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PDF Bibliothek für Vermögensberatung und Anlageberatung – ETF Beratung / Finanzberatung

ETF - Finanzberatung/Vermögensberatung für die Vermögensbildung - Bild: Funtap|Shutterstock.com

ETF - Finanzberatung/Vermögensberatung für die Vermögensbildung - Bild: Funtap|Shutterstock.com

PDF Bibliothek: Marktbeobachtung (Market Monitoring) im Bereich der ETF Finanzberatung und Vermögensbildung

ETF – Finanzberatung/Vermögensberatung für die Vermögensbildung – Bild: Funtap|Shutterstock.com

In regelmäßigen Abständen werden Daten gesichtet und auf ihre Relevanz geprüft. Meist kommen hier einige interessante Informationen und Dokumentationen zusammen, die wir in eine PDF-Präsentation zusammenfassen: Eigene Datenanalysen und Marketing Intelligence sowie externe Marktbeobachtungen.

Investmentfonds und Börsengehandelte Fonds / ETF – Exchange Traded funds

Private Haushalte – Vermögensverwaltung, Vermögen und Sparverhalten

Nachhaltige Geldanlagen

Wahrnehmung und Akzeptanz von ETFs auf dem europäischen Markt

Der erste europäische ETF kam im Jahr 2000 auf den Markt, und seitdem hat der europäische ETF-Markt ein enormes Wachstum erlebt. Ende März 2019 belief sich das verwaltete Vermögen in der europäischen Branche auf 760 Mrd. EUR, verglichen mit einem Betrag von 100 Mrd. EUR Ende 2008. Der Marktanteil von ETFs hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Ende März 2019 machten ETFs 8,6 % des gesamten verwalteten Vermögens von Investmentfonds in Europa aus, fünf Jahre zuvor waren es noch 5,5 %.

Auch die Nutzung von ETFs hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt, wie regelmäßige Beobachtungen der Praktiken von Anlageexperten in Europa zeigen. EDHEC-Erhebungen zeigen eine zunehmende Verbreitung von ETF im Laufe der Jahre, insbesondere für traditionelle Anlageklassen. Zwar werden ETFs inzwischen in einem breiten Spektrum von Anlageklassen eingesetzt, doch 2019 werden sie vor allem im Bereich der Aktien und Sektoren verwendet, und zwar von 91 % (45 % im Jahr 2006) bzw. 83 % der Befragten. Dies dürfte mit der Beliebtheit der Indexierung in diesen Anlageklassen zusammenhängen sowie mit der Tatsache, dass Aktien- und Branchenindizes auf hochliquiden Instrumenten basieren, was die Schaffung von ETFs auf solche Basiswerte einfach macht. Die anderen Anlageklassen, für die ein großer Anteil der Anleger angibt, börsengehandelte Fonds zu nutzen, sind Rohstoffe und Unternehmensanleihen (68 % für beide, verglichen mit 6 % bzw. 15 % im Jahr 2006), intelligentes Beta-Faktor-Investing und Staatsanleihen (66 % für beide, verglichen mit 13 % für Staatsanleihen im Jahr 2006). Die Zufriedenheit der Anleger mit ETFs ist hoch, insbesondere bei traditionellen Anlageklassen. Im Jahr 2019 beobachten wir eine Zufriedenheit von 95 % sowohl für Aktien als auch für Staatsanleihen.

Die Rolle von ETFs im Prozess der Vermögensallokation

Im Laufe der Jahre haben die Ergebnisse der EDHEC-Umfrage immer wieder gezeigt, dass ETFs als Teil eines wirklich passiven Investmentansatzes verwendet wurden, hauptsächlich für langfristige Buy-and-Hold-Investitionen und nicht für eine taktische Allokation. In den letzten drei Jahren haben sich die beiden Ansätze jedoch allmählich angeglichen, und 2019 geben die europäischen Anlageexperten an, dass sie ETFs für die taktische Allokation stärker nutzen als für langfristige Positionen (53 % bzw. 51 %).

