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Mehr als nur Zahlen: Was die aktuellen Entwicklungen in Chinas Wirtschaft wirklich bedeuten – Was steht bevor?

Veröffentlicht am: 5. Januar 2025 / Update vom: 5. Januar 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

China im Wandel: Neue Wege in der globalen Wirtschaft und Herausforderungen der chinesischen Wirtschaft – was steht bevor?

China im Wandel: Neue Wege in der globalen Wirtschaft und Herausforderungen der chinesischen Wirtschaft – was steht bevor? – Kreativbild: Xpert.Digital

China im Wandel: Neue Wege in der globalen Wirtschaft und Herausforderungen der chinesischen Wirtschaft – was steht bevor?

Die chinesische Wirtschaft: Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen

Die chinesische Wirtschaft hat in den letzten Jahrzehnten eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen und sich zu einer der wichtigsten Volkswirtschaften weltweit entwickelt. Doch das rasante Wachstum, das China einst prägte, hat sich in den letzten Jahren spürbar verlangsamt. Neben den Chancen, die sich aus Chinas wirtschaftlicher Dynamik ergeben, stehen dem Land nun auch erhebliche strukturelle Herausforderungen gegenüber. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die aktuelle Lage der chinesischen Wirtschaft, analysieren zentrale Probleme und beleuchten die Strategien der Regierung, um diese Hürden zu überwinden.

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Wirtschaftliches Wachstum und aktuelle Trends

Im Jahr 2023 erreichte Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) etwa 17,8 Billionen US-Dollar und behauptete damit seinen Platz als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Das reale BIP-Wachstum lag bei 5,2 Prozent – eine beeindruckende Rate im Vergleich zu vielen anderen Ländern, wenn auch deutlich niedriger als in früheren Jahren. Während die Wirtschaft in den 1990er-Jahren durchschnittlich um fast 9 Prozent pro Jahr wuchs, prognostizieren Experten für 2024 ein Wachstum von lediglich 4,8 Prozent. Langfristig wird ein noch geringeres Wachstum erwartet, das bis 2030 auf etwa 3 Prozent und bis 2040 auf 2 Prozent sinken könnte.

China verfolgt aktuell eine strategische Neuausrichtung hin zu einer grün orientierten Wirtschaft. Das Land gilt als weltweit führend in der Produktion erneuerbarer Energien und setzt auf nachhaltige Technologien, um die nächste Phase des Wirtschaftswachstums voranzutreiben. Zudem wird erwartet, dass Chinas Kapitalmärkte in den kommenden zehn Jahren von derzeit 30 Billionen auf 100 Billionen US-Dollar anwachsen. Dieser sogenannte „Big Bang of Finance“ wird durch Strukturreformen, darunter die Liberalisierung der Altersvorsorge und die Diversifikation von Vermögensanlagen, unterstützt.

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Zentrale Herausforderungen

Trotz seiner Errungenschaften steht China vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die sowohl kurzfristig als auch langfristig das Wachstum und die Stabilität der Wirtschaft bedrohen:

1. Demografischer Wandel

Die Bevölkerungsstruktur Chinas ändert sich drastisch. Eine rapide alternde Gesellschaft und eine schrumpfende Erwerbsbevölkerung stellen erhebliche Risiken dar. Die Geburtenrate hat ein historisches Tief erreicht, und das durchschnittliche Alter der Bevölkerung steigt stetig. Dadurch werden nicht nur die Sozialausgaben steigen, sondern auch das Potenzial für wirtschaftliches Wachstum wird eingeschränkt.

2. Jugendarbeitslosigkeit

Die Jugendarbeitslosigkeit hat ein besorgniserregendes Niveau erreicht und lag im Juni 2023 bei über 21 Prozent. Viele Hochschulabsolventen finden keine adäquaten Arbeitsplätze, da der Arbeitsmarkt nicht auf die zunehmende Akademisierung vorbereitet ist. Gleichzeitig mangelt es an Wertschätzung für berufliche Bildung, was die strukturellen Probleme im Arbeitsmarkt weiter verschärft.

3. Immobilienkrise

Chinas Immobiliensektor, der lange Zeit eine tragende Säule der Wirtschaft war, steckt in einer tiefen Krise. Unternehmen wie Evergrande und Country Garden haben mit Überschuldung und Insolvenzen zu kämpfen. Es wird geschätzt, dass es landesweit etwa 65 bis 70 Millionen leerstehende Wohnungen gibt. Diese Krise hat weitreichende Folgen, da viele Haushalte einen erheblichen Teil ihres Vermögens in Immobilien investiert haben.

