
Die deutsche Stahlindustrie an einem kritischen Wendepunkt: Wenn staatliche Rettungsversuche die Marktlogik ignorieren – Bild: Xpert.Digital
Strom zu teuer, Konkurrenz zu stark: Darum droht Thyssenkrupp & Co. der Kollaps
Milliarden für Stahl: Experten warnen vor Deutschlands fatalem Subventionsfehler
Die deutsche Stahlindustrie befindet sich in einer beispiellosen Krise, die nicht allein durch externe Schocks, sondern durch eine lange Serie politischer Fehlentscheidungen ausgelöst wurde. Was sich derzeit im Kanzleramt bei vermeintlichen Stahlgipfeln abspielt, ist weniger eine strategische Problemlösung als vielmehr ein verzweifelter Versuch, strukturelle Fehler durch Subventionen zu überlagern. Der Kern dieses Dilemmas liegt in einer grundsätzlichen ideologischen Verfehlung: Deutschland hat seine Schlüsselindustrie systematisch schwächer gemacht, um sie nun mit enormen finanziellen Mitteln teuer retten zu müssen.
Die gegenwärtige Situation der Stahlbranche verdeutlicht ein tieferes systemisches Problem in der deutschen Wirtschaftspolitik. Während die Regierung eine rasche und vollständige Umstellung auf eine rein grüne Volkswirtschaft vorantrieb, wurde die Stahlindustrie als Belastung für die Klimaziele behandelt statt als strategische Säule der wirtschaftlichen Unabhängigkeit. Diese Perspektive war in ihrer Kurzsichtigkeit verhängnisvoll, denn die Stahlproduktion ist nicht einfach eine beliebig austauschbare Kapazität, sondern ein zentraler Rohstoff für mindestens vier Millionen Arbeitsplätze in nachgelagerten Industrien.
Die Rohstahlproduktion in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2025 um fast zwölf Prozent auf 17,1 Millionen Tonnen eingebrochen, was das Niveau der Finanzmarktkrise von 2009 erreicht. Diese Zahlen sind nicht das Resultat normaler Konjunkturschwankungen, sondern das Symptom einer tiefergehenden Strukturkrise. Die Hochofen-Konverter-Route, die traditionelle Produktionsroute mit Kohle, ist dabei mit einem Rückgang von rund fünfzehn Prozent besonders betroffen. Selbst die vermeintlich modernere Elektrostahlproduktion, die auf Stahlschrott und Strom basiert, verliert zunehmend an Bedeutung, wobei dieser Rückgang auf Basis eines ohnehin bereits niedrigen Niveau auftritt.
Der dreifache Druck: Energie, Wettbewerb und Transformation
Die deutsche Stahlbranche steht unter einem beispiellosen Druckaufbau aus drei verschiedenen, sich gegenseitig verstärkenden Richtungen. Der erste Druck kommt von der Energieseite. Die Strompreise in Deutschland liegen für industrielle Abnehmer derzeit bei bis zu achtzehn Cent pro Kilowattstunde, ein Vielfaches dessen, was in konkurrierenden Ländern gezahlt wird. Während die Bundesregierung nun einen Industriestrompreis von maximal fünf Cent pro Kilowattstunde plant, ist diese Maßnahme bestenfalls eine Symptombekämpfung ohne echte Heilung der zugrundeliegenden Energiepolitik. Der geplante Industriestrompreis soll etwa zweitausend Unternehmen zugute kommen und würde den Haushalt jährlich rund 1,5 Milliarden Euro kosten, beläuft sich aber nur auf die Hälfte des jährlichen Stromverbrauchs eines Unternehmens und ist zeitlich begrenzt.
