Veröffentlicht am: 9. Juli 2025 / Update vom: 9. Juli 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
Kein Science-Fiction mehr: Autonome Drohnen erledigen den Lager-Job bei Hyundai: Drohnen verkürzen Inventurzeit um 90 Prozent – Kreativbild: Xpert.Digital
Diese Drohnen-Technik ist 6-mal genauer: Ein Blick in Hyundais Super-Lager
Nur noch 30 Minuten statt 5 Stunden: Hyundai revolutioniert die Inventur mit Drohnen
Die Automatisierung in der Lagerhaltung erreicht einen neuen Meilenstein. Der südkoreanische Automobilhersteller Hyundai hat in seinem innovativen Logistikzentrum in Georgia, USA, eine bahnbrechende Lösung implementiert, die die Inventurzeit von fünf Stunden auf nur noch 30 Minuten reduziert hat. Diese drastische Verbesserung wurde durch den Einsatz von zwei autonomen Drohnen erreicht, die eine vollkommen neue Herangehensweise an die Bestandsverwaltung repräsentieren.
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Die technische Revolution der Drohnen-Inventur
Die von Hyundai eingesetzten Drohnen stellen eine hochentwickelte Technologie dar, die speziell für den Einsatz in geschlossenen Lagerräumen konzipiert wurde. Diese autonomen Fluggeräte arbeiten nach vordefinierten Flugmustern und erfassen dabei systematisch Bilder und Standortdaten der unverbauten Fahrzeugteile im Lager.
Das Herzstück der Technologie bildet ein ausgeklügeltes Sensorsystem, das verschiedene Komponenten integriert. Fisheye-Kameras, auch als Weitwinkelobjektive bekannt, extrahieren spezifische visuelle Merkmale wie Winkel und Oberflächenstrukturen der gelagerten Komponenten. Diese Kameras bieten einen 360-Grad-Blickwinkel und ermöglichen es, große Bereiche aus einem einzigen Aussichtspunkt zu überwachen. Die Fisheye-Technologie hat sich als besonders effektiv erwiesen, da sie ohne tote Winkel arbeitet und somit eine lückenlose Erfassung des Lagerbestands gewährleistet.
Ergänzt wird das Kamerasystem durch einen integrierten Beschleunigungsmesser und ein Gyroskop, die kontinuierlich die Bewegung und räumliche Ausrichtung der Drohnen verfolgen. Diese Sensoren ermöglichen es den Drohnen, ihre Position im Raum präzise zu bestimmen und stabile Flugmanöver durchzuführen, was für die genaue Datenerfassung von entscheidender Bedeutung ist.
Die Navigation erfolgt über eine kamerabasierte Bildtechnologie anstelle von GPS-Signalen, was für den Einsatz in geschlossenen Räumen unerlässlich ist. Diese Technologie, bekannt als Visual Simultaneous Localization and Mapping (VSLAM), ermöglicht es den Drohnen, sich in Innenräumen zu orientieren und präzise Karten ihrer Umgebung zu erstellen.
Automatisierte Datenverarbeitung und Systemintegration
Die Effizienz der Drohnen-Inventur liegt nicht nur in der Datenerfassung, sondern auch in der intelligenten Verarbeitung der gesammelten Informationen. Die kombinierten Sensordaten ermöglichen eine präzise Standortkartierung, die in Echtzeit mit dem Lagermanagementsystem der Anlage synchronisiert wird.
Ein besonderer Vorteil ist die vollständige Automatisierung des Prozesses. Die Drohnen übertragen die analysierten Ergebnisse direkt an das Logistikmanagementsystem, ohne dass menschliches Eingreifen erforderlich ist. Diese nahtlose Integration eliminiert potenzielle Fehlerquellen, die bei manueller Datenübertragung auftreten können.
Das Akkumanagement erfolgt ebenfalls automatisiert an speziellen Basisstationen und erfordert keine manuellen Lade- oder Austauschverfahren. Diese Automation gewährleistet einen kontinuierlichen Betrieb der Drohnen und minimiert Ausfallzeiten.
Vorteile der Drohnen-Inventur
Die Implementierung der Drohnen-Technologie bringt zahlreiche Vorteile mit sich, die weit über die reine Zeitersparnis hinausgehen. Traditionelle Inventurverfahren sind oft mit erheblichen Herausforderungen verbunden, insbesondere in Hochregallagern, wo Mitarbeiter mit Gabelstaplern oder Hebebühnen arbeiten müssen.
Die Drohnen-Lösung bietet eine deutliche Verbesserung der Sicherheit am Arbeitsplatz. Mitarbeiter müssen nicht mehr in gefährlichen Höhen arbeiten oder schwere Maschinen bedienen, um an schwer zugängliche Lagerplätze zu gelangen. Dies reduziert das Risiko von Arbeitsunfällen erheblich und trägt zu einem sichereren Arbeitsumfeld bei.
