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Europa | Fragile globale Lieferketten und kein Ende: Schiff-Stau vor Europas Häfen Rotterdam und Antwerpen

Schiff-Stau vor Europas Häfen Rotterdam und Antwerpen

Schiff-Stau vor Europas Häfen Rotterdam und Antwerpen – Bild: FabianIrwin|Shutterstock.com

Schiff-Stau vor Europas Häfen

Vor den europäischen Häfen Rotterdam und Antwerpen stauen sich derzeit Tank- und Containerschiffe. Das zeigt die Grafik auf Basis eines aktuellen Kartenausschnitts von FleetMon, einem Online-Trackingportal für Schiffe. Auch weiter nördlich vor der Elbmündung liegen eine Reihe von Frachtschiffen fest und warten darauf, in den Hafen einlaufen zu dürfen. Der Kartenausschnitt veranschaulicht, dass die Weltwirtschaft aktuell wieder stärker unter Verzögerungen der Containerschifffahrt leidet.

Laut dem vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) erhobenen „Kiel Trade Indicator“ stecken in der Nordsee vor den Häfen Deutschlands, Hollands und Belgiens derzeit knapp zwei Prozent der globalen Frachtkapazität fest. Die betroffenen Schiffe können laut IfW weder be- noch entladen werden. „In der deutschen Bucht warten etwa ein Dutzend große Containerschiffe mit einer Kapazität von insgesamt etwa 150.000 Standardcontainern auf das Anlaufen in Hamburg oder Bremerhaven. Vor den Häfen Rotterdam und Antwerpen ist die Lage noch dramatischer“, teilte das IfW mit.

Auch vor dem Hafen von Shanghai und der angrenzenden Provinz Zheijang stauten sich seit Wochen Fracht- und Containerschiffe, wie diese Statista-Grafik zeigt. Grund für den Stau war der harte Lockdown, den die chinesische Regierung über die Stadt verhängt hat. Von diesem waren auch die Hafenmitarbeiter betroffen, weswegen der größte Hafen der Welt derzeit mit deutlich weniger Personal auskommen musste. Bis vor kurzem litt die gesamte chinesische Wirtschaft unter teilweise drakonischen Corona-Beschränkungen. Nach deren Lockerungen geht es nun wieder aufwärts. Die Ausfuhren legten im Mai deutlich zu.

Fleetmon nutzt zur Darstellung des Verkehrsaufkommens die Automatic Identification Systems (AIS) Signale der Schiffe. Diese werden in der Schiffahrt zum Austausch von Navigationsdaten via Funk genutzt. Jedes Schiff über 20m muss ein AIS Signal ausstrahlen. Es sendet unter anderem Rufnamen, Schiffstyp, GPS-Position, Abmessungen und ähnliche Daten.

Die Grafik zeigt Fracht- und Tankschiffe im Hafengebiet vor Rotterdam und Antwerpen am 09.06.2022

Fracht- und Tankschiffe in der Nordsee, im Hafengebiet von Rotterdam und Antwerpen am 09. Juni 2022 – Bild: Statista

English Version: Ship congestion off Europe's ports

Tankers and container ships are currently jammed in front of the European ports of Rotterdam and Antwerp. This is shown in the chart based on a current map section from FleetMon, an online tracking portal for ships. Further north, off the mouth of the Elbe, a number of cargo ships are also moored and waiting to be allowed to enter the port. The map section illustrates that the global economy is currently again suffering more from delays in container shipping.

According to the „Kiel Trade Indicator“ compiled by the Kiel Institute for the World Economy (IfW), almost two percent of global freight capacity is currently stuck in the North Sea off the ports of Germany, Holland and Belgium. According to the IfW, the affected ships can neither be loaded nor unloaded. „In the German bay, about a dozen large container ships with a total capacity of about 150,000 standard containers are waiting to call at Hamburg or Bremerhaven. The situation is even more dramatic off the ports of Rotterdam and Antwerp,“ the IfW informed.

Freight and container ships have also been jammed for weeks outside the port of Shanghai and the neighbouring province of Zheijang, as this Statista graphic shows. The reason for the traffic jam was the tough lockdown imposed by the Chinese government on the city. This also affected port employees, which is why the world’s largest port currently has to manage with significantly fewer staff. Until recently, the entire Chinese economy suffered from partly draconian Corona restrictions. Now that they have been eased, things are looking up again. Exports increased significantly in May.