Der zweite Druck kommt vom Weltmarkt. China hat eine gewaltige Stahlproduktion aufgebaut, die nun aufgrund der schwächeren inländischen Nachfrage und der Zölle der USA zunehmend nach Europa gelenkt wird. China produziert derzeit massive Überschüsse von etwa dreihundert Millionen Tonnen pro Jahr und drückt diese mit offenen und verdeckten Staatsbeihilfen auf den Weltmarkt. Die europäische Nachfrage nach Stahl stagniert gleichzeitig, während die asiatischen Länder ihre Produktion kontinuierlich steigern. Nach Prognosen der OECD soll die globale Stahlproduktion bis Ende 2027 um etwa 6,7 Prozent zunehmen, wobei die größten Produktionssteigerungen wiederum aus China, Indien und anderen asiatischen Ländern kommen. Allein China könnte die Jahresproduktion von Thyssenkrupp, dem größten deutschen Stahlhersteller, mit seinen jährlichen Überschüssen etwa drei Dutzend Mal wieder zu produzieren.
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Der dritte und strukturellste Druck kommt aus der notwendigen Transformation zu einer CO₂-armen Produktion. Hier offenbart sich das Paradoxon der deutschen Energiewende am stärksten: Um grünen Stahl zu produzieren, braucht man massive Mengen an grünem Strom und grünem Wasserstoff. Beide sind jedoch in Deutschland unter den gegenwärtigen Bedingungen extrem teuer oder gar nicht verfügbar. Die Direktreduktionsmethode mit Wasserstoff, die as zukunftsträchtige Verfahren für CO₂-arme Stahlproduktion, benötigt etwa 47 Kilowattstunden Strom zur Herstellung eines Kilogramms Wasserstoffs unter Berücksichtigung von Wirkungsgradverlusten in den Elektrolysatoren. Mit deutschen Strompreisen macht dies den grünen Stahl für den internationalen Markt zu einem wirtschaftlich unmöglichen Produkt, trotz Milliarden an Subventionen.
Thyssenkrupp hat mit dem Projekt tkH₂Steel einen Weg versucht, um ab 2027 erste Direktreduktionsanlagen mit innovativen Einschmelzern auf den Duisburger Werksgelände zu errichten, durch die jährlich bis zu 3,5 Millionen Tonnen CO₂ vermieden werden können. Der Konzern hat hierfür bereits substanzielle finanzielle Unterstützung durch Land und Bundesregierung erhalten. Jedoch zeigt sich auch hier das strukturelle Problem: Selbst diese hochmodernen Anlagen werden international nicht konkurrenzfähig sein, solange die Stromkosten so bleiben wie sie sind.
Das Versagen der politischen Strategie
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche kündigte zwar an, dass die Gespräche mit der Europäischen Kommission über den Industriestrompreis in der finalen Phase sind und die Einführung ab dem ersten Januar 2026 geplant sein soll, doch dies adressiert nicht das fundamentale Problem. Der Experte Stefan Kooths vom Kieler Institut für Weltwirtschaft charakterisiert die geplanten Maßnahmen als rückwärtsgewandte Subventionspolitik, die nur eine Staumauer aufbaut, die marktwirtschaftlich nicht rentabel ist und früher oder später bersten wird. Tatsächlich besteht der Fehler in der deutschen Energiepolitik, die weiterhin ausschließlich auf erneuerbare Energien setzt, während andere Länder mindestens eine konventionelle Energiequelle behalten, um die Schwankungen der Erneuerbaren auszugleichen.
Der Chefvolkswirt der ING-Diba, Carsten Brzeski, bringt das zentrale Paradoxon auf den Punkt: Erst wurde die Stahlbranche systematisch geschwächt, nun soll sie teuer gerettet werden. Ein kompletter Übergang in eine rein grüne Volkswirtschaft funktioniert einfach nicht, zumindest nicht ohne massive Verluste in der Wettbewerbsfähigkeit und ohne erhebliche strukturelle Anpassungen in anderen Sektoren. Tatsächlich wurde diese fundamentale Wahrheit in der deutschen Politik lange ignoriert, mit dem Resultat, dass die Schwäche der Industrie nun zur Konsequenz avanciert.
Die Hoffnungsvollen Ansätze und ihre Grenzen
Nicht ohne Grund haben sechs Bundesländer vor dem Stahlgipfel konkrete Forderungen eingereicht: Sie fordern Strafzölle auf Stahlimporte, die Begrenzung von Stahlimporten nach Europa durch die EU-Kommission, einen Industriestrompreis und die verpflichtende Verwendung von grünem Stahl bei staatlichen Infrastrukturprojekten. Die EU-Kommission hat tatsächlich reagiert, indem sie die Quoten für zollfreie Stahlimporte von etwa 36,6 Millionen Tonnen auf 18,3 Millionen Tonnen senken will und die Zölle auf fünfzig Prozent verdoppelt, gegenüber den bisherigen fünfundzwanzig Prozent.
