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Die Solarstrategie von Unterwäsche-Unternehmen Schiesser: Nachhaltige Energieerzeugung im Unternehmensalltag

Veröffentlicht am: 4. Juni 2025 / Update vom: 4. Juni 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

Die Solarstrategie von Unterwäsche-Unternehmen Schiesser: Nachhaltige Energieerzeugung im Unternehmensalltag

Die Solarstrategie von Unterwäsche-Unternehmen Schiesser: Nachhaltige Energieerzeugung im Unternehmensalltag – Bild: Xpert.Digital

Schiesser steigert Nachhaltigkeit mit Solarenergie und Nahwärme

Traditionsmarke Schiesser treibt grüne Innovationen voran

Der traditionsreiche Unterwäschehersteller Schiesser hat seine Nachhaltigkeitsstrategie konsequent weiterentwickelt und betreibt mittlerweile drei Photovoltaikanlagen am Standort Radolfzell. Diese Anlagen erzeugen zusammen über 1.100 Megawattstunden Strom jährlich und decken damit einen beträchtlichen Teil des Unternehmensbedarfs. Darüber hinaus hat sich Schiesser für das innovative Nahwärmeprojekt “Zeller Wärme am Klärwerk” entschieden, das bis Ende 2026 in Betrieb gehen soll. Diese Maßnahmen stehen vor dem Hintergrund der neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen, insbesondere des im März 2025 in Kraft getretenen Solarspitzengesetzes, das erhebliche Änderungen für Photovoltaikanlagenbetreiber mit sich bringt.

Die Photovoltaik-Offensive von Schiesser

Die Entscheidung von Schiesser, verstärkt auf Solarenergie zu setzen, reiht sich ein in eine umfassendere Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens. Mit drei Photovoltaikanlagen an einem Standort demonstriert das Unternehmen, wie industrielle Dachflächen optimal für die Energiegewinnung genutzt werden können. Diese schrittweise Erweiterung der Solarkapazitäten zeigt eine langfristige und durchdachte Planung im Bereich erneuerbarer Energien.

Andreas Lindemann, CEO der Schiesser Group, betont: “Nachhaltigkeit ist seit 1875 Teil der SCHIESSER-DNA. Die verschiedenen Solarprojekte stimmen sehr gut mit unseren Unternehmenswerten überein”. Diese Aussage unterstreicht, dass die aktuellen Umweltschutzmaßnahmen nicht nur kurzfristige Reaktionen auf regulatorische Anforderungen darstellen, sondern vielmehr eine konsequente Fortführung traditioneller Unternehmenswerte in zeitgemäßer Form.

Detailanalyse der Photovoltaikanlagen bei Schiesser

Erste Anlage: Vertriebsgebäude (März 2020)

Die erste Photovoltaikanlage wurde bereits im März 2020 auf dem Dach des Vertriebsgebäudes installiert und markierte den Beginn der umfassenden Solarstrategie von Schiesser. Mit einer Fläche von über 600 Quadratmetern nimmt diese Anlage eine wichtige Pionierrolle ein, da sie die technische Machbarkeit und wirtschaftliche Rentabilität von Solarenergie am Standort Radolfzell unter Beweis stellte. Die jährliche CO₂-Einsparung von rund 40 Tonnen mag im Vergleich zu den nachfolgenden Anlagen moderat erscheinen, bildete jedoch die Grundlage für die Skalierung der Solaraktivitäten.

Zweite Anlage: Versandgebäude (November 2021)

Die zweite und bislang größte Photovoltaikanlage ging im November 2021 in Betrieb und übertrifft die erste Anlage sowohl in der Fläche als auch in der Leistung erheblich. Mit über 3.700 Quadratmetern nimmt sie etwa zwei Drittel der verfügbaren Dachfläche des Versandgebäudes ein und deckt 45 Prozent des Strombedarfs dieses Gebäudes ab. Die jährliche CO₂-Einsparung von etwa 103 Tonnen verdeutlicht das erhebliche Umweltschutzpotenzial großflächiger Solarinstallationen auf Industriegebäuden.

Diese Anlage demonstriert die Skalierungseffekte moderner Photovoltaiktechnologie, da sie bei einer mehr als sechsfachen Vergrößerung der Solarfläche gegenüber der ersten Anlage eine überproportionale Steigerung der Energieausbeute und CO₂-Einsparung erzielt. Die strategische Nutzung der großen, meist ungenutzten Dachflächen von Industriegebäuden erweist sich als besonders effizient für die dezentrale Energieerzeugung.

Dritte Anlage: Verwaltungsgebäude (August 2023)

Die neueste und dritte Photovoltaikanlage wurde im August 2023 auf dem Dach des neuen Verwaltungsgebäudes installiert und stellt mit ihren über 450 Paneelen auf rund 900 Quadratmetern ein beeindruckendes Beispiel für die optimale Ausnutzung verfügbarer Dachflächen dar. Besonders bemerkenswert ist der hohe Eigenverbrauchsgrad von 60 Prozent des Strombedarfs des Verwaltungsgebäudes, der die Effizienz moderner Gebäude-integrierter Solaranlagen unterstreicht.

Die jährliche CO₂-Einsparung von rund 20 Tonnen mag auf den ersten Blick geringer erscheinen als bei der zweiten Anlage, spiegelt jedoch den typischerweise niedrigeren Energieverbrauch von Verwaltungsgebäuden im Vergleich zu Produktions- und Versandeinrichtungen wider. Die hohe Eigenverbrauchsquote deutet auf eine optimale Dimensionierung der Anlage entsprechend dem tatsächlichen Energiebedarf hin.

Gesamtbilanz und Umweltauswirkungen

Die drei Photovoltaikanlagen von Schiesser erreichen zusammen eine beachtliche jährliche Stromproduktion von etwa 1.103 Megawattstunden und eine CO₂-Einsparung von rund 163 Tonnen. Diese Zahlen verdeutlichen das erhebliche Potenzial von Industrieunternehmen, durch konsequente Nutzung erneuerbarer Energien substantielle Beiträge zum Klimaschutz zu leisten. Die Gesamtfläche von über 5.200 Quadratmetern entspricht etwa drei Viertel eines Fußballfeldes und zeigt die beträchtlichen ungenutzten Dachflächen auf, die in der Industrie für Solarenergie zur Verfügung stehen.

Die wirtschaftlichen Vorteile der Solaranlagen gehen über die reine Kosteneinsparung bei der Strombeschaffung hinaus. Durch die Einspeisung überschüssiger Energie in das öffentliche Netz trägt Schiesser zur regionalen Energieversorgung bei und profitiert möglicherweise von entsprechenden Vergütungen. Diese Dual-Funktion als Energieverbraucher und -erzeuger positioniert das Unternehmen strategisch vorteilhaft in einem sich wandelnden Energiemarkt.

Neues Nahwärmeprojekt “Zeller Wärme am Klärwerk”

Die Solaraktivitäten von Schiesser sind Teil einer umfassenderen Nachhaltigkeitsstrategie, die sich auch in anderen Kooperationen manifestiert. Besonders erwähnenswert ist die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Radolfzell im Rahmen des Projekts “Zeller Wärme am Klärwerk”. Diese innovative Initiative nutzt die Abwassertemperatur der benachbarten Kläranlage zur Wärmeerzeugung und soll bis Ende 2026 in Betrieb genommen werden.

Das Projekt funktioniert über ein Abwasserwärmerückgewinnungssystem, das drei Wärmetauscher verwendet, um dem Wasser Wärme zu entziehen und diese in eine Großwärmepumpe zu leiten. Die Wärmepumpe wird mit regionalem Ökostrom angetrieben, was die Umweltfreundlichkeit des Systems weiter erhöht. In Phasen mit hoher Wärmenachfrage sorgt ein Pufferspeicher für eine zuverlässige Versorgung.

Die Entscheidung von Schiesser, sich für dieses Nahwärmeprojekt zu engagieren, unterstreicht das Bestreben des Unternehmens, nicht nur bei der Stromerzeugung, sondern auch bei der Wärmeversorgung auf klimafreundliche Alternativen zu setzen. Andreas Lindemann betont, dass dieses Projekt “für uns ein weiterer Entwicklungsschritt im Bereich Nachhaltigkeit” darstellt.

Auswirkungen des Solarspitzengesetzes 2025

Das im März 2025 in Kraft getretene Solarspitzengesetz bringt erhebliche Änderungen für Betreiber von Photovoltaikanlagen mit sich. Die wichtigsten Neuerungen sind:

  1. Keine Einspeisevergütung bei negativen Strompreisen: Zukünftig erhalten neue PV-Anlagen keine Einspeisevergütung mehr, wenn der Strompreis an der Börse ins Negative fällt. Diese Regelung soll Überproduktionen vermeiden und den Eigenverbrauch sowie die flexible Nutzung von Stromspeichern fördern.
  2. Pflicht zu intelligenten Messsystemen: Alle neuen PV-Anlagen mit einer Leistung ab 7 kWp müssen künftig mit einem Smart Meter und einer Steuerbox ausgestattet werden. Anlagen ohne diese Technik dürfen bis zur Installation nur maximal 60% ihrer Nennleistung ins Netz einspeisen.
  3. Anpassung der Vergütungssätze: Die Einspeisevergütung für neu installierte Photovoltaikanlagen wurde leicht gesenkt. Für Anlagen bis 10 kWp liegt die Vergütung bei 7,96 Cent/kWh (Teileinspeisung) und 12,60 Cent/kWh (Volleinspeisung).

Diese Änderungen betreffen Schiesser nicht direkt, da die bestehenden Anlagen unter Bestandsschutz fallen. Sollte das Unternehmen jedoch weitere Photovoltaikanlagen planen, müssten diese neuen Regelungen berücksichtigt werden. Die Fokussierung auf einen hohen Eigenverbrauch, wie bereits bei der dritten Anlage praktiziert, entspricht jedoch bereits der Intention des neuen Gesetzes.