ETFs, die ursprünglich breite Marktindizes abbildeten, sind heute in einer Vielzahl von Anlageklassen und einer Vielzahl von Marktteilsegmenten (Sektoren, Stile usw.) verfügbar. Während für 73 % der Nutzer 2019 die breite Marktpositionierung im Vordergrund steht, geben 52 % der Befragten an, ETFs zu nutzen, um sich in bestimmten Teilsegmenten zu engagieren. Die Vielfalt der ETFs erhöht die Möglichkeiten, ETFs für die taktische Allokation zu nutzen. Mit ETFs können Anleger ihr Portfolioengagement in einem bestimmten Stil, Sektor oder Faktor zu geringeren Kosten leicht erhöhen oder verringern. Je volatiler die Märkte sind, desto interessanter ist es, kostengünstige Instrumente für die taktische Allokation einzusetzen, zumal die Kosten für 88 % der Befragten ein wichtiges Kriterium für die Auswahl eines ETF-Anbieters sind.

Erwartungen an die zukünftige Entwicklung von ETF in Europa

Trotz der derzeit hohen Akzeptanz von ETFs und der bereits hohen Reife dieses Marktes plant ein hoher Prozentsatz der Anleger (46 %) laut den Antworten auf die EDHEC-Umfrage 2019, ihre Nutzung von ETFs in Zukunft zu erhöhen. Die Anleger planen, ihre ETF-Allokation zu erhöhen, um aktive Manager zu ersetzen (71 % der Befragten im Jahr 2019), wollen aber auch andere passive Anlageprodukte durch ETFs ersetzen (42 % der Befragten im Jahr 2019). Die Senkung der Kosten ist für 74 % der Anleger das Hauptmotiv für den verstärkten Einsatz von ETFs. Die Anleger wünschen sich vor allem Weiterentwicklungen von ETF-Produkten im Bereich der Ethical/SRI- und Smart-Beta-Aktien-/Faktor-Indizes. Im Jahr 2018 verzeichneten ESG-ETFs ein Wachstum von 50 % und erreichten ein Volumen von 9,95 Mrd. EUR, wobei 36 neue Produkte aufgelegt wurden, gegenüber nur 15 im Jahr 2017. Allerdings wünschen sich 31 % der Befragten der EDHEC-Umfrage 2019 noch immer zusätzliche ETF-Produkte, die auf nachhaltigen Anlagen basieren.

Die Anleger fordern auch ETFs, die sich auf fortschrittliche Formen von Aktienindizes beziehen, nämlich solche, die auf Multi-Faktor- und Smart-Beta-Indizes basieren (30 % bzw. 28 % der Befragten), und 45 % der Befragten wünschen sich weitere Entwicklungen in mindestens einer Kategorie, die sich auf Smart-Beta-Aktien- oder -Faktor-Indizes bezieht (Smart-Beta-Indizes, Single-Faktor-Indizes und Multi-Faktor-Indizes). Entsprechend dem Wunsch, börsengehandelte Fonds für ein passives Engagement in breiten Marktindizes zu nutzen, zeigen nur 19 % der Befragten Interesse an der künftigen Entwicklung aktiv verwalteter Aktien-ETFs.

