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Automatisches Dry Stack Marina: Automatisierte Lagerungssysteme für Yachten und Boote – die Entwicklung in der Marinaindustrie

Veröffentlicht am: 17. Mai 2025 / Update vom: 17. Mai 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

Automatisches Dry Stack Marina: Automatisierte Lagerungssysteme für Yachten und Boote - die Entwicklung in der Marinaindustrie

Automatisches Dry Stack Marina: Automatisierte Lagerungssysteme für Yachten und Boote – die Entwicklung in der Marinaindustrie – Bild: Xpert.Digital

Automatisierte Bootslagerung: Die Zukunft der Yachthäfen

Wie Automatisierung den Platzmangel in Marinas löst

Die automatisierte Bootslagerung, auch bekannt als “automatisches Dry Stack Marina”, repräsentiert eine bedeutende Innovation im Bereich der Yachthäfen und Bootsaufbewahrung. Diese Systeme kombinieren modernste Automatisierungstechnologien mit effizienten Lagermethoden, um Boote sicher und platzsparend aufzubewahren. Durch computergesteuerte Präzision und spezialisierte Transportmechanismen ermöglichen diese Anlagen eine deutlich höhere Lagerkapazität als herkömmliche Methoden und bieten gleichzeitig verbesserten Schutz für die gelagerten Wasserfahrzeuge.

Grundkonzepte und Funktionsweisen automatisierter Bootslager

Die Grundidee eines automatisierten Bootslagers besteht darin, Boote und Yachten in einer Regalstruktur unterzubringen, wobei computergesteuerte Systeme für die Ein- und Auslagerung sorgen. Im Gegensatz zu herkömmlichen “Dry Stack”-Marinas, die auf Gabelstapler und manuelles Handling angewiesen sind, nutzen automatisierte Systeme spezialisierte Technologie für mehr Effizienz, Sicherheit und Kapazität.

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Typen und technologische Ansätze

Es gibt verschiedene technologische Ansätze für automatisierte Bootslager:

  1. Kranbasierte Systeme: Diese nutzen Brücken- oder Portalkräne auf Schienen, die mit speziellen Hebeplattformen ausgestattet sind. Diese Systeme können Boote präzise bewegen und auf verschiedenen Höhen lagern. Sie ermöglichen oft eine vollständig automatisierte Bedienung ohne menschliches Eingreifen.
  2. Regalbediengeräte mit Staplermasten: Diese Systeme bestehen aus einer Brückenkreuzung im oberen Teil des Lagers mit einem Staplermast, der typischerweise zwischen 3 und 6 Bootshöhen bedienen kann. Sie bieten eine hohe Leistung bei geringem Wartungsaufwand.
  3. Automatisierte Führungsfahrzeuge (AGVs): Diese transportieren mobile Lagergestelle und Rahmen zwischen dem Wasser und den einzelnen Verarbeitungsstationen. Sie arbeiten in Verbindung mit einem Steuerungssystem, das einen kontinuierlichen Materialfluss gewährleistet und sich flexibel an Prioritätsänderungen anpassen kann.
  4. Vollständig automatisierte Systeme: Lösungen wie AUTODockit nutzen ein Rack- und Schienensystem mit elektrischen Motoren (ohne Gabelstapler, Überkopfkräne oder Hydraulik) für den Transport von Booten vom Wasser direkt in die Lagerstruktur.

Funktionsablauf

Der typische Ablauf in einem automatisierten Bootslager gestaltet sich wie folgt:

  1. Ein Boot wird über eine Hebebühne aus dem Wasser gehoben oder in einem Inland-System von einem Trailer aufgenommen.
  2. Das computergesteuerte System identifiziert das Boot und seinen zugewiesenen Lagerplatz.
  3. Ein automatisiertes Transport- und Hebesystem bewegt das Boot zu seinem Lagerplatz.
  4. Bei Bedarf kann das System auch eine automatische Reinigung des Bootes durchführen, um Salzwasser zu entfernen.
  5. Wenn der Eigentümer sein Boot anfordert, wird der Prozess umgekehrt, und das Boot wird automatisch zum Wasser oder zur Abholstation transportiert.

Die ASAR-Automatisierungssysteme beispielsweise können eine Durchsatzrate von 20-30 Booten pro Stunde erreichen, während die Anlagen von Marina Vela Barcelona eine Bootsbereitstellung innerhalb von 5-8 Minuten garantieren.

ASAR-Automatisierungssysteme

ASAR-Automatisierungssysteme sind automatisierte Lagersysteme speziell für die Lagerung von Booten und Yachten in sogenannten Dry Stack Marinas. Das Kürzel ASAR steht für „Automated Storage and Retrieval“ und bezeichnet ein riemengetriebenes, computergesteuertes System, das Boote vollautomatisch ein- und auslagert. Die Technologie ersetzt traditionelle Gabelstapler oder Kransysteme und ermöglicht eine wesentlich höhere Lagerdichte, mehr Sicherheit und geringere Betriebskosten.

