Veröffentlicht am: 11. April 2025 / Update vom: 11. April 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

ChatGPT bekommt Gedächtnis und merkt sich jetzt alles (fast): Die neue Memory-Funktion im Detail – Bild: Xpert.Digital
Effizienter kommunizieren: ChatGPT speichert und nutzt Erinnerungen
ChatGPT: Verbessertes Erinnerungsvermögen vorgestellt
OpenAI hat kürzlich eine bedeutende Erweiterung für ChatGPT eingeführt: ein verbessertes Erinnerungsvermögen, das die Personalisierung und Effizienz der Nutzerinteraktionen auf eine neue Stufe hebt. Diese Funktion ermöglicht es dem KI-Assistenten, Informationen aus früheren Gesprächen zu speichern und in zukünftigen Interaktionen intelligent zu nutzen. Damit wird die bisher bestehende Einschränkung, bei der jede neue Konversation ohne Kontext begann, überwunden. Das neue Feature, das aktuell für Plus- und Pro-Abonnenten ausgerollt wird, unterscheidet zwischen “gespeicherten Erinnerungen” und der “Chat-Historie” und bietet gleichzeitig umfassende Kontrollmöglichkeiten für die Nutzer.
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Grundlegende Funktionsweise und Speichermechanismen
Die verbesserte Erinnerungsfunktion von ChatGPT basiert auf zwei unterschiedlichen Speichermechanismen, die zusammenwirken, um ein umfassendes Gedächtnis zu bilden. Der erste Mechanismus besteht aus den “gespeicherten Erinnerungen”, die explizit vom Nutzer festgelegt werden können, während der zweite Mechanismus auf der “Chat-Historie” basiert, die automatisch relevante Informationen aus vergangenen Gesprächen extrahiert.
Gespeicherte Erinnerungen und Chat-Historie
Bei den gespeicherten Erinnerungen können Nutzer ChatGPT gezielt Details mitteilen, die das System sich merken soll. Dazu gehören beispielsweise Präferenzen, persönliche Informationen oder spezifische Anweisungen. Diese Informationen werden separat vom Chatverlauf gespeichert und bleiben auch dann erhalten, wenn alle Chats gelöscht werden. Auf diese Weise kann ChatGPT in zukünftigen Gesprächen auf diese Informationen zurückgreifen, ohne dass der Nutzer sie erneut eingeben muss.
Die Chat-Historie hingegen speichert automatisch relevante Informationen aus vergangenen Unterhaltungen, sodass ChatGPT auf diese Erkenntnisse in neuen Gesprächen zurückgreifen kann. Hierbei ist zu beachten, dass nur auf ungelöschte Chats zurückgegriffen wird, und dass es für die Chat-Historie im Gegensatz zu den gespeicherten Erinnerungen kein Speicherlimit gibt.
Lernprozess und Verbesserung
Mit jeder Verwendung der Erinnerungsfunktion verbessert sich deren Fähigkeit, da ChatGPT kontinuierlich aus den Eingaben der Nutzer lernt. Das System wird zunehmend besser darin, relevante Informationen zu identifizieren und zu speichern, was die Qualität der Antworten deutlich steigert. Der Lernprozess ist adaptiv und passt sich an die individuellen Bedürfnisse und Präferenzen des Nutzers an.
Nutzerkontrolle und Datenschutz
Ein zentraler Aspekt der neuen Erinnerungsfunktion ist die umfassende Kontrolle, die Nutzer über ihre gespeicherten Daten haben. OpenAI hat verschiedene Mechanismen implementiert, um sicherzustellen, dass Nutzer jederzeit die Hoheit über ihre Informationen behalten.
Verwaltung der Erinnerungen
Nutzer haben die volle Kontrolle über die gespeicherten Erinnerungen und können:
- Einzelne, bestimmte oder alle gespeicherten Erinnerungen löschen
- ChatGPT Anweisungen geben, was es sich merken soll
- Gespeicherte Informationen jederzeit betrachten
- Die Gedächtnisfunktion komplett ausschalten
Diese Aktionen lassen sich direkt im Chat oder über die Einstellungen handhaben. Wenn ein Nutzer das Erinnerungsvermögen deaktiviert, werden bestehende Erinnerungen nicht automatisch gelöscht, sondern bleiben gespeichert, können aber bei Bedarf manuell entfernt werden.
Temporäre Chats und Privatheit
Für sensible Gespräche oder wenn ein Nutzer keine Informationen im Gedächtnis von ChatGPT speichern möchte, bietet das System die Option temporärer Chats. Diese haben keinen Zugriff auf die Erinnerungen und legen auch kein Gedächtnis an. So können Nutzer jederzeit entscheiden, welche Gespräche in die Erinnerungsbasis einfließen und welche nicht.
