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Der Kampf um Google Chrome | OpenAI, Yahoo, Perplexity und DuckDuckGo: Die Auswirkungen eines möglichen Verkaufs

Veröffentlicht am: 29. April 2025 / Update vom: 29. April 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

Der Kampf um Google Chrome | OpenAI, Yahoo, Perplexity und DuckDuckGo: Die Auswirkungen eines möglichen Verkaufs

Der Kampf um Google Chrome | OpenAI, Yahoo, Perplexity und DuckDuckGo: Die Auswirkungen eines möglichen Verkaufs – Bild: Xpert.Digital

Warum der Verkauf von Chrome das Internet neu gestalten könnte

Monopolverdacht gegen Google: Wer könnte Googles Browser übernehmen?

In einem beispiellosen Entwicklungsverlauf könnten wir Zeugen des Verkaufs eines der dominantesten Internetprodukte der letzten Dekade werden. Nachdem ein US-Gericht Google eine illegale Monopolstellung im Suchmaschinenmarkt bescheinigt hat, steht die mögliche Veräußerung des Chrome-Browsers im Raum. Bereits jetzt positionieren sich verschiedene Technologieunternehmen als potenzielle Käufer. Dieser Bericht analysiert die Interessenten, die mit einem solchen Kauf verbundenen Probleme sowie die möglichen Auswirkungen einer Übernahme für die jeweiligen Kaufinteressenten.

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Die Interessenten für Googles Browser

Die möglicherweise erzwungene Veräußerung von Chrome hat bereits mehrere prominente Technologieunternehmen auf den Plan gerufen. Sie alle sehen in der Kontrolle eines Browsers mit einem Marktanteil von etwa 66% enorme strategische Möglichkeiten.

OpenAI als ambitionierter Interessent

OpenAI, bekannt durch seinen Chatbot ChatGPT, hat sein deutliches Interesse an Chrome bekundet. Nick Turley, Produktchef von ChatGPT, erklärte vor einem Washingtoner Gericht, dass OpenAI ernsthaft an einer Übernahme interessiert wäre, sollte Google zum Verkauf gezwungen werden. Diese Übernahmeabsicht erscheint besonders interessant vor dem Hintergrund, dass OpenAI bereits versucht hatte, Googles Suchtechnologie für ChatGPT zu lizenzieren, was Google im August 2024 mit der Begründung ablehnte, dass “zu viele Wettbewerber beteiligt wären”.

Für OpenAI würde der Kauf von Chrome einen direkten Zugang zu einer enormen Nutzerbasis bedeuten und die Möglichkeit bieten, KI-Technologien wie ChatGPT tief in das Browser-Erlebnis zu integrieren. Dies könnte eine Revolution des Nutzungserlebnisses im Internet darstellen und OpenAIs Position im Wettbewerb um die Zukunft der Informationssuche erheblich stärken.

Yahoo mit strategischen Ambitionen

Yahoo, einst selbst führende Suchmaschine und heute ein Portalbetreiber und Publisher, hat ebenfalls deutliches Interesse am Kauf von Chrome signalisiert. Brian Provost, der für das Geschäft mit der Internetsuche zuständige Yahoo-Manager, bezeichnete Chrome als “strategisch gesehen den wichtigsten Player im Web” und schätzte seinen Wert auf rund 50 Milliarden Dollar.

Für Yahoo stellt eine mögliche Übernahme von Chrome eine einzigartige Chance dar, seinen aktuellen Marktanteil bei der Websuche dramatisch zu steigern. Mit derzeit etwa drei Prozent Marktanteil könnte Yahoo durch die Kontrolle von Chrome auf einen zweistelligen Wert kommen, da rund 60 Prozent aller Suchanfragen im Web von Nutzern dieses Browsers ausgehen. Berichten zufolge entwickelt Yahoo bereits einen eigenen Browser, würde aber den Kauf von Chrome bevorzugen und wäre bereit, dafür Geldmittel im 11-stelligen Bereich anzubieten. Mit Apollo Asset Management hat Yahoo zudem einen finanzstarken Partner an seiner Seite, der die erforderlichen Mittel bereitstellen könnte.