Die Kosteneffizienz ist ein weiterer entscheidender Vorteil. Hochrechnungen zeigen, dass der Wechsel zur Drohnen-Inventur bis zu 80 Prozent Zeitersparnis und bis zu 90 Prozent geringere Kosten ermöglichen kann. Diese Einsparungen entstehen durch die Reduzierung des Personalbedarfs, die Minimierung von Maschineneinsätzen und die Beschleunigung des gesamten Inventurprozesses.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Genauigkeit der Datenerfassung. Drohnen können Informationen kontinuierlich und mit höchster Präzision erfassen, was zu einer verbesserten Bestandsgenauigkeit führt. Berichte zeigen, dass Unternehmen durch den Einsatz von Drohnen die Bestandsgenauigkeit um das Sechsfache verbessern konnten.
Praktische Anwendung und Erfahrungen
Die praktische Implementierung der Drohnen-Inventur zeigt beeindruckende Ergebnisse. Ein einzelner Mitarbeiter kann mit einer Drohne den gesamten Lagerbestand regelmäßig, Gang für Gang und sogar während der normalen Betriebszeiten scannen. Dies stellt eine erhebliche Verbesserung gegenüber traditionellen Methoden dar, bei denen Inventuren oft außerhalb der Betriebszeiten durchgeführt werden mussten.
Die Drohnen sind in der Lage, Barcodes von Lagerplätzen und Beständen zuverlässig zu erkennen und die Soll- mit der Ist-Situation zu vergleichen. Für jeden Stellplatz wird ein detailliertes Bild erstellt, das später für Analysen und Nachverfolgung verwendet werden kann. Die durchschnittliche Zeit für die Überprüfung eines einzelnen Lagerplatzes beträgt nur fünf Sekunden oder weniger.
Die Flexibilität der Drohnen zeigt sich auch in ihrer Fähigkeit, verschiedene Arten von Codes zu lesen. Sie können sowohl Barcodes als auch QR-Codes erfassen und verarbeiten, was eine umfassende Bestandserfassung ermöglicht. Funktionen wie kontinuierliches Scannen und Multi-Barcode-Erfassung ermöglichen das ununterbrochene Scannen von bis zu 30 Barcodes gleichzeitig.
Wegweisende Automatisierungsstrategie: Hyundai integriert Drohnen-Inventur und Atlas-Roboter
Hyundai betrachtet die erfolgreiche Implementierung der Drohnen-Inventur als Teil einer breiteren Automatisierungsstrategie. Das Unternehmen plant, zusätzliche Drohnen am Standort in Georgia einzusetzen und die Technologie möglicherweise auf andere Hyundai-Logistikzentren auszuweiten.
Diese Strategie steht im Einklang mit Hyundais umfassenden Automatisierungsplänen. Bis zum Jahresende 2025 soll der humanoide Roboter Atlas von Boston Dynamics in der Hyundai Motor Group Metaplant America eingesetzt werden. Diese Roboter sind darauf ausgelegt, Aufgaben zu übernehmen, die als einfach, aber potenziell gefährlich für menschliche Arbeiter in der Automobilproduktion gelten.
Die Verbindung zwischen Drohnen-Technologie und humanoiden Robotern zeigt das Potenzial für eine vollständig automatisierte Lagerumgebung. Während Drohnen die Bestandserfassung und Überwachung übernehmen, können humanoide Roboter physische Aufgaben wie den Transport schwerer Teile oder die Montage von Komponenten durchführen.
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Technologische Entwicklungen in der Drohnen-Lagerhaltung
Die Entwicklung der Drohnen-Technologie für die Lagerhaltung ist ein kontinuierlicher Prozess, der von verschiedenen Innovationen geprägt wird. Moderne Drohnen nutzen fortschrittliche KI-Algorithmen und maschinelles Lernen, um ihre Leistung kontinuierlich zu verbessern.
Ein besonders innovativer Ansatz ist die Verwendung von Multi-Channel-Radarsensoren, die es Drohnen ermöglichen, durch undurchsichtige Verpackungen hindurch zu sehen. Diese Technologie, die auf Terahertz-Spektroskopie basiert, kann eine präzise Erfassung und Zählung von Lagerbeständen auf Artikelebene ermöglichen.
Die Integration von Time-of-Flight (ToF)-Sensoren stellt eine weitere wichtige Entwicklung dar. Diese Sensoren messen die Zeitdifferenz der von Zielobjekten reflektierten Lichtimpulse und ermöglichen eine präzise Entfernungsmessung. ToF-Sensoren ermöglichen es Drohnen, 3D-Modelle von Regalen zu erstellen und Informationen wie Höhe und Entfernung von Waren in Echtzeit zu erfassen.
Sicherheit und Arbeitsschutz
Die Implementierung von Drohnen in der Lagerhaltung bringt erhebliche Verbesserungen im Bereich Sicherheit und Arbeitsschutz mit sich. Traditionelle Inventurverfahren in Hochregallagern erfordern oft, dass Mitarbeiter in gefährlichen Höhen arbeiten, was mit erheblichen Risiken verbunden ist.
Drohnen eliminieren diese Risiken, indem sie Inspektionen und Bestandsaufnahmen ohne menschliche Intervention in gefährlichen Bereichen durchführen. Sie können in Höhen bis zu 44 Metern operieren, ohne dass Mitarbeiter Sicherheitsrisiken eingehen müssen.
