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REGIOLOG SÜD | Dual-Use-Logistikinfrastruktur Pilotprojekt: Für zivile Resilienz und militärische Einsatzbereitschaft

Veröffentlicht am: 29. April 2025 / Update vom: 29. April 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

REGIOLOG SÜD | Dual-Use-Logistikinfrastruktur Pilotprojekt: Für zivile Resilienz und militärische Einsatzbereitschaft

REGIOLOG SÜD | Dual-Use-Logistikinfrastruktur Pilotprojekt: Für zivile Resilienz und militärische Einsatzbereitschaft – Bild: Xpert.Digital

Schiene trifft Straße: REGIOLOG SÜD optimiert regionale Logistik - Dual-Use-Logistikzentren („ZivLog-D“)

Krisensicher und multifunktional: Die Vision von REGIOLOG SÜD

Das Projekt REGIOLOG SÜD ist als wegweisendes Pilotprojekt konzipiert, das die praktische Umsetzbarkeit und den Mehrwert eines strategischen Konzepts für eine Dual-Use-Logistikinfrastruktur demonstrieren soll. Im Kern steht die Errichtung und der Betrieb eines hochmodernen, regionalen, automatisierten Hochregallagers in der Region Süd-Baden. Dieses Lager soll eine direkte Anbindung an das Schienennetz und das Straßenverkehrsnetz erhalten und als multifunktionales System dienen, das sowohl in Friedenszeiten als auch in Krisen- und Verteidigungsfällen einen entscheidenden Beitrag leisten kann.

Zivile Versorgung und regionale Wirtschaftsförderung

In Friedenszeiten soll sich das Lager auf die zuverlässige Versorgung ländlicher Regionen mit Gütern des täglichen Bedarfs konzentrieren. Dazu gehören Lebensmittel, Drogerieartikel, Haushaltswaren und andere Produkte, die für das tägliche Leben unerlässlich sind. Ein besonderer Fokus liegt auch auf der Bereitstellung medizinischer Produkte wie Medikamente, Verbandsmaterial und medizinische Geräte, um die Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten zu verbessern.

Darüber hinaus soll das Lager eine wichtige Rolle bei der Abwicklung von E-Commerce-Bestellungen spielen. Durch die schnelle und effiziente Kommissionierung und den Versand von Waren können lokale Unternehmen ihre Online-Verkäufe steigern und neue Kunden erreichen. Dies trägt zur Stärkung der lokalen Wirtschaftsstrukturen und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze bei.

Militärische Einsatzbereitschaft und logistische Unterstützung

Im Falle einer Krise oder eines Verteidigungsfalls kann das Lager schnell und flexibel zu einem militärischen Logistikdepot umfunktioniert oder skaliert werden. Es dient dann zur Lagerung, zum Umschlag und zur Verteilung von militärischem Material, Ausrüstung und Versorgungsgütern. Dies ermöglicht eine schnelle und effiziente Unterstützung der Streitkräfte und trägt zur Aufrechterhaltung der Verteidigungsbereitschaft bei.

Modularität und Anpassungsfähigkeit

Ein wesentliches Merkmal des Projekts ist sein modularer Aufbau. Dies ermöglicht eine flexible Anpassung an die spezifischen Bedürfnisse der Region und an sich ändernde sicherheitspolitische Entwicklungen. Das Lager kann je nach Bedarf erweitert oder verkleinert werden, und die Lagerkapazität kann an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden.

Blaupause für ein umfassendes Netzwerk

Übergeordnetes Ziel ist es, REGIOLOG SÜD als „Blaupause“ für ähnliche Projekte in anderen Regionen Deutschlands und potenziell auch international zu etablieren. Durch die Schaffung eines standardisierten und erprobten Konzepts soll die Grundlage für ein umfassendes Netzwerk von Dual-Use-Logistikzentren („ZivLog-D“) geschaffen werden, das die Resilienz der deutschen Wirtschaft und die Verteidigungsfähigkeit des Landes stärkt.

Reallabor für Innovation und Erkenntnisse

Der primäre Wert des Pilotprojekts liegt nicht nur in der unmittelbaren Dienstleistungserbringung, sondern auch in seiner Funktion als Reallabor. Es soll wertvolle Erkenntnisse liefern über die technische Integration verschiedener Systeme (Automatisierung, Schiene, Sicherheit), die Gestaltung der operativen Schnittstelle zwischen ziviler und militärischer Nutzung, die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Dual-Use-Modells, die Wirksamkeit der Sicherheitskonzepte und die Navigierbarkeit der komplexen regulatorischen und fördertechnischen Rahmenbedingungen.

Diese Lernerfahrungen sind von entscheidender Bedeutung für die Validierung des Gesamtkonzepts und dessen spätere Skalierung. Durch die systematische Auswertung der im Pilotprojekt gewonnenen Erkenntnisse können Best Practices identifiziert und Schwachstellen beseitigt werden. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Verbesserung des Konzepts und eine erfolgreiche Übertragung auf andere Regionen.

Standortanalyse: Süd-Baden als idealer Standort

Als potenzieller Standort für das Pilotprojekt wurde die Region Süd-Baden identifiziert, insbesondere der Ortenaukreis oder der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Diese Region, die zum Regionalverband Südlicher Oberrhein gehört, weist eine Reihe von Merkmalen auf, die sie für ein solches Vorhaben prädestinieren:

Infrastrukturelle Anbindung

Die Region wird von der zentralen Nord-Süd-Achse des Rheintals durchquert, sowohl durch die Autobahn A5 als auch durch die Rheintalbahn. Letztere ist eine Hauptverkehrsader für den Güterverkehr und wird derzeit massiv ausgebaut, um die Kapazitäten zu erhöhen. Es gibt mehrere Güterverkehrsstellen und Anschlüsse, und das Potenzial zur Reaktivierung stillgelegter Strecken wird untersucht. Entscheidend ist die Nähe zu einem bestehenden RoLa-Terminal, was die im Konzept vorgesehene Schienenverknüpfung für LKW-Transporte erleichtert. Die Kombination aus leistungsfähiger Schiene, RoLa-Zugang und Autobahnanschluss bietet die notwendige multimodale Konnektivität für zivile Distribution und militärische Verlegungen.

Regionale Bedarfe

Süd-Baden umfasst ausgedehnte ländliche Gebiete, die mit den typischen Herausforderungen der Grundversorgung konfrontiert sind. Das Projekt REGIOLOG SÜD kann einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität in diesen Gebieten leisten, indem es die zuverlässige Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen sicherstellt.

Logistische und militärische Nähe

Die Region verfügt über eine etablierte Logistikwirtschaft mit zahlreichen Unternehmen. Gleichzeitig befinden sich wichtige Standorte der Bundeswehr in oder nahe der Region, was die Integration in militärische Logistikketten erleichtert.

Systemdesign: Komponenten, Technologie und Dual-Use-Funktionalität

Das vorgeschlagene Design für REGIOLOG SÜD umfasst mehrere Kernkomponenten, die synergetisch zusammenwirken sollen:

Hochregallager (HRL)

Das Herzstück der Anlage, basierend auf Automatisierungstechnik (Regalbediengeräte, Fördertechnik). Es dient der Lagerung von Paletten oder anderen Ladeeinheiten und ermöglicht eine schnelle und effiziente Kommissionierung von Waren.

Containerpuffer

Ein Bereich zur temporären Lagerung und zum Umschlag von ISO-Containern. Dies ermöglicht die flexible Abwicklung von Containerverkehren und die Integration in intermodale Transportketten.

Schienenrampe

Schnittstelle zum Schienennetz, ausgelegt für die Be- und Entladung von Güterzügen und RoLa-Einheiten. Dies ermöglicht den umweltfreundlichen Transport großer Mengen von Gütern und die Anbindung an das europäische Schienennetz.

FlexRampe

Mobile Schienenrampe, die schnell, flexibel und standortunabhängig eingesetzt werden kann. Sie ermöglicht spontane Verladeszenarien und erweitert die Einsatzmöglichkeiten im kombinierten Verkehr.