Fleetmon uses the Automatic Identification Systems (AIS) signals of ships to display the traffic volume. These are used in shipping to exchange navigational data via radio. Every ship over 20m has to transmit an AIS signal. It transmits, among other things, call name, vessel type, GPS position, dimensions and similar data.

China | Fragile globale Lieferketten und kein Ende: Schiff-Stau vor Shanghai

Fragile globale Lieferketten und kein Ende: Schiff-Stau vor Shanghai – Bild: Xpert.Digital / topae & PeskyMonkey|Shutterstock.com

Erst kürzlich haben wir darüber geschrieben: „Wie bereits unzählige Male schon beschrieben, hat die Globalisierung die Lieferketten-Struktur stark strapaziert und sie für außerhalb ihres Einflussbereiches stehende wie unerwartete Krisen empfindlich gemacht. Ebenso aber auch in der verhältnismäßig kurzen Zeit strategisch nicht sensibilisiert. Das heißt, dass auch in Zukunft keine Entspannung entlang der Lieferkette in Logistik wie Intralogistik in Sicht ist.“

Nun heißt es handeln. Wer es jetzt erst tut, der ist spät dran – und das sind nicht wenige! Bereits 2012 gaben in einer Umfrage 16,2 % der befragten Unternehmen an, dass sie keine Lösungen und Strategien im Supply-Chain-Risikomanagement haben. Spätestens jetzt sollte eine Reaktion erfolgen, denn die aktuelle Lage wird anhalten. Und was viele noch gar nicht bedenken: die Gefahr einer Kettenreaktion und möglichen Folgen weiterer daraus resultierenden Krisen sind real. Kann jemand ernsthaft sagen, das war es jetzt?

Supply Chain am Abgrund? Die Lieferschwierigkeiten und Lösungen

Zerreißt die globale Lieferkette an den anhaltenden Problemen und regionalen Krisen? – Bild: Xpert.Digital / Iaroslav Neliubov|Shutterstock.com

Erst kürzlich haben wir darüber geschrieben: „Wie bereits unzählige Male schon beschrieben, hat die Globalisierung die Lieferketten-Struktur stark strapaziert und sie für außerhalb ihres Einflussbereiches stehende wie unerwartete Krisen empfindlich gemacht. Ebenso aber auch in der verhältnismäßig kurzen Zeit strategisch nicht sensibilisiert. Das heißt, dass auch in Zukunft keine Entspannung entlang der Lieferkette in Logistik wie Intralogistik in Sicht ist.“

Nun heißt es handeln. Wer es jetzt erst tut, der ist spät dran – und das sind nicht wenige! Bereits 2012 gaben in einer Umfrage 16,2 % der befragten Unternehmen an, dass sie keine Lösungen und Strategien im Supply-Chain-Risikomanagement haben. Spätestens jetzt sollte eine Reaktion erfolgen, denn die aktuelle Lage wird anhalten. Und was viele noch gar nicht bedenken: die Gefahr einer Kettenreaktion und möglichen Folgen weiterer daraus resultierenden Krisen sind real. Kann jemand ernsthaft sagen, das war es jetzt?

Handlungsbedarf für weiterhin funktionierende Lieferketten

Fragile Lieferketten: Supply Chain unter Druck – Bild: Xpert.Digital / Travel mania|Shutterstock.com

Die globalen Lieferketten sind immer noch durch die Pandemie belastet. Viele Länder haben zahlreiche Anti-Pandemie-Maßnahmen eingeführt, die starke Verzögerungen in den Wertschöpfungs- und Lieferketten ausgelöst haben. So haben etwa Kontroll- und Quarantänezonen in logistischen Knotenpunkten zu Lieferstaus von Waren geführt. In der Folge waren viele Zuliefererbetriebe in ihrer Produktion behindert und konnten ihren Lieferverpflichtungen nicht mehr vollumfänglich nachkommen. Und fehlende Zulieferteile können Produktionsabläufe schnell massiv beeinträchtigen. Hinzu kommen der Ausfall von Arbeitskräften durch Krankheit oder Reisebeschränkungen.

 

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