OpenAI unternimmt zudem Schritte, um Verzerrungen und Vorurteile zu bewerten und abzumildern. Das System ist so konfiguriert, dass es sich nicht proaktiv an sensible Informationen wie Gesundheitsdaten erinnert, es sei denn, der Nutzer bittet ausdrücklich darum.
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Anwendungsbeispiele und Vorteile
Die verbesserte Erinnerungsfunktion eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, die Interaktion mit ChatGPT effizienter und personalisierter zu gestalten. Einige konkrete Anwendungsbeispiele illustrieren den praktischen Nutzen:
Personalisierte Arbeitsabläufe
Nutzer können ChatGPT mitteilen, dass sie Besprechungsnotizen mit bestimmten Strukturen bevorzugen, etwa mit Überschriften, Aufzählungspunkten und einer Zusammenfassung der Aktionspunkte am Ende. ChatGPT merkt sich diese Präferenz und bereitet zukünftige Protokolle entsprechend auf.
Kommunikationspräferenzen
Wenn ein Nutzer erwähnt, dass er in E-Mails an sein Team gerne motivierende Zitate einbindet, kann ChatGPT diese Vorliebe speichern und für zukünftige E-Mail-Entwürfe passende Zitate vorschlagen.
Strukturierte Informationspräsentation
Nutzer können festlegen, dass sie Updates zu Projekten immer in einer bestimmten Reihenfolge präsentieren möchten, zum Beispiel zuerst die Ziele, dann den aktuellen Stand und zuletzt die nächsten Schritte. ChatGPT passt seine Vorschläge für Projektupdates entsprechend an.
Verfügbarkeit und Einschränkungen
Die neuen Erinnerungs-Funktionen werden schrittweise für alle Plus- und Pro-Abonnenten von ChatGPT bereitgestellt. Allerdings gibt es einige regionale Einschränkungen und technische Limitierungen, die zu beachten sind.
Regionale Verfügbarkeit
Ein wichtiger Hinweis für viele Nutzer: Die Memory-Funktion steht derzeit nicht in Europa und Japan zur Verfügung. Diese Einschränkung ist vermutlich auf regionale Datenschutzbestimmungen zurückzuführen. OpenAI hat jedoch angekündigt, an einer Ausweitung der Verfügbarkeit zu arbeiten, sobald die entsprechenden regulatorischen Anforderungen erfüllt sind.
Speicherlimits und Benachrichtigungen
Für die gespeicherten Erinnerungen gibt es ein Speicherlimit. Sobald dieser Speicher fast voll ist, erhalten Nutzer eine entsprechende Benachrichtigung und müssen gezielt Erinnerungen löschen, um Platz für neue zu schaffen. Für die Chat-Historie hingegen gibt es kein Speicherlimit.
Erweiterung um Task-Funktionalität
Als Ergänzung zur Erinnerungsfunktion hat OpenAI im Januar 2025 eine weitere Funktion namens “Tasks” eingeführt. Diese Erweiterung ermöglicht es zahlenden Nutzern, Erinnerungen oder wiederkehrende Anfragen zu planen. Beispielsweise können Nutzer ChatGPT bitten, sie zu erinnern, wenn ihr Reisepass in sechs Monaten abläuft, oder täglich eine Nachrichtenübersicht zu einer bestimmten Uhrzeit zu liefern.
Diese Funktionalität markiert einen weiteren Schritt in Richtung agentischer Systeme, die selbstständiger agieren können. OpenAI-CEO Sam Altman hat 2025 als ein entscheidendes Jahr für KI-Agenten bezeichnet, die bereits in diesem Jahr in die Arbeitswelt einsteigen könnten.
Effizientere Mensch-KI-Interaktion durch ChatGPTs Erinnerungsvermögen
Die Einführung des verbesserten Erinnerungsvermögens stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Entwicklung von ChatGPT dar. Durch die Fähigkeit, kontextbezogene Informationen über mehrere Gespräche hinweg zu speichern und intelligent zu nutzen, nähert sich der KI-Assistent immer mehr einem natürlichen Gesprächspartner an, der die Bedürfnisse und Vorlieben seiner Nutzer kennt und berücksichtigt.
Die Balance zwischen Personalisierung und Datenschutz wird durch die umfangreichen Kontrollmöglichkeiten gewahrt, die den Nutzern zur Verfügung stehen. Die Möglichkeit, Erinnerungen zu prüfen, zu löschen oder temporäre Chats zu führen, stellt sicher, dass die Nutzer jederzeit die Kontrolle über ihre Daten behalten.
Mit der geplanten Umstellung von GPT-4 auf GPT-4o zum 30. April 2025 und der Einführung weiterer Funktionen wie “Tasks” zeichnet sich ab, dass OpenAI kontinuierlich daran arbeitet, die Fähigkeiten von ChatGPT zu erweitern und zu verbessern. Die Entwicklung von KI-Assistenten mit Gedächtnisfunktionen verspricht, die Mensch-Computer-Interaktion grundlegend zu verändern und effizienter zu gestalten.
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