Aufholjagd gegen ChatGPT: Wie Google seinen KI-Marktanteil verdreifachte
Google unter Druck: Wie die KI-Revolution das Suchimperium bedroht und transformiert
Es ist das Jahr der Entscheidung für den Giganten aus Mountain View. Eingeklemmt zwischen einer historischen Kartellklage, die den Verkauf des Chrome-Browsers fordert, und der aggressiven Expansion von KI-Herausforderern wie ChatGPT und Perplexity, steht Google vor der größten Bewährungsprobe seiner Unternehmensgeschichte.
Lange galt das Suchmonopol mit Marktanteilen von rund 90 Prozent als unantastbare Lizenz zum Gelddrucken. Doch die Regeln des Spiels haben sich 2025 fundamental geändert. Während Google im Hintergrund 75 Milliarden Dollar in eine gigantische KI-Infrastruktur pumpt und das Sprachmodell Gemini mit aller Macht in jedes seiner Produkte integriert, bröckelt das Fundament des klassischen Web-Business: Die Ära der “Zero-Click-Suche” ist angebrochen.
In dieser neuen Realität liefert Google die Antworten direkt, statt Nutzer auf Webseiten weiterzuleiten – ein Paradigmenwechsel, der nicht nur das eigene Anzeigengeschäft bedroht, sondern Publisher und SEO-Experten weltweit in Existenznot bringt. Gleichzeitig kämpft der Konzern an der juristischen Front gegen Milliardenstrafen aus der EU und Zerschlagungsfantasien der US-Justiz.
Diese Analyse blickt hinter die Kulissen der “Gemini-Offensive”, beleuchtet die wahren Machtverhältnisse im KI-Krieg gegen OpenAI und erklärt, warum Googles Strategie, den Wandel zu absorbieren statt zu blockieren, trotz aller Risiken aufgehen könnte. Erfahren Sie, wie sich das mächtigste Werbeunternehmen der Welt neu erfindet, um nicht das nächste Kodak zu werden.
Zwischen technologischer Dominanz und regulatorischem Angriff – Googles riskante Strategie im Zeitalter generativer Intelligenz
Googles Position als unumstößener Herrscher über die globale Informationssuche bröckelt. Was lange als unbezwingbar galt – ein Wirtschaftsimperium mit 89 bis 90 Prozent Marktanteil bei der Websuche, das täglich über 14 Milliarden Anfragen verarbeitet und jährlich über 70 Milliarden Dollar Werbeumsätze generiert – gerät zunehmend unter massiven Druck. Die Bedrohung kommt dabei nicht nur von klassischen Suchmaschinen-Alternativen, sondern von einer völlig neuen Gattung von Konkurrenten: künstlich intelligente Assistenten, die das Geschäftsmodell der Suchmaschine fundamental infrage stellen.
Diese Analyse untersucht, wie Google in dieser transformativen Phase agiert, welche strategischen Entscheidungen das Unternehmen trifft und welche ökonomischen Folgen sich aus dieser Neuausrichtung ergeben. Die Realität ist komplexer und weniger existenzbedrohend als mancher Technologie-Pundit behauptet, aber auch weitreichender in ihren Implikationen als die oberflächliche Betrachtung vermuten lässt.
Die technologische Gegenoffensive: Gemini als zentrale Antwort
Googles Antwort auf die KI-Revolution heißt Gemini. Dieses Sprachmodell ist nicht ein Nebenprodukt oder eine Forschungsschau geworden, sondern zum strategischen Zentrum des gesamten Unternehmens avanciert. Im Januar 2025 kündigte Konzernchef Sundar Pichai an, dass Gemini im Jahre 2025 zum absoluten Fokusprodukt wird – mit Priorität und Ressourcen, die es mit keinem anderen Initiative teilen muss.