Marie Jaroni, die neue Vorstandsvorsitzende von Thyssenkrupp Steel Europe, betont die Notwendigkeit, dass der Stahlgipfel konkrete Ergebnisse bringen muss. Sie fordert höhere Zölle auf Stahlimporte aus China und einen Industriestrompreis von höchstens fünf Cent pro Kilowattstunde. Sie verweist auch darauf, dass die Milliarden, die der Staat über sein Infrastrukturpaket investiert, mit der Anforderung verknüpft werden sollten, dass dabei vor allem Stahl aus der EU verwendet wird. Dies ist ein vernünftiger Vorschlag, der zumindest die kurzfristige Nachfrage stabilisieren könnte.
Gleichzeitig besteht eine wichtige Option darin, dass der Staat für Infrastrukturprojekte den Einsatz von grünem Stahl verpflichtend macht. Der CO₂-neutrale Stahl wird in Deutschland produziert und könnte somit zumindest ein garantiertes Absatzvolumen erhalten. Die Herausforderung liegt jedoch darin, dass dieser Stahl trotz Milliarden-Subventionen für den internationalen Markt viel zu teuer ist. Eine nur inländische Abnahmegarantie schafft zwar Arbeitsplätze, löst aber das Kernproblem nicht, dass die Industrie global nicht wettbewerbsfähig ist.
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Politik vs. Markt: Sind Stahl-Subventionen nur Blendwerk?
Die strategische Ebene: Europäische Handelspolitik
Sowohl die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger als auch CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann unterstützen die Pläne der EU-Kommission, die Einfuhr von Stahl in den Binnenmarkt zu begrenzen. Dies zeigt, dass auf der politischen Ebene ein Konsens darüber besteht, dass Schutzzölle notwendig sind, um die europäische Industrie vor Dumping-Importen zu bewahren.
Die Europäische Kommission hat bereits historische Schritte unternommen, indem sie von ihrer traditionellen Free-Trade-Ideologie abgewichen ist und protektionistische Maßnahmen ergreift.
Allerdings offenbaren sich hier auch schnell die Grenzen: Die USA belegen europäischen Stahl mit fünfzig Prozent Zöllen, eine Reaktion auf Trumps Schutzzollpolitik. Ein Zollzusatz der EU auf Stahlimporte könnte zu weiteren Handelsreaktionen führen. Finanzminister Lars Klingbeil fordert zudem ein vollständiges Ende aller Stahlimporte aus Russland, um die heimische Industrie zu schützen. Noch immer sind Stahlbrammen, die in Russland produziert und in der EU weiterverarbeitet werden, von Sanktionen ausgenommen.
Das Arbeitsmarkt-Argument: Mehr als wirtschaftliche Effizienzen
Eine oft übersehene Dimension dieser Krise sind die sozialen Konsequenzen. Nach einer neuen Studie von Ökonomen der Universität Mannheim, die von der Hans-Böckler-Stiftung unterstützt wurde, droht der deutschen Wirtschaft bis zu fünfzig Milliarden Euro jährlicher Wertschöpfungsverlust, wenn sie ohne inländische Stahlproduktion in einen globalen Stahlschock geriete. Dabei handelt es sich um ein Szenario, in dem aufgrund von geopolitischen Konflikten oder Lieferkettenproblemen große Stahlexporteure wie China ihre Ausfuhren nach Europa drastisch reduzieren würden.