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Perplexity AI als technologieorientierte Alternative

Das relativ junge KI-Startup Perplexity hat durch seinen Chief Business Officer Dmitry Shevelenko ebenfalls Interesse an einer Übernahme von Chrome bekundet. Auf die direkte Frage vor Gericht, ob Perplexity an einer Übernahme interessiert wäre, antwortete er mit einem klaren “Ja”. Shevelenko zeigte sich überzeugt, dass sein Unternehmen in der Lage wäre, einen Browser in der Größenordnung von Chrome zu betreiben.

Perplexity, erst vor etwa drei Jahren gegründet, entwickelt eine KI-gestützte Suchmaschine und hat ambitionierte Pläne, diese auf Samsung- und Motorola-Smartphones zu bringen. Interessanterweise hat das Unternehmen kürzlich auch Interesse am Kauf von TikTok bekundet, das in den USA mit einem möglichen Verbot konfrontiert ist.

DuckDuckGo als datenschutzorientierter Bewerber

Die auf Datenschutz fokussierte Suchmaschine DuckDuckGo hat durch ihren CEO Gabriel Weinberg ebenfalls Interesse signalisiert. Auf die Frage, ob DuckDuckGo ungeachtet der Kosten an einer Übernahme von Chrome interessiert wäre, antwortete Weinberg mit “Absolut”. Allerdings schätzte er den Marktwert von Chrome auf “über 50 Milliarden Dollar”, was vermutlich die finanziellen Möglichkeiten von DuckDuckGo übersteigen dürfte.

Hintergrund und rechtliche Dimensionen

Der mögliche Verkauf von Chrome steht im Kontext eines größeren Kartellrechtsverfahrens gegen Google. Im August 2024 entschied ein US-Gericht, dass Google sein Monopol im Bereich der Internetsuche illegal ausnutzt.

Das Kartellverfahren gegen Google

Das US-Justizministerium hat Google vorgeworfen, seine marktbeherrschende Stellung durch unlautere Praktiken zu sichern. Ein zentraler Punkt der Klage ist die Forderung, dass Google seinen Chrome-Browser veräußern muss, um den Wettbewerb zu fördern und Monopolstrukturen aufzubrechen. Chrome dominiert mit einem Marktanteil von rund 60 Prozent in den USA und etwa zwei Dritteln weltweit den Browsermarkt.

Die “Remedy-Phase” des Verfahrens läuft derzeit, in der geklärt werden soll, welche Maßnahmen Google ergreifen muss, um die festgestellten Wettbewerbsverstöße zu beheben. Eine endgültige Entscheidung wird für August 2025 erwartet. Google plant jedoch, gegen jedes ungünstige Urteil in Berufung zu gehen, was den Prozess erheblich verlängern könnte.

Alternative Maßnahmen

Neben dem Verkauf von Chrome werden auch andere Maßnahmen diskutiert. So könnte Google gezwungen werden, transparenter mit Werbetreibenden zu kommunizieren und ihnen mehr Kontrolle darüber zu geben, wo ihre Anzeigen erscheinen. Zudem könnte das Unternehmen verpflichtet werden, Optionen zur Verfügung zu stellen, die es Webseitenbetreibern ermöglichen, ihre Inhalte vor Googles KI-Modellen (konkret Gemini) zu schützen.

Auch steht im Raum, dass Google sein mobiles Betriebssystem Android von der Google-Suche und dem App-Store Google Play trennen muss – allerdings ohne die Rechte an Android selbst veräußern zu müssen.

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Wie Googles Chrome-Verkauf eine technische und finanzielle Mammutaufgabe wird

Der potenzielle Verkauf von Chrome ist mit erheblichen Herausforderungen verbunden, die sowohl technischer als auch wirtschaftlicher Natur sind.