Die Zahlen hinter dieser Strategie sind beeindruckend. Googles Gemini-Anwendung erreichte über 400 Millionen monatlich aktive Nutzer, während die Integration in Search Generative Experience (SGE), also KI-generierte Übersichtsantworten in Suchergebnissen, über 1,5 Milliarden monatliche Nutzer aufweist. Die Infrastruktur wächst exponentiell: Google verarbeitete im Laufe eines Monats 480 Billionen Tokens – eine ungefähr fünfzigfache Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Sieben Millionen Entwickler nutzen bereits die Gemini API.
Gemini 3, das neueste Sprachmodell, positioniert sich technisch als Spitzenreiter bei komplexen Aufgaben. Es verarbeitet bis zu eine Million Tokens Kontext – etwa zehnmal mehr als führende Konkurrenzmodelle – und zeigt dabei überlegene Fähigkeiten bei agentenähnlichen Aktivitäten, die längere Denkketten und Planungsprozesse erfordern. Dies ist deshalb strategisch erheblich, weil es Google ermöglicht, nicht nur auf historische Fragen zu antworten, sondern eigenständig mehrschrittige Aufgaben zu lösen – von der Zusammenfassung komplexer Recherchen bis zur Verwaltung von Terminen und Kommunikation.
Diese Gemini-Offensive ist explizit als Versuch konzipiert, die bestehende Marktlücke gegenüber OpenAIs ChatGPT zu schließen. ChatGPT dominiert den Markt der generativen KI-Chatbots mit etwa 60 Prozent Marktanteil. Doch Gemini hat dies aufgeholt: Während Gemini vor etwa einem Jahr noch 5,4 Prozent des KI-Markts hielt, liegt der aktuelle Anteil bei 18,2 Prozent – eine Verdreifachung in weniger als zwölf Monaten. Dies ist das Ergebnis aggressiver Integration in das gesamte Google-Ökosystem. Gemini ist nicht ein separates Produkt, das Nutzer aktiv aufsuchen müssen, sondern bereits in Gmail, Google Docs, Google Slides, der Google-Suche und sogar Chrome eingebettet.
Das Kernproblem: Das Suchmaschinen-Geschäftsmodell steht zur Diskussion
Um die existenzielle Dimension dieser Transformation zu verstehen, muss man die Funktionsweise von Googles Geschäftsmodell durchschauen. Google ist keine Suchmaschine, die Geld mit einer Suchtechnologie verdient. Google ist ein Werbunternehmen, das eine Suchmaschine betreibt, um Nutzer zu einer Plattform zu locken, auf der das Unternehmen personalisierte Werbung verkauft.
Im vierten Quartal 2024 erzielte Google Werbeumsätze von 72,46 Milliarden US-Dollar – etwa 10,6 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahr. Davon entfielen 54,03 Milliarden auf Google Search & Ads allein. YouTube Advertising trug weitere 10,47 Milliarden bei. Für den Mutterkonzern Alphabet bedeutet dies, dass ungefähr 75 Prozent aller Konzerneinnahmen aus dem klassischen Google-Werbegeschäft stammen.
Dieses Modell funktioniert nach einem einfachen, aber mächtigen Prinzip: Ein Nutzer stellt eine Suchanfrage, Google zeigt Suchergebnisse mit Anzeigen an, der Nutzer klickt auf ein Suchergebnis oder eine Anzeige, und Google verdient durch Cost-per-Click oder Cost-per-Impression Gebühren. Der Wert des Platzes direkt neben einem Suchergebnis ist astronomisch – einer der wertvollsten Plätze in der digitalen Wirtschaft – weil der Nutzer explizit eine kaufabsicht oder Informationsbedarf geäußert hat. Diese Kontextualisierung macht es Werbetreibenden möglich, hochgradig relevante Anzeigen zu platzieren.
KI-basierte Antwortmaschinen wie Perplexity AI oder ChatGPT bedrohen dieses Modell fundamental. Wenn ein Nutzer ChatGPT fragt “Wie repariere ich einen tropfenden Wasserhahn?”, erhält er von der KI eine detaillierte, gut strukturierte Antwort – direkt und ohne Umweg über Website-Links. Für Google ist dies ein katastrophales Szenario, denn: Erstens wird der Nutzer von Googles Suchseite abgelenkt. Zweitens gibt es in einer KI-generierten Antwort keine klassischen Plätze für Anzeigen (noch nicht). Drittens gelangt der Website-Traffic nicht zu den Publishern, die inhaltlich für Google arbeiten.
Die Bedrohung durch neue Wettbewerber: Real, aber nicht existenziell
Das Wettbewerbsszenario ist präzise zu analysieren, um zwischen Hype und Realität zu unterscheiden. Perplexity AI, das Unternehmen, das in den technologie-Medien am häufigsten als “Google-Killer” beschrieben wird, hält derzeit einen Marktanteil von unter 1 Prozent bei der Websuche. Das Unternehmen wurde mit 14 Milliarden Dollar bewertet – eine hohe Summe, aber auch ein vielfaches weniger als Googles eigene Marktkapitalisierung von etwa 2 Billionen Dollar. Der CEO von DuckDuckGo, Gabriel Weinberg, hat sich kürzlich zu Wort gemeldet und gesagt, dass Chrome allein mindestens 50 Milliarden Dollar wert sei, sollte Google gezwungen sein, den Browser zu verkaufen. Dies verdeutlicht die enormen Eintrittsbarrieren.
Tatsächlich ist ChatGPT trotz seiner 800 Millionen wöchentlichen Nutzer (Stand Juli 2025) bei der Suchsubstitution nur begrenzt wirksam. Google verarbeitete im Jahr 2024 etwa 5 Billionen Suchanfragen – etwa 14 Milliarden täglich. ChatGPT kommt auf geschätzte 37,5 Millionen suchähnliche Anfragen täglich, was Google einen etwa 373-fachen Vorsprung verschafft. Jedoch ist auch dies nuanciert zu betrachten: Während Google um 21,64 Prozent gewachsen ist, zeigte ChatGPT innerhalb weniger Monate eine Verdoppelung seiner Nutzerbasis – das ist eine andere Wachstumsdynamik und signalisiert strukturelle Veränderungen im Suchverhalten, nicht unmittelbare Marktanteils-Substituierung.
Google wird in diesen Marktszenarien von mehreren neuen Wettbewerbern herausgefordert. OpenAI entwickelt SearchGPT als Suchmaschinen-Alternative. Apple plant die Integration einer eigenen KI-basierten Websuche in seinen Ökosystemen. You.com und weitere spezialisierte KI-Suchmaschinen versuchen Nischenmärkte zu durchdringen. Doch die absolute Dominanz Googles bleibt erhalten: Prognosen zeigen, dass Google bis 2028 etwa 86 Prozent des Suchmarkts behaupten wird, während alle KI-Tools zusammen auf etwa 14 Prozent anwachsen.
Die regulatorische Offensive: Kartellrecht als wirtschaftliche Waffe
Während Google mit technologischer Innovation reagiert, wird das Unternehmen von zwei Seiten mit regulatorischem Druck konfrontiert. Die Europäische Kommission verhängte im September 2025 eine Geldbuße von 2,95 Milliarden Euro gegen Google wegen Missbrauchs seiner Marktposition in der Online-Werbetechnologie. Das Urteil konzentriert sich auf Googles Kontrolle über drei Komponenten des digitalen Werbemark: Google ist gleichzeitig der größte Betreiber von Werbeplattformen für Publisher (AdSense), der größte Betreiber von Werbebörsen für Werbekunden und Werbetreibende (Google Ad Manager), und gleichzeitig ein großer Nutzer dieser Systeme für eigene Dienste.
Dies erzeugt fundamentale Interessenskonflikte. Google kann seine eigenen Anzeigen bevorzugen, kann auf Informationen von Konkurrenten zugreifen und kann Preise auf Weise setzen, die anderen nachteilig sind. Die Kommission interpretiert dies als Missbrauch einer Marktposition. Darüber hinaus führt die US-Regierung unter Leitung des Department of Justice ein paralleles Kartellverfahren. Im August 2024 befand ein Bundesgericht Google für schuldig, durch exklusive Vereinbarungen mit Geräteherstellern und Browsern einen Monopolstatus zu sichern und durch Kontrolle des Werbemarkts den Wettbewerb zu behindern.
Die Remedies aus diesen Verfahren könnten erheblich sein. Einige Szenarien diskutieren die erzwungene Abspaltung oder den Verkauf von Chrome – Googles Web-Browser, der etwa 65 Prozent Marktanteil hält und für die Voreinstellung von Google-Suche essentiell ist. Eine solche Devestition würde Google um eine der wertvollsten Distribution-Assets bringen. Wenn Apple Perplexity AI in seine Ökosysteme integriert und diese Integrationspräferenz genutzt wird, könnte dies Perplexity schnell zu erheblichen Marktanteilen verhelfen.
B2B Support und SaaS für SEO und GEO (KI-Suche) vereint: Die All-in-One-Lösung, für B2B-Unternehmen
B2B Support und SaaS für SEO und GEO (KI-Suche) vereint: Die All-in-One-Lösung, für B2B-Unternehmen - Bild: Xpert.Digital
KI-Suche verändert alles: Wie diese SaaS-Lösung Ihr B2B-Ranking für immer revolutioniert.
Die digitale Landschaft für B2B-Unternehmen befindet sich in einem rasanten Wandel. Angetrieben durch Künstliche Intelligenz werden die Spielregeln der Online-Sichtbarkeit neu geschrieben. Für Unternehmen war es schon immer eine Herausforderung, in der digitalen Masse nicht nur sichtbar, sondern auch für die richtigen Entscheidungsträger relevant zu sein. Klassische SEO-Strategien und das Management der lokalen Präsenz (GEO-Marketing) sind komplex, zeitaufwendig und oft ein Kampf gegen sich ständig ändernde Algorithmen und einen intensiven Wettbewerb.
Doch was wäre, wenn es eine Lösung gäbe, die diesen Prozess nicht nur vereinfacht, sondern ihn intelligenter, prädiktiver und weitaus effektiver macht? Hier kommt die Verknüpfung von spezialisiertem B2B-Support mit einer leistungsstarken SaaS-Plattform (Software as a Service) ins Spiel, die speziell für die Anforderungen von SEO und GEO im Zeitalter der KI-Suche entwickelt wurde.
Diese neue Generation von Tools verlässt sich nicht mehr nur auf manuelle Keyword-Analysen und Backlink-Strategien. Stattdessen nutzt sie künstliche Intelligenz, um Suchintentionen präziser zu verstehen, lokale Ranking-Faktoren automatisiert zu optimieren und Wettbewerbsanalysen in Echtzeit durchzuführen. Das Ergebnis ist eine proaktive, datengesteuerte Strategie, die B2B-Unternehmen einen entscheidenden Vorteil verschafft: Sie werden nicht nur gefunden, sondern als die maßgebliche Autorität in ihrer Nische und an ihrem Standort wahrgenommen.
Hier die Symbiose aus B2B-Support und KI-gestützter SaaS-Technologie, das SEO- und GEO-Marketing transformiert und wie Ihr Unternehmen davon profitieren kann, um nachhaltig im digitalen Raum zu wachsen.
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Topical Authority statt Keywords: Die neue SEO-Regel, die 90% der Marketer übersehen
SEO und Content-Qualität: Das neue Schlachtfeld
Die Integration von KI in die Google-Suche verändert nicht nur die Nutzer-Experience, sondern auch fundamentale Geschäftslogiken für Publisher, Agenturen und Content-Creator. Die sogenannten “AI Overviews” – KI-generierte Antwortblöcke am oberen Ende der Suchergebnisse – haben bereits zu einer Phänomen geführt, das Marketer “Zero-Click-Suches” nennen: Bei etwa 25 bis 60 Prozent der Anfragen erhalten Nutzer ihre Antwort direkt von Google, ohne auf eine externe Website zu klicken.
Dies hat massive Implikationen für die klassische Suchmaschinenoptimierung. Lange Zeit funktionierten SEO-Strategien nach dem Prinzip, dass Sichtbarkeit in den Suchergebnissen direkt zu Traffic führt. Heute bedeutet Sichtbarkeit in einer KI-Overview möglicherweise, dass Ihre Website zitiert wird, ohne dass relevanter Traffic generiert wird. Frühere Ranking-Faktoren wie Keyword-Dichte, systematischer Backlink-Aufbau und technische On-Page-Optimierung treten in den Hintergrund. Stattdessen werden Faktoren zentral:
Topical Authority ersetzt einzelne Keywords. Während SEO historisch um die Optimierung für spezifische Keywords revolte, bewerten KI-Systeme heute die umfassende Expertise eines Publishers zu einem gesamten Themenkomplex. Ein Blog, das 50 oberflächliche Artikel zu verschiedenen Reise-Themen verfasst, wird weniger Sichtbarkeit erreichen als ein spezialisierter Publisher, der 10 tiefgehende, untereinander vernetzte Artikel zu einem Reiseziel verfasst, die gegenseitig aufeinander verweisen und ein kohärentes, strukturiertes Wissen abrufen.
E-E-A-T (Experience, Expertise, Authority, Trustworthiness) wird zur zentralen Bewertungsmetrik. KI-Systeme analysieren, ob ein Autor tatsächlich Experte auf seinem Gebiet ist, ob die verwendeten Quellen vertrauenswürdig sind, ob die Information aktuell und korrekt ist und ob der Autor nachvollziehbar die Autorität einer Stimme hat. Dies privilegiert etablierte Medien, akademische und wissenschaftliche Publisher, und Branchenführer gegenüber reinen Content-Farmen.
Content-Struktur wird zu einer strategischen Waffe. KI-Systeme verstehen strukturierte HTML-Hierarchie besser als unstrukturierten Text. Eine Seite mit klaren Überschriften (H1, H2, H3), prägnanten Antworten in den ersten 100 Wörtern und verifizierbaren Datenquellen wird bevorzugt, da diese Struktur es dem KI-Algorithmus ermöglicht, Inhalte schneller zu parsen und relevante Passagen für KI-Antworten zu extrahieren.
Semantische Relevanz statt Keyword-Matching. Moderne Such-Algorithmen verwenden Natural Language Processing, um zu verstehen, dass “Automobil”, “Auto” und “Fahrzeug” nicht einfach synonyme sind, sondern verschiedene semantische Kontexte haben. Eine Seite, die ein Thema ganzheitlich behandelt – inklusive relevanter Unterthemen, Definitionen, Beispiele und Bezüge – wird als semantisch dichter bewertet.
Die Werbe-Transformation: KI als Monetarisierungsvehikel
Während Publisher unter Zero-Click-Suches leiden, hat Google eine neue Monetarisierungsstrategie entwickelt: Werbung direkt in KI-generierten Antworten. Google hat mit “AI Mode” und “AI Max” experimentiert – Tools, die es erlauben, Werbeanzeigen kontext-weise in KI-generierte Suchantworten einzubauen.
Ein Beispiel: Ein Nutzer startet eine konversationsbasierte Anfrage wie “Ich habe ein Problem mit meinem Wasserhahn – es tropft”. Die KI antwortet mit einer detaillierten Erklärung der wahrscheinlichen Ursachen und Lösungsschritte. Am Rand dieser Antwort oder unmittelbar integriert, erscheint eine hochrelevante Anzeige für lokale Klempnerdienste. Dies ist für Werbetreibende enormes wertvoll: Sie platzieren ihre Botschaft genau an dem Punkt, wo der Nutzer explizit ein Bedürfnis geäußert hat.