Das ASAR-System besteht aus einer Regalstruktur, in der Boote auf mehreren Ebenen übereinander gelagert werden können. Ein automatisiertes Transportsystem bewegt die Boote präzise zwischen Wasser und Lagerplatz. Die Steuerung erfolgt zentral und kann Boote innerhalb weniger Minuten bereitstellen. Die Systeme sind für verschiedene Bootsgrößen und -gewichte ausgelegt und können auch größere und schwerere Boote auf den obersten Ebenen lagern. Die Anlagen sind elektrisch betrieben und können auch mit Solarenergie versorgt werden.

Zu den wesentlichen Vorteilen von ASAR-Automatisierungssystemen zählen:

  • Deutlich erhöhte Lagerkapazität auf gleicher Grundfläche
  • Geringerer Personalbedarf und niedrigere Betriebskosten
  • Verbesserter Schutz der Boote vor Umwelteinflüssen und Diebstahl
  • Schnelle und komfortable Bereitstellung der Boote für die Nutzer
  • Reduzierte Emissionen, da keine dieselbetriebenen Gabelstapler mehr nötig sind

ASAR-Systeme werden in modernen, vollautomatisierten Marinas eingesetzt und gelten als zukunftsweisende Lösung für die effiziente und sichere Bootslagerung.

Vorteile der automatisierten Bootslagerung

Die Automatisierung von Bootslagerungssystemen bietet zahlreiche Vorteile sowohl für Marinabetreiber als auch für Bootseigentümer.

Für Marinabetreiber

  1. Drastisch erhöhte Lagerkapazität: Automatisierte Systeme können die Lagerungsdichte um 30-50% erhöhen, ohne die Grundfläche der Anlage zu vergrößern. Bei einigen Systemen ist sogar eine Verdoppelung der Kapazität möglich.
  2. Reduzierte Betriebskosten: Der Betrieb eines automatisierten Systems wie ASAR kostet etwa 15 $ pro Stunde und erfordert nur periodische Wartung. Zudem werden weniger Mitarbeiter benötigt, da automatisierte Systeme die Arbeitsbelastung übernehmen.
  3. Verbesserte Sicherheit: Durch die Eliminierung von Gabelstaplern und menschlichem Handling wird das Risiko von Schäden, Bedienungsfehlern und Ausfällen von Geräten erheblich reduziert.
  4. Optimierte Flächennutzung: In dicht bebauten urbanen Marinas ist Land ein kostbares Gut. Automatisierte Systeme können Bootsstellplätze in der Höhe stapeln und so wertvolle Wasserfrontflächen für andere Nutzungen freisetzen.
  5. Höhere Einnahmen: Durch die erhöhte Lagerkapazität und die Möglichkeit zusätzlicher Dienstleistungen wie Wartungsbuchten können Marinabetreiber ihre Einnahmen deutlich steigern.

Für Bootseigentümer

  1. Witterungsschutz: Boote sind vor Sonneneinstrahlung, Vogelkot und anderen Umwelteinflüssen geschützt, was ihre Lebensdauer verlängert.
  2. Kostenersparnis: Die Lagerung im Trockendock kann günstiger sein als ein Wasserliegeplatz, zudem entfallen Kosten für Antifouling-Anstriche, Überwinterung und häufiges Heben und Senken.
  3. Erhöhte Sicherheit: Da niemand unbefugt Zugang zu den Booten hat, sind diese besser vor Diebstahl und Vandalismus geschützt.
  4. Komfortable Nutzung: Bootseigner können ihr Boot per App oder telefonisch anfordern und finden es bei ihrer Ankunft bereits im Wasser vor, fertig für die Abfahrt.
  5. Eliminierung von Dieselruß und Abgasen: Da automatisierte Systeme elektrisch betrieben werden, gibt es keine Belastung durch Abgase und Ruß, die sich auf dem Boot ablagern könnten.

Technische Spezifikationen und Kapazitäten

Die Leistungsfähigkeit automatisierter Bootslager variiert je nach System und Hersteller:

  1. Bootsgröße und Gewicht: Die meisten Systeme können Boote bis zu 9 Metern Länge und 4 Tonnen Gewicht aufnehmen. Fortschrittlichere Systeme wie AUTODockit können Boote bis zu 50 Fuß (etwa 15 Meter) Länge und einem Gewicht von 40.000 Pfund (etwa 18 Tonnen) auch in oberen Etagen lagern.
  2. Lagerkapazität: Die Anlagen reichen von kleineren Installationen mit etwa 200 Stellplätzen bis hin zu großen Netzwerken wie der Port Adhoc Gruppe mit über 4.000 Bootslagerplätzen in Europa.
  3. Stapelhöhe: Moderne Systeme können Boote in großer Höhe lagern, bei ASAR beispielsweise bis zu 65 Fuß (etwa 20 Meter) hoch.
  4. Betriebskosten: Der Betrieb eines Systems wie ASAR kostet etwa 15 $ pro Stunde, deutlich weniger als herkömmliche Gabelstapler-Systeme.