Exchange Traded Funds (ETF) - An der Börste gehandelte Fonds

Exchange Traded Funds (ETFs) sind Investmentfonds, die wie Aktien den ganzen Tag über an einer Börse gehandelt werden. Damit unterscheiden sie sich von den traditionellen Investmentfonds, die nur einmal am Tag gehandelt werden (auf der Grundlage ihres Kurses am Ende des Tages). Die meisten börsengehandelten Fonds werden aufgelegt, um die Wertentwicklung von Marktindizes (z. B. S&P 500) nachzubilden, indem sie dieselben Wertpapiere im gleichen Verhältnis wie ein bestimmter Aktienmarkt- oder Rentenindex halten. Die Vorteile von börsengehandelten Fonds gegenüber Investmentfonds sind unter anderem: niedrigere Kosten, die Möglichkeit, die Wertentwicklung des gesamten Marktes nachzuvollziehen, anstatt in einzelne Aktien zu investieren, und potenziell bessere Anlageergebnisse, da aktive Fondsmanager dazu neigen, schlechter abzuschneiden als der Markt. Diese Vorteile haben dazu geführt, dass die Zahl der börsengehandelten Fonds zwischen 2003 und 2020 weltweit um erstaunliche 2.650 Prozent gestiegen ist.

Welches ist der größte ETF?

Viele ETF-Anbieter bieten nicht nur einen einzigen, individuellen ETF an, sondern eine Reihe unterschiedlicher Fonds, die verschiedene Indizes abbilden und in verschiedene Arten von Wertpapieren investieren. So ist beispielsweise Blackrock mit einem Marktanteil von 36,4 Prozent (Stand: Februar 2021) der größte ETF-Emittent in den Vereinigten Staaten. Unter der Marke iShares verwaltet Blackrock jedoch fast die Hälfte der 15 größten Einzel-ETFs in den USA nach verwaltetem Vermögen. Weitere führende ETF-Anbieter sind State Street und Vanguard, während der größte einzelne ETF der von State Street verwaltete SPDR S&P 500 ETF ist, dessen Vermögen im Februar 2021 rund 325 Milliarden US-Dollar erreichte.

Größe der ETF-Branche

Das verwaltete Vermögen (AUM) der globalen ETFs stieg von 417 Milliarden US-Dollar im Jahr 2005 auf über 7,7 Billionen US-Dollar im Jahr 2020. Die regionale Verteilung der ETF-Vermögenswerte war stark auf Nordamerika ausgerichtet, auf das rund 5,6 Billionen US-Dollar des weltweiten Gesamtvolumens entfielen. Der asiatisch-pazifische Raum wies zu diesem Zeitpunkt jedoch die höchste regionale Wachstumsrate für ETFs auf, obwohl er nur einen sehr geringen Anteil am gesamten globalen ETF-Markt ausmacht.

Der erste ETF Handel

Der erste ETF entstand 1989 durch Index Participation Shares und war ein S&P 500-ETF, der an der NYSE American und der Philadelphia Stock Exchange gehandelt wurde. Dieses Produkt wurde nur kurz verkauft, weil eine Klage der Chicago Mercantile Exchange den Vertrieb in den USA erfolgreich stoppte.

Im Jahr 1990 wurde ein ähnliches Produkt, Toronto Index Participation Shares, das den TSE 35- und später den TSE 100-Index abbildete, an der Toronto Stock Exchange (TSE) gehandelt. Die Popularität dieser Produkte veranlasste die amerikanische Börse (NYSE) dazu, ein Produkt zu entwickeln, welches den Vorschriften der United States Securities and Exchange Commission entsprach.

Nathan Most und Steven Bloom entwarfen und entwickelten unter der Leitung von Ivers Riley den Standard & Poor’s Depositary Receipts, der im Januar 1993 eingeführt wurde. Der als SPDR oder „Spider“ bekannte Fonds wurde zum größten ETF der Welt. Im Mai 1995 stellte State Street Global Advisors den S&P 400 MidCap SPDR vor.

Barclays Global Investors trat 1996 in Zusammenarbeit mit MSCI und Funds Distributor Inc. mit den World Equity Benchmark Shares (WEBS) in den Markt ein, aus denen später die iShares MSCI ETFs wurden. WEBS bot Produkte auf 17 MSCI-Länderindizes an, die vom Indexanbieter des Fonds, Morgan Stanley, verwaltet wurden.

1998 führte State Street Global Advisors „Sector Spiders“ ein, separate ETFs für jeden Sektor des S&P 500 Index. Ebenfalls 1998 wurde der SPDR „Dow Diamonds“ ETF eingeführt, der den Dow Jones Industrial Average abbildet. 1999 wurden der einflussreichen SPDR „Cubes“ ETF mit dem Ziel eingeführt, die Preisbewegung des NASDAQ-100 nachzubilden.

Die iShares-Linie wurde Anfang 2000 eingeführt. Bis 2005 hatten sie einen Marktanteil von 44 % an den verwalteten ETF-Vermögenswerten. Barclays Global Investors wurde 2009 an BlackRock verkauft.

Im Jahr 2001 trat die Vanguard Group mit der Einführung des Vanguard Total Stock Market ETF in den Markt ein, der alle öffentlich gehandelten Aktien in den USA beinhaltet.

iShares hat im Juli 2002 den ersten Rentenfonds ausgegeben: iShares IBoxx $ Invest Grade Corp-ETF, der Unternehmensanleihen hält. Außerdem emittierte das Unternehmen einen ETF auf inflationsindexierte Anleihen.

2007 führte iShares einen ETF ein, der hochverzinsliche, hochrisikobehaftete Wertpapiere (Junk Bonds) hält, und einen ETF, der US-amerikanische Kommunalanleihen hält. State Street Global Advisors und The Vanguard Group emittierten in diesem Jahr ebenfalls erstmals Anleihen-ETFs.

Im Dezember 2005 lancierte Rydex (heute Invesco) den ersten Währungs-ETF, den Euro Currency Trust, der den Wert des Euro nachbildete. 2007 hat die DB X-Trackers der Deutschen Bank den EONIA Total Return Index ETF aufgelegt, der den EONIA nachbildet. 2008 wurden in London der Sterling Money Market ETF und der US-Dollar Money Market ETF aufgelegt.

Der erste gehebelte ETF, d. h. mit Leverage, wurde 2006 von ProShares ausgegeben.

Im Jahr 2008 genehmigte die SEC ETFs, die aktive Managementstrategien verwenden. Bear Stearns legte daraufhin den ersten aktiv-gemanagten ETF auf, den Current Yield ETF, der ab dem 25. März 2008 an der NYSE gehandelt wurde.

Im Dezember 2014 erreichte das von US-amerikanischen ETFs verwaltete Vermögen 2 Billionen US-Dollar, bis November 2019 4 Billionen US-Dollar. In Europa wurden im Dezember 2019 1 Billion Euro in ETFs verwaltet.

ETF Eigenschaften

ETF-Anteile verbriefen ebenso wie normale Investmentfonds-Anteile einen anteiligen Besitz an einem Sondervermögen, das getrennt vom Vermögen der emittierenden Investmentgesellschaft geführt wird.

Die Anlagestrategie von börsengehandelten Fonds ist in aller Regel passiv, das Fondsmanagement investiert also das Fondsvermögen nicht auf der Basis eigener Meinungen, sondern bildet die Wertentwicklung einer vorab definierten Benchmark in Form eines Finanzindexes nach (siehe hierzu Index Investing). Es werden auch aktiv gemanagte ETFs angeboten, diese haben aber einen sehr geringen Marktanteil. Dabei ist auch die Abgrenzung zu Strategieindizes nicht scharf.

Zusätzliche, von der Entwicklung der Benchmark unabhängige Erträge kann das Fondsmanagement erzielen, indem es die Wertpapiere des Sondervermögens an andere Kapitalmarktteilnehmer verleiht und damit Leihegebühren erwirtschaftet.

Börsengehandelte Fonds können jederzeit ähnlich wie Aktien an der Börse gehandelt werden. Von normalen Investmentfonds, die auch teilweise an der Börse gehandelt werden, unterscheiden sich ETF in den folgenden Punkten:

Anleger kaufen und verkaufen ETF im Normalfall nur an der Börse, ein Erwerb über die emittierende Investmentgesellschaft ist nicht vorgesehen.
Die Zusammensetzung des Sondervermögens wird einmal täglich veröffentlicht.
Während bei normalen Investmentfonds nur einmal täglich der Nettoinventarwert (Net Asset Value, NAV) des Sondervermögens veröffentlicht wird, ermittelt und veröffentlicht der Emittent von ETF während des Handelstages fortlaufend einen indikativen Nettoinventarwert (iNAV).
Für die Schaffung neuer und die Auflösung bestehender ETF-Anteile gibt es spezielle Prozesse, Creation bzw. Redemption.
Der Preis von börsengehandelten Fonds bildet sich an der Börse durch Angebot und Nachfrage, liegt aber aus Arbitragegründen normalerweise nahe beim Nettoinventarwert des Sondervermögens. Um einen liquiden Markt zu gewährleisten, werden börsengehandelte Fonds von Market Makern betreut, die laufend Ankaufs- und Verkaufskurse stellen.

Im Gegensatz dazu können nicht börsengehandelte Fondsanteile nur über die Fondsgesellschaft gekauft und verkauft werden. Die Fondsgesellschaft stellt nur einmal am Tag einen Preis fest.

Von börsengehandelten Fonds (ETFs) zu unterscheiden sind die ähnlich bezeichneten Exchange-traded Notes (ETN) und Exchange-traded Commodities (ETC). Bei diesen handelt es sich nicht um Anteile an einem Sondervermögen, sondern um spezielle Arten von Schuldverschreibungen, die Zertifikaten ähneln.

Creation/Redemption-Prozess

Die Emission neuer ETF-Anteile erfolgt über einen dieser Wertpapierart eigenen Vorgang, den sog. Creation-Prozess. Analog werden ETF-Anteile über den sog. Redemption-Prozess an die emittierende Investmentgesellschaft zurückgegeben.

Im Creation-Prozess werden ETF-Anteile in Blöcken von normalerweisen 50.000 Stück geschaffen. Der Authorized Participant (AP) liefert Barmittel oder einen Wertpapierkorb im Wert der zu schaffenden ETF-Anteile an die Investmentgesellschaft. Diese liefert im Gegenzug die Anteile, die der Market Maker nun über die Börse an Investoren veräußern kann.

Eine Besonderheit ist dabei die Möglichkeit, einen Wertpapierkorb zu liefern. Dieser entspricht im einfachsten Fall in seiner Zusammensetzung der Strategie des betreffenden ETF. Beispielsweise kann der Market Maker im Falle eines ETFs, der den STOXX Europe 50-Index nachbilden soll, ein Wertpapierportfolio liefern, das die im Index enthaltenen Aktien gemäß deren Indexgewichten enthält. Diese Vorgehensweise wird als „creation in kind“ (ungefähr: „Schaffung in derselben Art“) bezeichnet. Werden die neuen Wertpapiere mit Geld bezahlt, spricht man von einer „cash creation“ (englisch, ungefähr: „Schaffung über Bargeld“).

Umgekehrt kann der Authorized Participant ETF-Anteile an die emittierende Investmentgesellschaft zurückgeben, z. B. wenn er eine entsprechende Anzahl am Sekundärmarkt zurückgekauft hat. Er erhält analog zum Creation-Prozess Barmittel oder einen Wertpapierkorb zurück. Analog zum Creation-Prozess spricht man von „redemption in kind“ und „cash redemption“.

Institutionelle Investoren, die große Volumina kaufen oder verkaufen möchten, können dies auch außerbörslich direkt bei der Investmentgesellschaft über den Creation- bzw. Redemption-Prozess tun. Liefert oder erhält der Investor beim Kauf bzw. Verkauf einen Wertpapierkorb, kann dies für ihn steuerliche Vorteile haben.

ETF Risiken

Nachbildungsfehler

Der Nachbildungsfehler des ETFs ist die Differenz zwischen den Renditen des ETFs und seines Referenzindexes oder -vermögenswertes. Ein Nachbildungsfehler ungleich Null bedeutet daher, dass der Referenzindex nicht wie im ETF-Prospekt angegeben nachgebildet wird. Der Nachbildungsfehler wird auf der Grundlage des aktuellen Kurses des ETF und seiner Referenz berechnet. Er unterscheidet sich vom Agio/Disagio, das die Differenz zwischen dem (nur einmal täglich aktualisierten) Nettoinventarwert des ETF und seinem Marktpreis darstellt. Nachbildungsfehler sind bedeutender, wenn der ETF-Anbieter andere Strategien als die vollständige Nachbildung des zugrunde liegenden Index verwendet. Einige der liquidesten börsengehandelten Aktienfonds weisen in der Regel eine bessere Nachbildungsleistung auf, weil der zugrunde liegende Index ebenfalls ausreichend liquide ist und eine vollständige Nachbildung ermöglicht. Im Gegensatz dazu verwenden einige ETFs, wie z. B. Rohstoff-ETFs und ihre gehebelten ETFs, nicht notwendigerweise eine vollständige Replikation, da die physischen Vermögenswerte nicht leicht gelagert oder zum Aufbau eines gehebelten Engagements verwendet werden können oder der Referenzwert oder Index illiquide ist. Futures-basierte ETFs können auch unter negativen Rollrenditen leiden, wie am VIX-Futures-Markt zu sehen ist.

Während Nachbildungsfehler bei den beliebtesten ETFs in der Regel nicht vorkommen, traten sie in Zeiten von Marktturbulenzen wie Ende 2008 und 2009 und während Flash Crashs auf, insbesondere bei ETFs, die in ausländische oder Schwellenmarktaktien, auf Future-Kontrakten basierende Rohstoffindizes und hochverzinsliche Schuldtitel investieren. Im November 2008, während einer Phase der Marktturbulenzen, wiesen einige wenig gehandelte ETFs häufig Abweichungen von 5 % oder mehr auf, die in einigen wenigen Fällen sogar 10 % überstiegen, obwohl selbst bei diesen Nischen-ETFs die durchschnittliche Abweichung nur etwas mehr als 1 % betrug. Die Trades mit den größten Abweichungen wurden in der Regel unmittelbar nach der Markteröffnung getätigt. Nach Angaben von Morgan Stanley verfehlten die ETFs im Jahr 2009 ihre Ziele um durchschnittlich 1,25 Prozentpunkte, was mehr als doppelt so viel ist wie die durchschnittliche Abweichung von 0,52 Prozentpunkten im Jahr 2008.

Liquiditätsrisiko

ETFs haben eine große Bandbreite an Liquidität. Die beliebtesten ETFs werden ständig gehandelt, wobei täglich Dutzende von Millionen von Anteilen den Besitzer wechseln, während andere nur hin und wieder gehandelt werden und sogar einige Tage lang nicht gehandelt werden. Es gibt viele Fonds, die nicht sehr häufig gehandelt werden. Die aktivsten börsengehandelten Fonds sind sehr liquide, haben ein hohes Handelsvolumen und enge Spreads, und der Kurs schwankt im Laufe des Tages. Dies steht im Gegensatz zu Investmentfonds, bei denen alle Käufe oder Verkäufe an einem bestimmten Tag zum gleichen Preis am Ende des Handelstages ausgeführt werden.

Neue Vorschriften, die ETFs zwingen sollen, mit systemischen Spannungen umzugehen, wurden nach dem Flash-Crash 2010 eingeführt, als die Preise von ETFs und anderen Aktien und Optionen volatil wurden, wobei die Handelsmärkte in die Höhe schnellten und die Gebote bis auf einen Penny pro Aktie fielen, was die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) in ihrer Untersuchung als eine der turbulentesten Perioden in der Geschichte der Finanzmärkte bezeichnete.