Dies verändert Googles Rolle fundamental. Das Unternehmen wird nicht mehr nur ein Gatekeeper von Informationen, der Links zu Inhalten anzeigt, sondern zum Content-Produzenten selbst. Google generiert Inhalte (via KI), kontrolliert diese Inhalte und monetarisiert sie durch Werbung. Dadurch entsteht eine neue Wettbewerbsdynamik: Während Publisher früher damit rechnen konnten, dass hochwertige Inhalte zu Sichtbarkeit und damit Traffic führen, müssen sie sich nun die Frage stellen, ob ihre Inhalte überhaupt in eine KI-genierte Antwort aufgenommen werden oder ob Google lieber eigene Inhalte generiert.
Diese Strategie funktioniert auch für Googles Cloud-Geschäft. Google Cloud verzeichnete im Q4 2024 Umsätze von 11,96 Milliarden Dollar – mit einem Jahreswachstum von etwa 30 Prozent. Ein großer Teil dieses Wachstums wird durch KI-Infrastruktur, Vertex AI und generative KI-Services getrieben. Während OpenAI und andere KI-Unternehmen externe Cloud-Infrastruktur (häufig von Azure, AWS oder anderen) kaufen, betreibt Google seine eigene KI-Infrastruktur intern – mit enormen Kostenersparnissen und Technologie-Kontrolle.
Die Daten-Krise: Wer trainiert die KI-Modelle?
Ein kritischer Engpass für alle KI-Unternehmen – einschließlich Google – ist hochqualitatives Trainingsmaterial. Große Sprachmodelle sind Text-hungrig; sie benötigen Hunderte von Milliarden oder Billionen Wörter aus verschiedenen Quellen, um gute generative Fähigkeiten zu entwickeln.
Hier entsteht ein Konflikt zwischen großen Content-Plattformen und KI-Firmen. Reddit, eine der größten Sammlungen menschlicher Konversationen im Internet, verklagte im Oktober 2025 Perplexity AI und drei weitere Daten-Scraping-Unternehmen auf Schadensersatz, weil diese Reddit-Inhalte illegitim scrappten und als Trainingsmaterial nutzten. Um die Vorwürfe zu untermauerneuen, inszenierte Reddit eine “Honeypot”-Falle: Das Unternehmen erstellte einen Test-Beitrag, der nur von Googles Suchmaschine gecrawlt werden konnte und sonst im Internet nicht zugänglich war. Innerhalb weniger Stunden erschien dieser exakte Inhalt in Perplexity-Suchergebnissen – ein Beweis dafür, dass Perplexity über Google-Ergebnisse indirekt Inhalte stahl.
Dies hat tiefere Implikationen. Cloudflare dokumentierte ähnliche Vorgehensweisen von Perplexity – Manipulation von User Agents, Umgehen von Schutzmaßnahmen, Verschleierung von IP-Adressen. Ben Lee, Chief Legal Officer bei Reddit, charakterisiert die Situation als “Datenwäsche-Wirtschaft im industriellen Maßstab”, bei der KI-Unternehmen im Wettrüsten um hochwertige menschliche Inhalte eine illegale Infrastruktur aufgebaut haben.
Für Google ist diese Situation ambivalent. Google hat bereits Lizenzverträge mit Reddit, OpenAI und anderen Content-Plattformen abgeschlossen und zahlt für diese Daten. Dies bedeutet erhebliche Kosten, aber auch Rechtssicherheit. Perplexity und andere kürzlich gegründete KI-Startups versuchen, diese Lizenzkosts zu sparen, indem sie Inhalte scrappen – eine Strategie, die ethisch fragwürdig und juristisch riskant ist.
