Veröffentlicht am: 28. Januar 2025 / Update vom: 29. Januar 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
E-Mobilität mit Mehrwert: Ford als Speicherlösung für Ihre PV-Anlage
Das Elektroauto als Kraftwerk: Wie Ford die Energiewende vorantreibt
Die Elektromodelle von Ford bieten eine innovative Lösung für die Energiewende: Sie können als Speichererweiterung für Gebäude mit einem E3/DC-Hauskraftwerk genutzt werden. Diese Technologie des bidirektionalen Ladens ermöglicht es, überschüssige Energie aus der hauseigenen Photovoltaikanlage im Fahrzeug zu speichern und diese bei Bedarf zurück an die Batterie im Hauskraftwerk abzugeben.
Ford Explorer und Capri als flexible Energiespeicher
Die Partnerschaft zwischen Ford und E3/DC markiert einen Meilenstein in der dezentralen Energieversorgung. Mit der neuen Ladelösung EDISON V2H werden Elektrofahrzeuge nahtlos in das Energiemanagement von Häusern integriert. Die Elektromodelle Ford Explorer und Capri sind dabei speziell für bidirektionales DC-Laden ausgestattet. Diese Technologie erweitert die Nutzungsmöglichkeiten der hauseigenen Solarenergie und unterstützt aktiv die Energiewende.
Oliver Adrian, Head of European Charging & Energy Strategy and Go-to Market, erklärt: „Wir haben den Ford Explorer und unseren neuen Capri bewusst mit der Möglichkeit des bidirektionalen Ladens ausgestattet, denn wir halten diese Technologie für eine wichtige Säule zukunftsfähiger Energieversorgung. Mit Hilfe dieser Technik lässt sich noch mehr Energie aus erneuerbaren Quellen nutzen. Die großen Batterien unserer modernen Elektromodelle eignen sich ideal als Pufferspeicher.“
Dr. Andreas Piepenbrink, CEO der HagerEnergy GmbH und Gründer der Marke E3/DC, betont zum bevorstehenden Start der Zusammenarbeit mit Ford: „Wir sehen das gleichstrombasierte bidirektionale Laden als entscheidende Erweiterung des Hauskraftwerk-Konzepts und als den Schlüssel zu einer rund um den Tag und rund ums Jahr funktionierenden dezentralen Energiewende.“
Wie funktioniert bidirektionales Laden?
Das Konzept ist einfach, aber wirkungsvoll: Die Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt Solarenergie, die zuerst in der Batterie des Hauskraftwerks gespeichert wird. Sobald diese Batterie voll ist, wird die überschüssige Energie in die Batterie des Elektrofahrzeugs übertragen. Das Fahrzeug fungiert somit als mobiler Energiespeicher. Bei Energiebedarf im Haus – beispielsweise in der Nacht oder bei geringem Solarertrag – kann die gespeicherte Energie aus der Fahrzeugbatterie zurück in das Hauskraftwerk gespeist werden.
Die große Kapazität der Fahrzeugbatterie bietet dabei zusätzliche Sicherheit, insbesondere bei Netzausfällen. „Durch das bidirektionale Laden haben Elektrofahrzeuge auch im Stillstand eine wichtige Funktion. Sie dienen als zusätzlicher Speicher für erneuerbare Energien und helfen, die Stromversorgung flexibel an den Bedarf anzupassen“, erklärt Piepenbrink.
Passend dazu:
Technische Details und Vorteile
Die Ladelösung EDISON V2H besteht aus der bidirektionalen DC-Ladestation EDISON connect und dem DC/DC-Wandler EDISON power. Diese Komponenten ermöglichen die direkte Kommunikation zwischen Fahrzeug und Hauskraftwerk. Die Installation erfolgt durch speziell geschulte Fachpartner von E3/DC.
Für die Hochvoltbatterien des Ford Explorer und Capri, die eine Kapazität von 77 bis 79 kWh besitzen, gilt eine einstellbare Entladeuntergrenze von mindestens 20 Prozent. Dadurch bleibt das Fahrzeug jederzeit fahrbereit.