Anlieferzone (Straße)

Bereich für die An- und Abfahrt von LKW, einschließlich Andocktoren für den Warenumschlag. Dies ermöglicht eine schnelle und effiziente Abwicklung des LKW-Verkehrs und die Anbindung an das regionale Straßennetz.

Technikzentrale

Beinhaltet die Energieversorgung (potenziell mit Photovoltaik und Speichersystemen zur Erhöhung der Autarkie und Resilienz) und die zentrale Steuerungstechnik. Dies gewährleistet einen zuverlässigen und energieeffizienten Betrieb des Lagers.

Die Dual-Use-Funktionalität wird durch die flexible Nutzung dieser Komponenten erreicht. Das Hochregallager kann sowohl für die Lagerung von zivilen Gütern als auch für die Lagerung von militärischem Material genutzt werden. Der Containerpuffer kann sowohl für den Umschlag von zivilen Containern als auch für den Umschlag von militärischen Containern genutzt werden. Die Schienenrampe kann sowohl für die Verladung von zivilen Güterzügen als auch für die Verladung von militärischen Güterzügen genutzt werden. Und die Anlieferzone kann sowohl für die Anlieferung von zivilen LKW als auch für die Anlieferung von militärischen LKW genutzt werden.

Die zentrale technische Herausforderung

Die zentrale technische Herausforderung liegt in der Gestaltung der Schnittstellen zwischen diesen Komponenten und Systemen. Dies betrifft sowohl die physischen Übergänge (z.B. von der Fördertechnik zur Schienenrampe) als auch die digitalen Verknüpfungen (z.B. zwischen dem zivilen WMS, externen E-Commerce-Plattformen, dem Transportmanagementsystem für die Schiene und potenziellen militärischen Logistik- und Führungssystemen). Die Modularität muss sich auch auf diese Schnittstellen erstrecken, um eine flexible Anpassung und spätere Erweiterungen zu ermöglichen. Die Sicherheit dieser Schnittstellen, insbesondere gegen Cyberangriffe, ist von überragender Bedeutung.

Die Bedeutung der Cybersicherheit

In der heutigen Zeit ist die Cybersicherheit ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines jeden Projekts, insbesondere bei einem Dual-Use-Projekt wie REGIOLOG SÜD. Die Systeme und Daten des Lagers müssen vor unbefugtem Zugriff, Manipulation und Sabotage geschützt werden. Dies erfordert den Einsatz modernster Sicherheitstechnologien und -verfahren sowie eine kontinuierliche Überwachung und Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen.

Herausforderungen und Chancen

REGIOLOG SÜD ist ein anspruchsvolles Projekt, das mit einer Reihe von Herausforderungen verbunden ist. Dazu gehören die Komplexität der technischen Integration, die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren und die Einhaltung strenger Sicherheitsanforderungen.

Gleichzeitig bietet das Projekt aber auch große Chancen. Es kann einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Resilienz der deutschen Wirtschaft, zur Verbesserung der Lebensqualität in ländlichen Gebieten und zur Erhöhung der Verteidigungsfähigkeit des Landes leisten. Durch die erfolgreiche Umsetzung von REGIOLOG SÜD kann Deutschland eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung von Dual-Use-Logistikinfrastrukturen einnehmen und wertvolle Erfahrungen für andere Länder sammeln.

REGIOLOG SÜD: Ein innovatives Pilotprojekt für Deutschlands Resilienz als Schlüssel zur Verteidigungsfähigkeit

REGIOLOG SÜD ist ein wegweisendes Pilotprojekt, das das Potenzial hat, die Logistiklandschaft in Deutschland grundlegend zu verändern. Durch die Kombination von zivilen und militärischen Anforderungen kann ein Mehrwert für die gesamte Gesellschaft geschaffen werden. Die erfolgreiche Umsetzung des Projekts erfordert jedoch eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren, eine sorgfältige Planung und eine kontinuierliche Überwachung und Verbesserung der Prozesse. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann REGIOLOG SÜD zu einem Leuchtturmprojekt für Dual-Use-Logistikinfrastrukturen werden und einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Resilienz und Verteidigungsfähigkeit Deutschlands leisten.
sten.

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