Das investive Rüstungsrennen: 75 Milliarden Dollar für KI-Infrastruktur
Die Größe von Googles KI-Investitionen unterstreicht die Seriösität der Strategie. Pichai kündigte an, dass Alphabet 2025 etwa 75 Milliarden Dollar in KI-Infrastruktur, Rechenzentren und KI-Forschung investiert. Dies ist ein enormer Betrag – größer als das Jahresbudget vieler Nationalstaaten. Im Kontext von Googles Gesamtkapitalaufwendungen (etwa 43 Prozent höher als im Vorjahr) wird deutlich, dass dies nicht eine inkrementelle Investition ist, sondern ein strategisches Reallocation.
Diese Investitionen zielen auf mehrere Ziele: Erstens, die Infrastruktur aufzubauen, um 480 Billionen Tokens monatlich zu verarbeiten und diese Kapazität zu erweitern. Zweitens, neue Forschungsfolgen in Bereichen wie agentenbasierte KI (Gemini Agents) zu ermöglichen, die eigenständig Aufgaben übernehmen können. Drittens, die Latenz und Kosten von KI-Inferenz zu reduzieren – d.h., KI-Modelle schneller und billiger zu betreiben, was größere Skalierungsmöglichkeiten öffnet.
Die Zukunftsstrategie: Diversifikation vs. Abhängigkeit
Trotz aller Bemühungen Googles Geschäft zu diversifizieren – Cloud-Services, Hardware (Pixel-Telefone, Nest-Geräte, Pixel Tablets), Software-Abonnements – bleibt Google fundamentalmente abhängig vom klassischen Werbegeschäft. Mit 72,46 Milliarden Dollar Werbeumsatz pro Quartal und deutlich zwei- bis dreistelligen Milliardenbeträgen Reingewinnen (Alphabet meldete 23,6 Milliarden Dollar Nettogewinn im Q2 2024), hat Google wenig Anreiz, schnelle Experimenten einzugehen, die dieses Geschäft bedrohen könnten.
Gleichzeitig können alte Geschäftsmodelle schneller obsolet werden, als etablierte Unternehmen reagieren können. Die Analogie zur Fotografie-Industrie ist instruktiv: Kodak erfand das digitale Foto, nutzte diese Innovation aber nicht aggressiv, weil die Margen im Film-Geschäft höher waren. Heute existiert Kodaks Fotografie-Geschäft praktisch nicht mehr.
Google geht auf diesem Seil. Das Unternehmen integriert aggressiv KI in seine eigene Suche – was Zero-Click-Suches und möglicherweise reduzierte Nutzerzahlen auf Website-Links erzeugt. Es monetarisiert KI-Antworten durch Werbung – was für Werbetreibende wertvoll ist, aber für Publisher schädlich. Es baut massive Infrastruktur auf – was enorme Kostenflexibilität erfordert.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist, dass Google nicht versucht, die KI-Suche zu blockieren oder zu ignorieren. Im Gegenteil, Google hat den Marktwandel akzeptiert und versucht, diesen Wandel zu kontrollieren: durch Eigene KI-Modelle, durch Integrationen in seine Plattform und durch Monetarisierungsmechanismen, die das bestehende Werbegeschäft schützen und erweitern. Dies ist eine klassische Strategie der Marktmacht: nicht zu ignorieren, was kommt, sondern es zu absorbieren und zu kontrollieren.
Ob diese Strategie langfristig erfolgreich ist, wird sich über die nächsten drei bis fünf Jahre zeigen. Die Technologieindustrie hat oft bewiesen, dass Marktführer schneller verdrängt werden können, als ihre Bilanzen und Marktanteile suggerieren. Gleichzeitig hat Google mehrfach bewiesen, dass das Unternehmen in der Lage ist, massive Bedrohungen zu absorbieren und zu neutralisieren – von der Emergence von Facebook über den mobilen App-Store-Markt bis hin zu OpenAI ChatGPT. Die zentrale These dieser Analyse ist: Google bleibt dominant, weil es die Fähigkeit hat, Disruption zu absorbieren. Aber diese Dominanz ist nicht mehr automatisch – sie wird durch ständige technologische und strategische Anstrengung aufrechterhalten.
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