Mit der Kombination aus einem neuen Hauskraftwerk S10 E COMPACT und der EDISON V2H-Technologie können Nutzer ihren Eigenverbrauch an Solarenergie maximieren und gleichzeitig die Stromnetze entlasten.
Ein weiterer Vorteil ist die aktive Nutzung dynamischer Stromtarife:
- In Zeiten niedriger Strompreise oder hoher Verfügbarkeit von Windenergie kann die Fahrzeugbatterie gezielt geladen werden.
- In Phasen hoher Strompreise oder geringer Solarerträge wird die gespeicherte Energie im Haus genutzt.
Dies reduziert nicht nur die Energiekosten, sondern stabilisiert auch die Netze, indem Lastspitzen abgefangen werden.
Schritt in eine nachhaltige Zukunft
Bidirektionales Laden ist ein wichtiger Schritt hin zu einer dezentralen, nachhaltigen Energieversorgung. Die Möglichkeit, die großen Batterien von Elektrofahrzeugen als Pufferspeicher zu nutzen, ist ein Schüssel zur besseren Integration erneuerbarer Energien in die Stromversorgung.
Ford und E3/DC verfolgen hierbei eine klare Vision: „Unsere Elektromodelle sind nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern ein zentraler Bestandteil eines zukunftsfähigen Energiemanagements“, so Adrian. Die Partnerschaft umfasst nicht nur Deutschland, sondern auch Österreich und die Schweiz und soll zukünftig weiter ausgebaut werden.
Passend dazu:
Zukunftsperspektiven und Innovationen
Ein spannendes Zukunftsfeld ist das prognosebasierte Laden. Hierbei werden Wetterdaten und Strompreisentwicklungen genutzt, um Lade- und Entladeprozesse optimal zu steuern. Beispielsweise kann bei vorhergesagtem Sonnenschein die Batterie bereits in der Nacht teilweise entladen werden, um Platz für die zu erwartende Solarenergie zu schaffen.
Darüber hinaus können smarte Hausenergiesysteme künftig mit weiteren Anwendungen wie intelligenten Haushaltsgeräten oder Heizsystemen vernetzt werden. So entsteht ein vollständig integriertes Energiemanagement, das den Komfort erhöht und gleichzeitig die Effizienz steigert.
Die Rolle der Politik und Gesellschaft
Um das Potenzial des bidirektionalen Ladens voll auszuschöpfen, sind klare gesetzliche Rahmenbedingungen erforderlich. Aktuell bestehen noch Hürden bei der Integration in bestehende Stromnetze und bei der Abrechnung von Rückeinspeisungen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Automobilherstellern, Energieunternehmen und Regierungen ist notwendig, um diese Hindernisse zu überwinden.
Gleichzeitig ist es wichtig, die Bevölkerung für diese neue Technologie zu sensibilisieren. Eine breite Akzeptanz und die Bereitschaft, in solche Systeme zu investieren, sind entscheidend für ihren Erfolg. Mit informativen Kampagnen und Förderprogrammen können Verbraucher motiviert werden, die Vorteile des bidirektionalen Ladens zu nutzen.
Vernetzte Energie: Die Kraft von Elektroautos und Hauskraftwerken nutzen
Bidirektionales Laden mit den Elektromodellen von Ford und dem E3/DC-Hauskraftwerk ist mehr als eine technische Innovation. Es ist ein entscheidender Schritt hin zu einer nachhaltigen und dezentralen Energieversorgung. Die Verbindung von Elektromobilität und erneuerbaren Energien bietet enorme Potenziale, sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft insgesamt.
Die große Batteriekapazität moderner Elektrofahrzeuge ermöglicht nicht nur eine kosteneffiziente Nutzung selbst erzeugter Solarenergie, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Stabilität der Stromnetze. Durch innovative Technologien wie das prognosebasierte Laden wird das Energiemanagement noch intelligenter und flexibler.
Die Kooperation zwischen Ford und E3/DC zeigt, wie Unternehmen durch Zusammenarbeit eine Vorreiterrolle in der Energiewende übernehmen können. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Hersteller und Energieunternehmen diesem Beispiel folgen und gemeinsam an einer nachhaltigen Zukunft arbeiten.
Passend dazu: