und ein eigenes Solarkraftwerk zu setzen, ist für Gira in mehrerlei Hinsicht eine strategische Entscheidung: Wir machen uns so ein Stück unabhängig von den Energiemärkten. Zudem ist es unser erklärtes Ziel, unseren CO₂-Ausstoß Jahr für Jahr herunterzufahren und so aktiv zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaschutzabkommens beizutragen”, betonte Geschäftsführer Marz beim offiziellen Projektstart. Der Solarpark wird als “klares Bekenntnis zum Standort Radevormwald” verstanden.

Das Projekt entstand aus Überlegungen des Unternehmens, alternative Energiequellen zu erschließen. Ursprünglich plante Gira 2021 eine Kombination aus Solar- und Windkraft, musste jedoch aufgrund der damals geltenden Abstandsflächenregel für Windräder davon absehen. Nach Prüfung verschiedener Optionen fiel die Entscheidung für einen Solarpark auf einer freistehenden Firmenfläche, wobei der direkte Anschluss an die Werke eine zentrale Voraussetzung für die Wirtschaftlichkeit des Projekts darstellte.

Technische Details und Dimensionen

Die technischen Spezifikationen des Gira Solarparks sind beeindruckend: Insgesamt werden 13.794 hochmoderne Photovoltaik-Module installiert, jedes mit einer Leistung von 650 Watt. Diese leistungsstarken Module wurden gezielt ausgewählt – ursprünglich hatte man mit über 20.000 weniger effizienten Modulen mit jeweils 450 Watt geplant. Die effizienteren Module erhöhen die jährliche Energieausbeute um 15 Prozent.

Die Photovoltaik-Module bedecken zusammen eine Fläche von 37.200 Quadratmetern, was annähernd 143 Tennisplätzen entspricht. Um eine Bodenversiegelung zu vermeiden, sind die Module auf sogenannten “PV-Tischen” montiert, die auf insgesamt 6.940 in den Boden gerammten Pfosten ruhen, welche zusammen eine Länge von 21 Kilometern ergeben. Die gesamte Unterkonstruktion umfasst zusätzlich 2.570 Längsträger mit einer Gesamtlänge von 16,5 Kilometern und 7.250 Modulträger mit einer Länge von insgesamt 29 Kilometern. Insgesamt kommen 67 Kilometer feuerverzinkte Stahlprofile zum Einsatz.

Für die Vernetzung und den Stromtransport werden circa 180 Kilometer Stromkabel und 60 Kilometer Glasfaserleitungen verlegt. Diese verbinden den Solarpark mit den beiden Unternehmensstandorten in der Dahlien- und in der Röntgenstraße. Besondere Herausforderungen stellten dabei die Unterquerung eines Wasserlaufs und der Bundesstraße 483 dar, die inzwischen gemeistert wurden.

Zeitplan und aktueller Projektstand

Die Planungsphase für den Gira Solarpark begann im Jahr 2021 mit Überlegungen zu alternativen Energiequellen und dauerte insgesamt etwa zwei Jahre. Ein wichtiger Meilenstein war die einstimmige Beschlussfassung des Stadtrates von Radevormwald zur Änderung des Bebauungsplans, womit der Weg für die Errichtung des Solarparks frei gemacht wurde.

Der Bau des Solarparks erfolgt in mehreren Etappen. Nach dem offiziellen Projektstart am 28. Oktober 2024 wurden zunächst die Unterkonstruktionen für die Photovoltaik-Module errichtet. Die Installation der Module schritt zügig voran: Bis Anfang März 2025 waren bereits über 95 Prozent der 13.772 Photovoltaik-Module installiert. “Die letzte Reihe mit Modulen wird aufgebaut werden, sobald die drei Transformatoren nach jetzigem Planungsstand im Mai angeliefert und angeschlossen sein werden”, erklärte Dietmar Daszkiewicz, der als Leiter des Facility Managements das Projekt verantwortet.

Parallel zur Installation der Module werden die Kabelverbindungen zu den Unternehmensstandorten hergestellt. Im März 2025 fehlten noch 50 Meter bis zum Anschluss des Gira Produktions-, Entwicklungs- und Logistikzentrums in der Röntgenstraße und weitere 300 Meter Kabel bis zur Anbindung des Campus Dahlienstraße mit der Kunststofffertigung und einem Großteil der Firmenverwaltung.

Die Inbetriebnahme des Solarparks ist für den Frühsommer 2025 geplant. Bei der offiziellen Projektvorstellung äußerten sich Geschäftsführer Marz und Energiemanager Paasch zuversichtlich: “Wenn alles nach Plan läuft, werden wir uns hier im Frühsommer 2025 wiedersehen, um dann gemeinsam den Gira Solarpark in Betrieb zu nehmen.”

Wirtschaftliche und ökologische Vorteile

Der Gira Solarpark verspricht sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile für das Unternehmen. Die Investitionskosten für die PV-Module, Trafos, den Netzanschluss und die neuen Leitungen liegen im mittleren einstelligen Millionenbereich. Dem stehen erhebliche Einsparungen bei den Stromkosten gegenüber: Die Erzeugungskosten für eine Kilowattstunde Solarstrom werden zwischen fünf und sechs Cent liegen – weniger als ein Drittel des aktuellen Einkaufspreises.

