Veröffentlicht am: 21. April 2025 / Update vom: 21. April 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
Der Solarpark “Untere Hurst” an der A% ist ein Interkommunales Solarparkprojekt von Sinzheim, Baden-Baden und Hügelsheim – Kreativbild: Xpert.Digital
Grüne Kraft entlang der Autobahn: Solarparkprojekt Untere Hurst gestartet
Nachhaltigkeit vereint: Sinzheim, Hügelsheim und Baden-Baden setzen auf Solarenergie
In einer beispielhaften interkommunalen Zusammenarbeit entwickeln die Gemeinden Sinzheim und Hügelsheim gemeinsam mit der Stadt Baden-Baden einen großflächigen Solarpark entlang der Autobahn A5. Das Projekt “Untere Hurst” stellt mit einer geplanten Leistung von über 7 Megawatt ein bedeutendes regionales Energiewendeprojekt dar. Die beteiligten Kommunen haben ihre Kräfte gebündelt, um gemeinsam in erneuerbare Energien zu investieren, wobei der Baubeginn für 2025/2026 geplant ist. Die Kooperation wird von lokalen Energieversorgern unterstützt und soll jährlich fast 8 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen.
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Projektstruktur und Beteiligung der Kommunen
Der Solarpark “Untere Hurst” ist als gemeinschaftliches Projekt konzipiert, das die regionale Energiewende voranbringen soll. Die Beteiligungsstruktur zeigt dabei eine starke kommunale Verankerung, die die lokale Wertschöpfung in den Vordergrund stellt.
Die Gemeinde Sinzheim nimmt eine zentrale Rolle ein und beteiligt sich gemeinsam mit ihrem Gemeindewerk GWS Sinzheim mit insgesamt 49 Prozent an der Projektgesellschaft, wobei 34 Prozent direkt durch die Gemeinde gehalten werden. Bürgermeister Erik Ernst betont die strategische Bedeutung dieser Beteiligung, die auf mehreren Säulen basiert, darunter die Verpachtung gemeindeeigener Flächen sowie indirekte Beteiligungsgewinne an der Projektgesellschaft.
Auch die Stadtwerke Baden-Baden sind als wichtiger Partner an dem Projekt beteiligt. Geschäftsführer Helmut Oehler erklärt, dass diese Investition in erneuerbare Energien das Image der Stadtwerke als Vorreiter im Bereich nachhaltiger Energieversorgung stärkt und einen großen Beitrag zum städtischen Klimaschutzkonzept leistet. Die Stadt Baden-Baden sieht in dem Projekt eine Möglichkeit, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und gleichzeitig wirtschaftlich zu handeln.
Die Gemeinde Hügelsheim trägt zum Projekt bei, indem sie ihre Grundstücke für den Solarpark verpachtet. Bürgermeisterin Kerstin Cee betont den positiven Aspekt dieser Zusammenarbeit: “Die Gemeinde Hügelsheim ist stolz darauf, durch die Verpachtung unserer Grundstücke einen wesentlichen Beitrag zur Realisierung des Solarparkprojekts zu leisten. Diese Pachteinnahmen unterstützen unsere Gemeinde und fördern gleichzeitig die nachhaltige Energiezukunft der Region”.
Unterstützung durch regionale Energieversorger
Die Umsetzung und Projektentwicklung wird von der badenovaERNEUERBARE GmbH unterstützt, einem Unternehmen mit Erfahrung bei kommunalen Projekten im Bereich Windkraft und Photovoltaik. Geschäftsführer Michael Klein würdigt das klare Bekenntnis der Gemeinderäte und sieht in dem Projekt ein starkes Zeichen interkommunaler Zusammenarbeit. Er betont auch die Herausforderungen in der Region: “Die Möglichkeiten für Photovoltaik sind in unserer Region begrenzt, umso erfreulicher ist es, dass bei diesem Projekt alle Beteiligten an einem Strang ziehen und wir so einen wertvollen Beitrag für die Erzeugung heimischen erneuerbaren Stroms leisten können”.
Technische Details und Umweltauswirkungen
Der Solarpark “Untere Hurst” ist als leistungsstarke Anlage konzipiert, die einen bedeutenden Beitrag zur regionalen Energieversorgung leisten soll. Die technischen Parameter verdeutlichen den Umfang dieses ambitionierten Projekts.
Mit einer installierten Nutzleistung von 7,434 MWp wird der Solarpark auf einer Gesamtfläche von 7 Hektar errichtet. Diese Größenordnung ermöglicht eine jährliche Stromleistung von etwa 7,85 Millionen Kilowattstunden, was einem erheblichen Beitrag zur lokalen Energieversorgung entspricht. Zum Vergleich: Der größte Solarpark in Baden-Württemberg, der sich in der Nähe von Heilbronn befindet, kann rund 24.000 Haushalte mit Strom versorgen.
Die Umweltauswirkungen des Solarparks sind beachtlich: Durch die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen können jährlich etwa 5.960 Tonnen CO₂-Emissionen vermieden werden. Diese Einsparung trägt maßgeblich zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks der beteiligten Kommunen bei und unterstützt die regionalen und nationalen Klimaschutzziele.
Standortwahl entlang der A5
Die Wahl des Standorts entlang der Autobahn A5 folgt einer bundesweiten Strategie, die durch gesetzliche Anpassungen unterstützt wird. Die Novellierung des §35 BauGB ab dem 1. Januar 2023 erleichtert die Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen entlang von Autobahnen bis zu einer Entfernung von 200 Metern. Diese Regelung macht solche Standorte besonders attraktiv für Solarparkprojekte.
Autobahnanlagen bieten mehrere Vorteile für die Installation von Solarparks. Sie sind bereits durch Verkehr und Lärm vorbelastet, wodurch Nutzungskonflikte mit anderen Interessen wie Landwirtschaft oder Naherholung minimiert werden können. Die Flächen entlang von Autobahnen gelten daher als sogenannte “Gunstflächen” – Standorte, die sich aufgrund ihrer Vorbelastung besonders für erneuerbare Energieprojekte eignen.
Zeitplan und aktueller Projektstand
Der Solarpark “Untere Hurst” befindet sich derzeit in der Planungsphase, wobei die jüngste Pressemitteilung vom 17. April 2025 den aktuellen Entwicklungsstand widerspiegelt. Der Zeitplan für das Projekt sieht einen Baubeginn in den Jahren 2025/2026 vor, was darauf hindeutet, dass die konkreten Bauarbeiten in naher Zukunft beginnen könnten.
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass das Projekt auf einem guten Weg ist. Die kürzlich veröffentlichte Pressemitteilung der Gemeindewerke Sinzheim unterstreicht das Engagement aller beteiligten Parteien, das Projekt voranzutreiben. Die öffentliche Kommunikation zu dem Projekt deutet auf eine transparente Vorgehensweise hin, die auch die Einbindung der Bürger in den Prozess berücksichtigt.
Im Kontext regionaler Solarparkentwicklungen ist zu bemerken, dass in der Region derzeit mehrere ähnliche Projekte entlang der A5 voranschreiten. In Bietigheim entsteht beispielsweise auf einer Fläche von 22 Hektar innerhalb eines Jahres einer der größten Solarparks in Baden-Württemberg, der Mitte 2026 in Betrieb gehen soll. Auch in anderen Gemeinden wie Ötigheim wurde kürzlich ein Solarpark nahe der A5 mit einer Gesamtleistung von rund 4,1 MW eingeweiht. Diese parallelen Entwicklungen unterstreichen die Dynamik beim Ausbau erneuerbarer Energien in der Region.
Vergleichbare Projekte in der Region
Der Solarpark “Untere Hurst” reiht sich in eine wachsende Zahl von Solarparkprojekten entlang der A5 ein. In Sinzheim selbst gibt es bereits ein weiteres Projekt: Die Trianel GmbH errichtet mit der SolNet als Projektentwickler eine PV-Anlage mit 5,2 Megawatt auf der Fläche des Waldhofs. Das Genehmigungsverfahren für dieses Projekt sollte Ende 2023 abgeschlossen sein, mit einem geplanten Baubeginn Ende 2024 oder Anfang 2025.
Die EnBW hat im Juli 2023 mit dem Bau eines Solarparks an der A5 bei Bruchsal-Untergrombach begonnen, der auf einem 3,8 Hektar großen Areal errichtet wurde und über einen integrierten Batteriespeicher verfügt. Solche Batteriespeicher erhöhen die Effizienz der Solaranlagen, da der erzeugte Strom flexibler und besser über den Tag verteilt ins Netz eingespeist werden kann.
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Wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung
Das interkommunale Solarparkprojekt “Untere Hurst” hat über die reine Energieerzeugung hinaus eine vielschichtige Bedeutung für die beteiligten Kommunen. Es stellt nicht nur eine Investition in erneuerbare Energien dar, sondern ist auch ein Modell für erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit.
Die wirtschaftlichen Vorteile für die beteiligten Gemeinden sind vielfältig. Die Gemeinde Sinzheim profitiert durch direkte Beteiligungsgewinne an der Projektgesellschaft sowie durch Pachteinnahmen aus gemeindeeigenen Flächen. Für Hügelsheim bedeuten die Pachteinnahmen eine zusätzliche finanzielle Quelle, die den kommunalen Haushalt stärkt. Diese lokale Wertschöpfung ist ein wichtiges Argument für die Akzeptanz solcher Projekte in der Bevölkerung.
Bürgermeister Erik Ernst von Sinzheim beschreibt das Projekt als ein “interkommunales Leuchtturmprojekt”, das als Vorbild für zukünftige nachhaltige Energieprojekte dient und zeigt, “wie Klimaschutz und wirtschaftliche Weitsicht Hand in Hand gehen können”. Diese Verbindung von ökologischen und ökonomischen Zielen macht das Projekt besonders attraktiv für kommunale Entscheidungsträger.
Beitrag zur regionalen Energiewende
Der Solarpark “Untere Hurst” leistet einen konkreten Beitrag zur Umsetzung der Energiewende in der Region. Mit seiner jährlichen Stromproduktion von 7,85 Millionen Kilowattstunden trägt er zur Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bei. Dies ist besonders relevant im Kontext der aktuellen geopolitischen Situation und dem Bestreben, sich von fremden Energielieferungen unabhängiger zu machen.
In Baden-Württemberg liegt der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bei etwa 41 Prozent, wobei die Photovoltaik mit gut 14 Prozent den größten Anteil unter den erneuerbaren Energiequellen ausmacht. Das Land hat sich zum Ziel gesetzt, zwei Prozent der Landesfläche für Windkraft und Photovoltaik zur Verfügung zu stellen, um die schädlichen Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren und die Klimaschutzziele zu erreichen. Projekte wie der Solarpark “Untere Hurst” tragen direkt zur Erreichung dieser Ziele bei.
Lokale Kooperation, globaler Nutzen: Der Solarpark Untere Hurst als Vorbild
Das Solarparkprojekt “Untere Hurst” an der A5 demonstriert eindrucksvoll, wie interkommunale Zusammenarbeit zum Gelingen der Energiewende beitragen kann. Die Gemeinden Sinzheim und Hügelsheim sowie die Stadt Baden-Baden haben ein Modell entwickelt, das ökologische Verantwortung mit wirtschaftlichem Pragmatismus verbindet und dabei lokale Wertschöpfung in den Vordergrund stellt.
Mit einer geplanten Leistung von 7,434 MWp und einer jährlichen Stromproduktion von 7,85 Millionen Kilowattstunden wird der Solarpark einen erheblichen Beitrag zur regionalen Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen leisten. Die vermiedenen CO₂-Emissionen von fast 6.000 Tonnen pro Jahr unterstreichen die ökologische Bedeutung des Projekts.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit verschiedener kommunaler Akteure könnte als Vorbild für ähnliche Projekte in der Region und darüber hinaus dienen. Besonders hervorzuheben ist die Einbindung verschiedener kommunaler Energieversorger und die transparente Kommunikation des Projekts, die zur Akzeptanz in der Bevölkerung beiträgt.
Mit dem geplanten Baubeginn in den Jahren 2025/2026 reiht sich das Projekt in eine Reihe von Solarparkentwicklungen entlang der A5 ein, die gemeinsam einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energieversorgung in der Region darstellen. Die Nutzung von Flächen entlang von Verkehrswegen wie der A5 zeigt zudem einen intelligenten Ansatz bei der Flächennutzung, da hier bestehende Infrastrukturen genutzt werden und Nutzungskonflikte minimiert werden können.
Das Projekt “Untere Hurst” ist ein konkretes Beispiel dafür, wie kommunales Engagement und regionale Zusammenarbeit die Energiewende von unten voranbringen können – eine Entwicklung, die für das Erreichen der übergeordneten Klimaschutzziele unerlässlich ist.
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