Weitere Nachhaltigkeitsinitiativen bei Schiesser

Neben den Investitionen in erneuerbare Energien setzt Schiesser auch in anderen Bereichen auf Nachhaltigkeit:

Nachhaltige Produktentwicklung

Mit dem Label “SCHIESSER SUSTAINABLE” kennzeichnet das Unternehmen Produkte, die zu mindestens 70% aus nachhaltigen Materialien bestehen und in zertifizierten Betrieben produziert wurden, die sich zur Einhaltung von Corporate-Social-Responsibility-Standards verpflichtet haben. Rund zwei Drittel der Produkte von Schiesser sind bereits mit diesem Label ausgezeichnet.

Kreislaufwirtschaft

Seit Juli 2024 setzt Schiesser auf Recycling-Kleiderbügel, die in Zusammenarbeit mit dem Kölner Partnerunternehmen Willpütz entstehen. Diese Kleiderbügel bestehen zu 60 Prozent aus ECO PS, das aus dem aufbereiteten Material alter Kühlgeräte gewonnen wird. Die restlichen 40 Prozent stammen ebenfalls aus Recyclingmaterialien, überwiegend aus rückgeführten Kleiderbügeln.

Nachhaltige Kollektion

Die Frühjahr-Sommer-Kollektion 2024 von Schiesser orientiert sich optisch und haptisch an der Natur. Viele Materialien sind nachhaltig und richten sich nach dem SCHIESSER SUSTAINABLE Label. Dabei kommen neben Bio-Baumwolle auch Viskose und Leinen zum Einsatz.

Bedeutung für die regionale Energiewende

Die Photovoltaikinitiativen von Schiesser haben über das Unternehmen hinaus wichtige Signalwirkung für die regionale Energiewende in der Bodenseeregion. Die enge Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Radolfzell bei sowohl den Solaranlagen als auch dem Nahwärmeprojekt demonstriert, wie lokale Energieversorger und Industrieunternehmen synergetisch zur Dekarbonisierung beitragen können.

Joachim Kania, Vertriebsleiter der Stadtwerke Radolfzell, hebt hervor, dass die Partnerschaft mit traditionsreichen Unternehmen wie Schiesser “zusätzlichen Antrieb” für die Energiewende in Radolfzell gibt. Diese Art der öffentlich-privaten Kooperation könnte als Modell für andere Regionen dienen, in denen ähnliche Herausforderungen bei der Transformation zu nachhaltigen Energiesystemen bestehen.

Die Stadtwerke Radolfzell bieten verschiedene Modelle zur Förderung von Photovoltaikanlagen an, darunter Investitionsanlagen, Pachtmodelle, Contractingmodelle und Mieterstrommodelle. Diese Vielfalt an Optionen erleichtert es Unternehmen wie Schiesser, die für sie passende Form der Solarenergienutzung zu finden.

Energie der Zukunft: Schiesser zeigt, wie Unternehmen nachhaltig handeln können

Die Inbetriebnahme der dritten Photovoltaikanlage bei Schiesser im August 2023 markiert einen wichtigen Meilenstein in der Nachhaltigkeitsstrategie des Traditionsunternehmens und demonstriert eindrucksvoll das Potenzial industrieller Solarenergie. Mit einer Gesamtleistung von über 1.100 Megawattstunden jährlich und einer CO₂-Einsparung von 163 Tonnen pro Jahr leistet das Unternehmen einen substantiellen Beitrag zur regionalen Energiewende.

Die schrittweise Erweiterung der Solarkapazitäten von 2020 bis 2023 zeigt nicht nur technische Innovationsfähigkeit, sondern auch strategische Weitsicht in der Energieplanung. Die Kombination aus hohen Eigenverbrauchsquoten und Netzeinspeisung positioniert Schiesser optimal im sich wandelnden Energiemarkt und schafft sowohl ökologische als auch ökonomische Mehrwerte.

Mit dem Engagement für das Nahwärmeprojekt “Zeller Wärme am Klärwerk” geht Schiesser den nächsten Schritt in Richtung ganzheitlicher Nachhaltigkeit. Angesichts der neuen Regelungen durch das Solarspitzengesetz 2025 ist das Unternehmen mit seiner Strategie, den Eigenverbrauch zu maximieren, bereits gut aufgestellt.

Die erfolgreiche Implementierung dieser Solarstrategie, ergänzt durch weitere Nachhaltigkeitsinitiativen wie das Nahwärmeprojekt und die Verwendung nachhaltiger Materialien, etabliert Schiesser als Vorreiter für nachhaltige Industriepraktiken in der Region und könnte andere Unternehmen inspirieren, ähnliche Wege zu beschreiten. Die enge Kooperation mit lokalen Energieversorgern zeigt zudem, wie öffentlich-private Partnerschaften die Energiewende effektiv vorantreiben können.

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