4. Sinkende Konsumausgaben

Trotz der Größe seiner Volkswirtschaft liegt der Anteil der Konsumausgaben in China bei nur etwa 53 Prozent des BIP – weit unter dem globalen Durchschnitt von 72 Prozent. Unsicherheit über die wirtschaftliche Zukunft und ein mangelndes soziales Sicherheitsnetz tragen dazu bei, dass chinesische Verbraucher zunehmend zurückhaltend beim Ausgeben sind.

5. Überschuldung und Überkapazitäten

Das auf Industrieproduktion basierende Wachstumsmodell hat zu erheblichen Überkapazitäten in Sektoren wie Stahl, Elektrofahrzeuge und Solarmodule geführt. Viele Unternehmen sind stark von staatlichen Subventionen abhängig, da der Markt die produzierten Mengen nicht aufnehmen kann.

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6. Spannungen mit den USA

Die zunehmenden geopolitischen Spannungen zwischen China und den USA haben sich negativ auf Handel, Technologie und Investitionen ausgewirkt. Der Handelskrieg sowie Einschränkungen bei Technologien wie Halbleitern beeinträchtigen Chinas wirtschaftliche Entwicklung.

Strategien der Regierung

Die chinesische Regierung hat verschiedene Maßnahmen eingeleitet, um diesen Herausforderungen zu begegnen:

Beschäftigungsförderung

Um die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen, hat die Regierung Programme ins Leben gerufen, die Hochschulabsolventen bei der Jobsuche unterstützen. Dazu gehören Steueranreize für Unternehmen, Praktikumsprogramme und die Erhöhung der Einstellungen im öffentlichen Dienst. Zudem wird die berufliche Bildung durch gezielte Kampagnen gefördert.

Stabilisierung des Immobilienmarktes

Im Immobiliensektor wurden die Anforderungen für Erstkäufer gelockert, und die Hypothekenzinsen wurden gesenkt. Darüber hinaus hat die Regierung Maßnahmen ergriffen, um unfertige Wohnbauprojekte fertigzustellen und so das Vertrauen der Verbraucher zurückzugewinnen.

Diversifizierung des Handels

Angesichts der Spannungen mit den USA sucht China aktiv nach neuen Handelspartnern und diversifiziert seine Lieferketten. Regionale Handelsabkommen und Partnerschaften mit Ländern in Asien, Afrika und Europa spielen dabei eine entscheidende Rolle.

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Stärkung des Privatsektors

Die Regierung bemüht sich, das Vertrauen der privaten Wirtschaft zu stärken. Hochrangige Treffen mit globalen Wirtschaftsvertretern sollen das Geschäftsumfeld attraktiver machen und Investitionen anziehen.

Grüne Transformation

China setzt verstärkt auf erneuerbare Energien und umweltfreundliche Technologien. Dies umfasst Investitionen in Solar- und Windenergie sowie die Förderung von Elektrofahrzeugen. Die grüne Wirtschaft wird als Schlüssel zur langfristigen Stabilisierung und zum Wachstum angesehen.

Vergleich mit anderen Volkswirtschaften

Ein Vergleich mit anderen Volkswirtschaften zeigt, dass China trotz der aktuellen Herausforderungen weiterhin eine bedeutende Rolle in der globalen Wirtschaft spielt:

China vs. USA

China trägt mehr zum globalen Wirtschaftswachstum bei als die Vereinigten Staaten. Allerdings bleibt das Pro-Kopf-BIP in China deutlich hinter dem der USA zurück.

China vs. Indien

Indien übertrifft China derzeit in Bezug auf das Wirtschaftswachstum. Während Indiens jährliches Wachstum bei etwa 7 Prozent liegt, wird erwartet, dass es mittelfristig Chinas Tempo überholen wird. Dennoch hat Indien noch einen langen Weg vor sich, um Chinas industrielles und technologisches Niveau zu erreichen.

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Was steht bevor?

Die chinesische Wirtschaft befindet sich an einem Wendepunkt. Die Herausforderungen, die durch den demografischen Wandel, die Immobilienkrise, Jugendarbeitslosigkeit und geopolitische Spannungen entstehen, könnten das Wachstum langfristig beeinträchtigen. Gleichzeitig bietet die grüne Transformation und die Diversifizierung des Handels neue Chancen für nachhaltige Entwicklung.

Die von der chinesischen Regierung eingeleiteten Maßnahmen zeigen erste Ergebnisse, doch bleibt abzuwarten, ob diese ausreichen werden, um die strukturellen Probleme grundlegend zu lösen. Die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft wird weiterhin nicht nur für China selbst, sondern auch für die globale Wirtschaft von entscheidender Bedeutung sein.

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