Noch drastischer sind die Arbeitsmarktfolgen. In der deutschen Stahlindustrie sind etwa eighty Tausend Menschen beschäftigt, davon sind zweiundvierzig Prozent über fünfzig Jahre alt. Sollte die Stahlproduktion ins Ausland verlagert werden, wären mindestens dreißigtausend Arbeitsplätze akut bedroht, mit verschärftem Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Diese Verluste würden sich geographisch zu großen Teilen auf fünf Standorte konzentrieren: Bremen, Duisburg, Eisenhüttenstadt, das Saarland und Salzgitter. Die indirekte Beschäftigung ist dabei noch dramatischer: In den Industrien, die Stahl als Grundstoff nutzen, sind in Deutschland rund vier Millionen Menschen beschäftigt, was zwei Dritteln aller Industriearbeitsplätze entspricht.
Die historischen Erfahrungen mit industriellen Strukturbrüchen in den USA und Großbritannien zeigen, dass ein großer Teil der betroffenen Arbeiter nach dem Arbeitsplatzverlust nicht gleichwertig wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden kann. Dies hätte erhebliche soziale und politische Konsequenzen. Eine Wirtschaftspolitik, die zur Deindustrialisierung bestimmter Regionen führt, könnte langfristig zu erheblichen politischen Verschiebungen führen, insbesondere in den betroffenen Regionen.
Die Kapazitätslücke: Ein fatales Versäumnis
Ein besonders besorgniserregendes Zeichen für die mittelfristige Zukunft der deutschen Stahlindustrie ist die Kapazitätslücke im Bereich der grünen Stahlproduktion. Nach den Berechnungen der Mannheimer Forscher besteht eine eklatante Lücke: Dem künftigen Bedarf von jährlich zwanzig Millionen Tonnen Primärstahl steht eine geplante Produktionskapazität von lediglich acht Millionen Tonnen gegenüber. Dies ist unter anderem auf die Absage der Investitionspläne von Arcelormittal in Bremen und Eisenhüttenstadt sowie auf die aktuell unzureichenden Pläne von Thyssenkrupp in Duisburg zurückzuführen.
Deutschland braucht daher den schnellen Ausbau der Produktionskapazitäten im Bereich des grünen Stahls. Die Direktreduktionsanlagen, die Deutschland braucht, sind aus technischer Perspektive machbar. Das Projekt H₂-Stahl hat bereits untersucht, wie sich diese Technik weiterentwickeln lässt, zunächst mit wasserstoffreichen Gasen als Übergangslösung, später vollständig mit grünem Wasserstoff. Das Verfahren ist flexibel und lässt sich mit wechselnden Anteilen Wasserstoff betreiben. Allerdings ist die Technik noch nicht ausgereift genug, um sie an bestehenden Anlagen einzusetzen, und die Investitionen in neue Produktionsanlagen werden längst nicht im erforderlichen Maß getätigt.
Die Direktreduktion hat dabei noch weitere Vorteile: Sie ist mit einem Großteil der bestehenden Infrastruktur kompatibel, denn bei der Direktreduktion entsteht zunächst Eisenschwamm, der dann eingeschmolzen wird und mit derselben Technik weiterverarbeitet werden kann, die auch bei flüssigem Roheisen aus dem klassischen Hochofen zum Einsatz kommt. Da sich beim DR-Verfahren verschiedene Gase flexibel einsetzen lassen, entkoppelt dieses die Stahlherstellung ein Stück weit vom Wasserstoffmarkt. Somit ist die Produktion nicht vollständig von grünem Wasserstoff abhängig, sondern kann flexibel reagieren.
Eine kritische Perspektive auf die politischen Absichten
Der Forschungsdirektor für Konjunktur und Wachstum am Kieler Institut für Weltwirtschaft, Stefan Kooths, wertet die geplanten Maßnahmen deutlich kritischer als eine reine PR-Veranstaltung. Mit solchen rückwärtsgewandten Subventionen hat die Wirtschaftspolitik bislang immer nur Schiffbruch erlitten. Die Subventionen sind der Versuch, mit Erhaltungssubventionen Strukturen zu bewahren, die sich in der Vergangenheit herausgebildet haben. Der Strukturwandel finde ohnehin statt, doch die Staatsgelder würden nur eine Staumauer aufbauen, die marktwirtschaftlich nicht rentabel ist und früher oder später bersten wird.