Die Reduzierung von Arbeitsunfällen ist ein wichtiger Aspekt der Drohnen-Implementierung. Statistiken zeigen, dass Absturzunfälle zu den häufigsten tödlichen Arbeitsunfällen gehören. Durch den Einsatz von Drohnen können diese Risiken erheblich reduziert werden, da Mitarbeiter nicht mehr in gefährlichen Höhen arbeiten müssen.
Wirtschaftliche Auswirkungen und Kostenanalyse
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Drohnen-Inventur sind beträchtlich. Die drastische Reduzierung der Inventurzeit von fünf Stunden auf 30 Minuten entspricht einer Zeitersparnis von 90 Prozent. Diese Effizienzsteigerung führt zu direkten Kosteneinsparungen durch reduzierten Personalaufwand und kürzere Betriebsunterbrechungen.
Die Automatisierung des Inventurprozesses ermöglicht es Unternehmen, häufigere Bestandsaufnahmen durchzuführen, ohne die Betriebsabläufe zu stören. Dies führt zu einer besseren Bestandsgenauigkeit und kann Verluste durch Fehlbestände reduzieren.
Langfristig können die Investitionen in Drohnen-Technologie durch die Einsparungen bei Personalkosten, die Reduzierung von Fehlern und die Verbesserung der Betriebseffizienz amortisiert werden. Die Umweltauswirkungen sind ebenfalls positiv, da batteriebetriebene Drohnen keine fossilen Brennstoffe benötigen und deutlich leiser sind als herkömmliche Lagerfahrzeuge.
Integration in die Industrie 4.0
Die Drohnen-Inventur bei Hyundai ist ein Beispiel für die praktische Umsetzung von Industrie 4.0-Konzepten in der Lagerhaltung. Die Technologie verkörpert die Prinzipien der digitalen Transformation, indem sie autonome Systeme, Echtzeit-Datenverarbeitung und intelligente Vernetzung kombiniert.
Die Integration in bestehende Lagermanagementsysteme zeigt, wie moderne Technologien nahtlos in etablierte Infrastrukturen eingebunden werden können. Die Drohnen arbeiten nicht isoliert, sondern als Teil eines vernetzten Systems, das Daten in Echtzeit austauscht und Prozesse optimiert.
Diese Vernetzung ermöglicht es Unternehmen, ihre Lieferketten zu optimieren und auf Veränderungen in der Nachfrage schneller zu reagieren. Die kontinuierliche Bestandsüberwachung durch Drohnen liefert präzise Daten, die für die Planung und Steuerung der gesamten Lieferkette verwendet werden können.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Trotz der beeindruckenden Erfolge gibt es auch Herausforderungen bei der Implementierung von Drohnen-Inventursystemen. Eine der größten Herausforderungen ist die Navigation in komplexen Lagerumgebungen mit vielen Hindernissen und engen Gängen.
Moderne Lösungsansätze kombinieren Drohnen mit anderen autonomen Systemen, wie fahrerlosen Transportfahrzeugen (AGVs), um diese Herausforderungen zu bewältigen. Diese Hybridlösungen ermöglichen es, jeden Regalbereich horizontal durch das AGV anzufahren und vertikal durch die Drohne anzufliegen.
Die Akkukapazität und Flugzeit von Drohnen stellen weitere praktische Herausforderungen dar. Moderne Systeme adressieren diese Probleme durch automatisierte Ladestationen und optimierte Flugmuster, die den Energieverbrauch minimieren.
Die Zukunft der automatisierten Lagerhaltung
Die Erfolge von Hyundai mit der Drohnen-Inventur zeigen das enorme Potenzial dieser Technologie für die Zukunft der Lagerhaltung. Die Kombination aus Drohnen, künstlicher Intelligenz und automatisierten Systemen wird die Art und Weise, wie Lager betrieben werden, grundlegend verändern.
Zukünftige Entwicklungen könnten Multi-Drohnen-Systeme umfassen, die kollaborativ arbeiten und größere Lager noch effizienter abdecken können. Die Integration von fortschrittlichen Sensortechnologien wird die Genauigkeit und Vielseitigkeit der Drohnen weiter verbessern.
Die Hyundai Motor Group Metaplant America in Georgia stellt mit ihren über 950 Robotern und etwa 880 menschlichen Arbeitnehmern ein Beispiel für die Zukunft der Automatisierung dar. Diese Fabrik zeigt, wie Drohnen, humanoide Roboter und andere autonome Systeme zusammenarbeiten können, um hocheffiziente und sichere Produktions- und Lagerumgebungen zu schaffen.
Die Drohnen-Inventur bei Hyundai markiert einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung der Lagerhaltung und zeigt, wie innovative Technologien traditionelle Prozesse revolutionieren können. Mit einer Zeitersparnis von 90 Prozent und erheblichen Verbesserungen in Sicherheit und Genauigkeit setzt diese Technologie neue Standards für die Branche und ebnet den Weg für eine vollständig automatisierte Zukunft der Lagerhaltung.
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