Führende Anbieter und ihre Lösungen

Der Markt für automatisierte Bootslagerungssysteme wird von mehreren spezialisierten Anbietern geprägt:

  1. ASAR Automation: Bietet ein riemengetriebenes automatisiertes Lagersystem, das mehrere Boote in der Tiefe auf einer Ebene und auch schwere Boote im obersten Regal lagern kann.
  2. Dasher Lawless (AUTODockit): Bietet vollständig automatisierte Bootslagerung mit zwei Lösungsansätzen: Coastal für Boote direkt aus dem Wasser und Inland für Trailer-Boote. Das System nutzt ausschließlich Elektromotoren und verzichtet auf Gabelstapler oder Überkopfkräne.
  3. Capria: Spezialisiert auf halbautomatische und manuelle Regalbediengeräte, die individuell an die Projektanforderungen angepasst werden können. Die Systeme können Boote bis zu 35 Fuß (etwa 10,6 Meter) bewegen.
  4. Port Adhoc: Betreibt ein Netzwerk von 11 Trockenstapel-Marinas in Frankreich, den Niederlanden und Schweden mit einer Gesamtkapazität von über 4.000 Plätzen.
  5. RotaDock: Bietet ein patentiertes automatisiertes System für Bootsein- und -auslagerung mit individuellen Bootshalterungen, lasergeführter Lagerung und PIN-aktiviertem Zugang.

Fallbeispiele erfolgreicher Implementierungen

Mehrere Projekte demonstrieren die erfolgreiche Umsetzung automatisierter Bootslagerungssysteme:

  1. Gulf Star Marina: Die weltweit erste vollautomatisierte Marina, gelegen in Fort Myers Beach, Florida, nutzt das ASAR-System.
  2. Marina Vela Barcelona: Verfügt über eine vollautomatisierte, hochmoderne Trockenmarina mit einer Kapazität von 222 Booten bis zu 9 Metern Länge und 4 Tonnen Gewicht.
  3. Automatisiertes Luxusboot-Lager mit Trutegra-Technologie: Ein Trockenstapellagergebäude an einem Kanal mit Zugang zum Atlantischen Ozean, das vier Ebenen unter einem Dach umfasst und Boote bis zu 52 Fuß (etwa 15,8 Meter) aufnehmen kann.

Platzsparende Multimodale Lagerung: Boot und Fahrzeug in einer Anlage

Die Zukunft der automatisierten Bootslagerung wird von mehreren Trends geprägt:

  1. Integration mit Smart-Marina-Konzepten: Zunehmende Digitalisierung und Vernetzung ermöglichen die Integration von Bootslagerungssystemen in umfassendere Smart-Marina-Lösungen mit App-Steuerung und Echtzeit-Überwachung.
  2. Nachhaltigkeit: Der Trend geht zu umweltfreundlicheren Lösungen, wie etwa ASAR-Systeme, die vollständig mit Solarenergie betrieben werden können.
  3. Multimodale Integration: Kombination von Boot- und Fahrzeuglagerung in einer Anlage, wie von Automated Marine Technologies angeboten, um Platz in städtischen Marinas optimal zu nutzen.
  4. Erweiterte Dienstleistungen: Integration von automatischen Reinigungssystemen, Ladeeinrichtungen für Bootsbatterien und Wartungsbuchten.

Effiziente Nutzung von Marinaflächen durch smarte Lagerlösungen

Automatisierte Bootslagerungssysteme repräsentieren eine bedeutende Evolution in der Marinaindustrie. Sie bieten eine effizientere Nutzung von wertvollem Marinaflächen, verbesserten Schutz für Boote und ein verbessertes Erlebnis für Bootseigner. Durch die Kombination von Automatisierungstechnologien mit spezialisierten Lagerkonzepten schaffen diese Systeme einen Mehrwert für alle Beteiligten – von Marinabetreibern, die ihre Einnahmen steigern können, bis hin zu Bootseignern, die von niedrigeren Wartungskosten und bequemerem Zugang profitieren.

Die zunehmende Verbreitung dieser Technologie in Europa und Nordamerika deutet darauf hin, dass automatisierte Bootslagerungssysteme künftig einen wachsenden Anteil am Markt für Marinautomation einnehmen werden. Mit fortschreitender technologischer Entwicklung und steigendem Bewusstsein für die Vorteile dieser Systeme ist zu erwarten, dass weitere Marinas auf automatisierte Lösungen umstellen werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben und den steigenden Anforderungen der Bootseigner gerecht zu werden.

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