Je nach Erfolg des geplanten Speicherkonzepts rechnet Gira mit einer Amortisationszeit von sechs bis zehn Jahren. Dietmar Daszkiewicz betont: “Dass sich die Investition in den Solarpark finanziell lohnen wird, steht für uns außer Frage. Es ist bloß eine Frage des ‘wann’.” Das Unternehmen plant, künftig etwa 70 Prozent des Stroms aus dem Solarpark für eigene Zwecke zu nutzen und den Rest ins öffentliche Netz einzuspeisen.

Aus ökologischer Sicht ermöglicht der Solarpark eine deutliche Reduzierung der CO₂-Emissionen des Unternehmens. Gira geht davon aus, dass die direkten strombezogenen Treibhausgasemissionen durch den Ökostrom aus dem Solarpark dauerhaft um mehr als 50 Prozent sinken werden. “Im Rahmen der Gira Klimastrategie werden wir damit unsere strombezogenen CO₂-Emissionen dauerhaft um über 50 % reduzieren können”, heißt es auf der Unternehmenswebsite.

Die Reduktion soll perspektivisch sogar noch größer ausfallen, da Gira plant, bislang mit Erdgas betriebene Technologien schrittweise durch elektrisch betriebene Alternativen zu ersetzen: “Die Beheizung unserer Gebäude etwa werden künftig Großwärmepumpen anstelle unserer Blockheizkraftwerke übernehmen, für die Kälteerzeugung werden wir Kompressoren statt Absorptionsanlagen nutzen”, erläutert Giancarlo Paasch, der als Energiemanager bei Gira den Bau des Solarparks mitverantwortet.

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Lokale Auswirkungen und Beitrag zur Energiewende

Der Gira Solarpark hat nicht nur Auswirkungen auf das Unternehmen selbst, sondern auch auf die Stadt Radevormwald und ihre Bewohner. Der Solarpark entsteht in einem Gewerbegebiet, und um Blendeffekte für Autofahrer und Anwohner zu vermeiden, wird das Gelände blickdicht eingezäunt.

Bürgermeister Johannes Mans begrüßt das Projekt und bescheinigt Gira eine Vorreiterrolle: “Ich begrüße es, dass Gira diese Fläche nutzt, um zukunftsweisende, eigene Ziele und die des Pariser Klimaabkommens zu verfolgen.” Gleichzeitig betonte er die Notwendigkeit, die Interessen verschiedener Gruppen wie der Bürgerschaft, der Landwirtschaft und des Naturschutzes zu berücksichtigen.

Auch die Einwohner von Radevormwald werden von dem Solarpark profitieren. Nach Aussage von Oliver vom Lehn, der für die Installation der Anlage mitverantwortlich ist, könnten etwa 15 Prozent der 22.000 Einwohner mit dem überschüssigen Strom versorgt werden: “Bevorzugt wird natürlich immer erst der Industriebetrieb beliefert, allerdings ist es natürlich so, dass wir eine Gleichzeitigkeit haben. Das heißt im Sommer gegen Mittag wird die Anlage mehr Strom produzieren, als Gira abnehmen kann. Und dann versorgt die Anlage natürlich auch das öffentliche Netz.”

Ein interessantes Detail ist die geplante Nutzung von Schafen zur Pflege der Grünflächen unter den PV-Modulen. Die Unterkonstruktion der Module verhindert eine vollständige Versiegelung des Bodens, sodass die darunterliegende Fläche weiterhin für Flora und Fauna nutzbar bleibt. Gira plant, etwa 50 bis 70 Schafe einzusetzen, die das Gras abweiden sollen. Das Unternehmen sucht noch nach einer geeigneten Schafherde und hat interessierte Schäferinnen und Schäfer dazu aufgerufen, sich zu melden.

Ein Modell für industrielle Energiewende

Der Gira Solarpark in Radevormwald stellt ein beeindruckendes Beispiel dafür dar, wie mittelständische Industrieunternehmen aktiv zur Energiewende beitragen können. Mit einer jährlichen Stromerzeugung von fast 10 Millionen Kilowattstunden auf einer Fläche von 70.000 Quadratmetern zählt die Anlage zu den größten Photovoltaik-Kraftwerken in Nordrhein-Westfalen und demonstriert das Potenzial erneuerbarer Energien für die industrielle Eigenversorgung.

Die Kombination aus wirtschaftlichen und ökologischen Vorteilen macht das Projekt besonders überzeugend. Durch die deutliche Senkung der Stromkosten und die Unabhängigkeit von volatilen Energiemärkten stärkt Gira seine Wettbewerbsfähigkeit, während gleichzeitig die CO₂-Emissionen erheblich reduziert werden. Dietmar Daszkiewicz bringt es auf den Punkt: “Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sind eben keine zwei Paar Schuhe.”

Für die Zukunft plant Gira weitere Schritte: Die Umstellung von erdgasbetriebenen auf strombetriebene Technologien soll die CO₂-Reduktion weiter verstärken, und ein ausgeklügeltes Speicherkonzept mit Batteriespeichern und Pufferspeichern soll die Nutzung des Solarstroms optimieren. Das Unternehmen zeigt damit, dass es nicht nur kurzfristig auf erneuerbare Energien setzt, sondern eine langfristige Strategie zur Dekarbonisierung verfolgt.

Der Gira Solarpark könnte als Vorbild für andere mittelständische Unternehmen dienen, die nach Wegen suchen, ihre Energieversorgung nachhaltiger und unabhängiger zu gestalten. Er zeigt, dass die Energiewende nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine wirtschaftliche Chance darstellt, die mit vorausschauender Planung und Investitionsbereitschaft erfolgreich genutzt werden kann.

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