Diese Vorschriften erwiesen sich als unzureichend, um die Anleger beim Flash-Crash vom 24. August 2015 zu schützen, „als sich der Preis vieler ETFs von ihrem zugrunde liegenden Wert zu lösen schien.“ In der Folge wurden ETFs von Regulierungsbehörden und Anlegern noch stärker unter die Lupe genommen. Die Analysten von Morningstar, Inc. behaupteten im Dezember 2015, dass „ETFs eine ‚Technologie des digitalen Zeitalters‘ sind, die durch Gesetze aus der Zeit der Depression geregelt werden“.

Risiken von synthetischen ETFs

Synthetische börsengehandelte Fonds, die keine Wertpapiere besitzen, sondern Indizes unter Verwendung von Derivaten und Swaps abbilden, haben aufgrund der mangelnden Transparenz der Produkte und der zunehmenden Komplexität, der Interessenkonflikte und der mangelnden Einhaltung von Vorschriften Anlass zur Sorge gegeben.

Kontrahentenrisiko

Ein synthetischer ETF ist mit einem Gegenparteirisiko behaftet, da die Gegenpartei vertraglich verpflichtet ist, die Rendite des Indexes abzubilden. Das Geschäft wird mit Sicherheiten abgeschlossen, die von der Swap-Gegenpartei gestellt werden. Ein potenzielles Risiko besteht darin, dass die Investmentbank, die den ETF anbietet, ihre eigenen Sicherheiten hinterlegt, die von zweifelhafter Qualität sein können. Außerdem könnte die Investmentbank ihre eigene Handelsabteilung als Gegenpartei einsetzen. Diese Art von Konstruktionen sind nach den europäischen Richtlinien, der Richtlinie über Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren von 2009 (OGAW), nicht zulässig.

Ein Kontrahentenrisiko besteht auch, wenn der ETF Wertpapierleihgeschäfte oder Total Return Swaps tätigt.

Auswirkungen auf die Preisstabilität

Käufe und Verkäufe von Rohstoffen durch ETFs können den Preis dieser Rohstoffe erheblich beeinflussen.

Einige Marktteilnehmer sind der Meinung, dass die wachsende Beliebtheit von börsengehandelten Fonds (ETFs) zum Anstieg der Aktienkurse in einigen Schwellenländern beigetragen haben könnte, und warnen davor, dass die in ETFs eingebettete Hebelwirkung Risiken für die Finanzstabilität mit sich bringen könnte, wenn die Aktienkurse über einen längeren Zeitraum sinken sollten.

Einige Kritiker behaupten, dass börsengehandelte Fonds zur Manipulation von Marktpreisen eingesetzt werden können und auch wurden, beispielsweise in Verbindung mit Leerverkäufen, die zur Baisse in den USA von 2007-2009 beitrugen.

ETF Kosten

Investoren tragen bei börsengehandelten Fonds die folgenden Kosten:

  • Kosten, die in der Gesamtkostenquote (TER) zusammengefasst werden, wie Managementgebühren, Indexgebühren und sonstige Kosten, z. B. für Prospekte.
  • Transaktionskosten des Fonds

Diese anfallenden Kosten werden – wie bei Investmentfonds üblich – dem Sondervermögen entnommen. Die üblichen Gebühren für den Börsenhandel (Orderprovision, Maklercourtage, Abwicklungsentgelte, Geld-Brief-Spanne) werden hingegen direkt vom Investor beglichen.

Die jährlichen Managementkosten liegen typischerweise unter 1%.

Bei ETFs, die eine passive Anlagestrategie verfolgen, fallen gegebenenfalls geringere Transaktionskosten an, und die Kosten für ein aktives Fondsmanagement entfallen.

Da ETFs nicht über die Investmentgesellschaft gekauft werden, entfällt der dabei oft zu entrichtende Ausgabeaufschlag.

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