Technische Komplexität und Betriebskosten

Google selbst warnt, dass kein anderes Unternehmen in der Lage wäre, den Browser in seiner heutigen Form zu betreiben. Die Weiterentwicklung des Browsers sei nur ein kleiner Teil der Arbeit; viel aufwendiger und teurer sei der Betrieb. Chrome verfügt über zahlreiche Schnittstellen zu Google-Diensten, die mittlerweile unverzichtbar geworden sind.

Chrome ist tief in das Google-Ökosystem integriert und wurde ursprünglich entwickelt, um die Google-Suchmaschine zu fördern. Diese enge Verflechtung macht eine saubere Trennung äußerst schwierig. Zudem verfügt Chrome über einen Chromium-Unterbau, von dem auch zahlreiche andere Browser profitieren.

Finanzieller Wert und Finanzierungsfragen

Eine zentrale Frage ist, was Chrome ohne seinen Google-Bezug tatsächlich wert ist. Ohne die Google-Verbindungen würde jeglicher Umsatz wegfallen, der Betrieb müsste eigenständig finanziert werden, und das starke Google-Marketing ginge verloren.

Gabriel Weinberg von DuckDuckGo schätzt den Wert von Chrome auf “über 50 Milliarden Dollar”, was die finanziellen Möglichkeiten vieler Interessenten übersteigen dürfte. Es geht bei der Übernahme nicht nur um die notwendigen finanziellen Mittel, sondern auch um das technische Wissen und die Infrastruktur, um ein so komplexes Ökosystem weiterzuführen.

Sicherheitsbedenken

Die Sicherheit der Nutzer ist ein weiterer kritischer Aspekt. Eine aktuelle Studie von ‘Cybernews’ hat 100 populäre Chrome-Erweiterungen untersucht und alarmierende Sicherheitsrisiken aufgedeckt. Von diesen Erweiterungen benötigen 86 gefährliche Berechtigungen, die weitreichenden Zugriff auf sensible Daten und Funktionen ermöglichen. Ein neuer Betreiber müsste in der Lage sein, diese Sicherheitsrisiken zu managen und die Privatsphäre von Milliarden Nutzern zu schützen.

Google argumentiert, dass es “kaum im Sinne eines Gerichts oder der US-Regierung sein kann, einen Browser mit persönlichen Daten von drei Milliarden Nutzern in die Hände eines ‘Amateurs’ zu geben”.

Mögliche Auswirkungen für die potenziellen Käufer

Je nach Käufer würde eine Übernahme von Chrome unterschiedliche strategische Auswirkungen haben.

Strategische Vorteile für Suchmaschinen

Für Yahoo könnte der Kauf von Chrome zu einer deutlichen Steigerung des Marktanteils bei der Websuche führen. Da rund 60 Prozent aller Suchanfragen über den Chrome-Browser erfolgen, könnte Yahoo seinen Anteil von derzeit drei Prozent auf einen zweistelligen Wert steigern. Dies würde Yahoo nach Jahren des Niedergangs wieder zu einem relevanten Spieler im Suchmaschinenmarkt machen.

Auch für DuckDuckGo würde die Kontrolle über Chrome eine enorme Chance darstellen, seiner datenschutzorientierten Suchmaschine zu größerer Verbreitung zu verhelfen. Allerdings dürften die finanziellen Anforderungen hier eine erhebliche Hürde darstellen.

Integrationsmöglichkeiten für KI-Unternehmen

Für OpenAI würde der Kauf von Chrome die Möglichkeit bieten, seine KI-Technologien direkt in das Browsing-Erlebnis zu integrieren. Die Kombination aus Browser und fortschrittlicher KI könnte die Art und Weise, wie Menschen im Internet nach Informationen suchen und diese verarbeiten, grundlegend verändern.