Besonders kritisch sieht Kooths die grundsätzliche deutsche Energiepolitik. Sie steht perspektivisch vor einem Scherbenhaufen, denn Deutschland setze weiterhin nur auf erneuerbare Energien, während andere Länder mindestens eine konventionelle Energiequelle behalten, um die Schwankungen der Erneuerbaren auszugleichen. Ein massiver Standortnachteil, insbesondere für energieintensive Industrie, sei die Folge, und daran könne auch der Stahlgipfel nichts ändern. Der Gipfel selbst werde damit zur bloßen PR-Veranstaltung, wenn nicht gleichzeitig die grundlegende Energiepolitik reformiert wird.
Das Dilemma mit China und den USA
Ein zusätzliches Komplexitätselement ergibt sich durch die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China. Trumps Zollpolitik gegenüber China führt dazu, dass China seinen Stahl vermehrt nach Europa ausrichtet. Die Zollsätze von fünfzig Prozent auf europäischen Stahl in die USA sind dabei Teil eines größeren Handelskonflikts, der die globale Stahlwirtschaft durcheinander bringt. Die EU muss daher versuchen, durch ihre eigenen Zölle einen Mittelweg zu finden, der die europäische Industrie schützt, ohne massive Gegenreaktionen hervorzurufen.
Die Verhandlungen sind dabei äußerst heikle Balanceakte. Einerseits muss die EU ihre Industrie vor Dumping-Importen schützen, andererseits darf es nicht zu Handelskriegen kommen, die letztlich allen schaden. Das macht die Stahlgipfel-Diskussionen auch zu einem Test für die Gestaltungskompetenz der europäischen Handelspolitik in einer zunehmend fragmentierten Weltwirtschaft.
Die Realität hinter den politischen Versprechungen
Die gegenwärtige Situation der deutschen Stahlindustrie ist charakterisiert durch ein tiefes Missverhältnis zwischen den politischen Versprechen und den realen wirtschaftlichen Zwängen. Der Industriestrompreis von fünf Cent kann zwar kurzfristig Entlastung bringen, aber er ändert nichts an der grundlegenden Tatsache, dass grüner Stahl in Deutschland unter gegenwärtigen Bedingungen nicht konkurrenzfähig ist. Die Zölle der EU können den Importdruck reduzieren, aber sie können nicht die niedrigeren Produktionskosten in anderen Ländern ausgleichen.
Der Versuch, die Stahlindustrie durch Erhaltungssubventionen zu retten, läuft letztlich darauf hinaus, private Kapitalallokationsfehler durch öffentliche Gelder zu kompensieren. Dies ist nicht nur teuer, sondern führt auch zu einer Verzerrung der Marktmechanismen, die längerfristig zu weiteren Problemen führt. Ein wahrlich effizienter Weg würde darin bestehen, die Grundlagen der Energiepolitik zu reformieren und Strompreise zu schaffen, die es der Industrie ermöglichen, ohne dauerhafte Subventionen wettbewerbsfähig zu sein.
Die unbequeme Wahrheit
Die deutsche Stahlindustrie steht vor einem echten Transformationsproblem, das nicht allein durch Subventionen und Zölle gelöst werden kann. Die Branche braucht stabile Strompreise, die weltweit konkurrenzfähig sind, eine klare Strategie für die Umstellung zu klimaneutralen Verfahren, und eine politische Verlässlichkeit, die langfristige Investitionen möglich macht. Derzeit versucht die Politik, ein strukturelles Problem durch kurzfristige Symptombekämpfung zu lösen.
Der Stahlgipfel im Kanzleramt ist ein notwendiges Zeichen der politischen Aufmerksamkeit, aber ohne fundamentale Änderungen in der Energiepolitik und ohne ehrliche Debatten über die Limits einer rein grünen Volkswirtschaft wird er letztlich wirkungslos bleiben. Deutschland muss sich entscheiden, ob es eine wettbewerbsfähige Stahlindustrie erhalten will oder ob es bereit ist, diese strategische Schlüsselindustrie aufzugeben. Diese Entscheidung wird nicht durch Gipfeltreffen und Subventionen gefällt, sondern durch tiefgreifende strukturelle Reformen in der Energie- und Wirtschaftspolitik.
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