Ähnliches gilt für Perplexity, das seine KI-gestützte Suchtechnologie direkt in den Browser integrieren könnte. Shevelenko beklagte vor Gericht den “Dschungel” von Android-Einstellungen, durch den Nutzer navigieren müssen, um Perplexity als Standard-KI-Assistenten einzustellen. Die direkte Kontrolle über Chrome würde diese Hürde beseitigen.

Auswirkungen auf den Wettbewerb

Eine Übernahme von Chrome durch ein anderes Unternehmen könnte den Browsermarkt und den Zugang zum Internet grundlegend verändern. Je nachdem, wer Chrome übernimmt, könnten wir eine stärkere Integration von KI, eine Betonung des Datenschutzes oder eine Neuausrichtung auf andere kommerzielle Interessen erleben.

Besonders interessant ist die mögliche Verschiebung der Machtverhältnisse im Suchmaschinenmarkt. Google dominiert diesen Markt seit Jahren mit einem Anteil von über 90%. Eine Trennung von Chrome könnte diese Dominanz schwächen und anderen Anbietern die Chance geben, größere Marktanteile zu gewinnen.

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Google unter Druck: Was der Chrome-Verkauf für Nutzer bedeutet

Der Prozess rund um einen möglichen Verkauf von Chrome befindet sich noch in einem frühen Stadium und viele Fragen sind offen.

Zeitliche Perspektive

Die endgültige Entscheidung im Kartellverfahren gegen Google wird für August 2025 erwartet. Falls das Gericht tatsächlich den Verkauf von Chrome anordnet, dürfte Google Berufung einlegen, was den Prozess weiter verzögern würde.

Es ist also unwahrscheinlich, dass wir vor 2026 oder sogar 2027 einen tatsächlichen Verkauf von Chrome erleben werden. In der Zwischenzeit dürften sowohl Google als auch die potenziellen Käufer ihre Strategien weiterentwickeln und anpassen.

Googles Gegenwehr

Google betrachtet die Forderung nach einem Verkauf von Chrome als Teil einer “radikalen Agenda” und argumentiert, dass eine Abspaltung des Browsers die Funktionsweise stark einschränken würde. Das Unternehmen warnt, dass eine solche Maßnahme Innovationen behindern, Nutzern schaden und sogar Risiken für die nationale Sicherheit mit sich bringen könnte.

Google wird alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um einen Verkauf zu verhindern oder zumindest zu verzögern. Gleichzeitig dürfte das Unternehmen Notfallpläne entwickeln, falls ein Verkauf unvermeidbar wird.

Was passiert, wenn Google Chrome den Besitzer wechselt?

Die mögliche Veräußerung von Google Chrome stellt einen beispiellosen Eingriff in die Struktur eines der dominantesten Technologieunternehmen der Welt dar. Mit Yahoo, OpenAI, Perplexity und DuckDuckGo haben bereits vier Unternehmen ihr Interesse an einer Übernahme bekundet, alle mit unterschiedlichen strategischen Zielen und finanziellen Möglichkeiten.

Die technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen eines solchen Verkaufs sind erheblich. Chrome ist tief in das Google-Ökosystem integriert, und es bleibt fraglich, ob ein anderes Unternehmen den Browser in seiner heutigen Form betreiben könnte. Der geschätzte Wert von 50 Milliarden Dollar oder mehr stellt zudem eine erhebliche finanzielle Hürde dar.

Die Auswirkungen einer Übernahme wären je nach Käufer unterschiedlich, aber in jedem Fall tiefgreifend. Wir könnten eine stärkere Integration von KI-Technologien erleben, eine Neuausrichtung auf Datenschutz oder eine Verschiebung der Machtverhältnisse im Suchmaschinenmarkt.

Letztendlich wird die Entscheidung darüber, ob Chrome verkauft werden muss, nicht nur die Zukunft von Google, sondern auch die Art und Weise prägen, wie Milliarden von Menschen weltweit auf das Internet zugreifen und es nutzen.

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