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Der Metaverse-Mythos entschlüsselt: Was steckt wirklich dahinter? Und welche Plattformen kommen dem Metaverse am nächsten?

Veröffentlicht am: 15. Januar 2025 / Update vom: 15. Januar 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

 

Der Metaverse-Mythos entschlüsselt: Was steckt wirklich dahinter? Und welche Plattformen kommen dem Metaverse am nächsten?

Der Metaverse-Mythos entschlüsselt: Was steckt wirklich dahinter? Und welche Plattformen kommen dem Metaverse am nächsten? – Bild: Xpert.Digital

 

Das Metaverse: Eine umfassende Analyse aktueller Plattformen und die Definition seiner Kernelemente

Der Begriff „Metaverse“ geistert seit geraumer Zeit durch die Medienlandschaft und wird nicht selten als die nächste große Revolution des Internets angepriesen. Nach einem anfänglichen, fast euphorischen Hype hat sich die Aufregung zwar etwas gelegt, doch die Frage bleibt bestehen: Was genau verbirgt sich hinter dieser oft bemühten Vokabel? Und welche der aktuell existierenden Plattformen wie beispielsweise Roblox, Minecraft oder Fortnite können tatsächlich als Manifestationen eines Metaverse betrachtet werden? Dieser Artikel nimmt eine detaillierte Analyse dieser populären Plattformen im Kontext bestehender Definitionen vor. Ziel ist es, die fundamentalen Attribute zu identifizieren, die ein Metaverse auszeichnen, und gleichzeitig die gegenwärtigen Grenzen und Herausforderungen bei der Entwicklung eines umfassenden Metaverse zu beleuchten. Es ist dabei von entscheidender Bedeutung zu verstehen, dass es nicht „das eine“ Metaverse gibt, sondern vielmehr eine Vielzahl unterschiedlicher Plattformen und Konzepte, die alle den Anspruch erheben, Teil dieser aufstrebenden digitalen Welt zu sein.

Die Definition des Metaverse: Eine vielschichtige Betrachtung

Um die Frage zu beantworten, inwieweit die genannten Plattformen als Metaverse gelten können, bedarf es zunächst einer präzisen Definition des Begriffs. Hierzu existieren unterschiedliche Perspektiven und Erkenntnisse, die es zu berücksichtigen gilt.

Die Ursprünge des Begriffs lassen sich bis ins Jahr 1992 zurückverfolgen, als Neal Stephenson in seinem bahnbrechenden Science-Fiction-Roman „Snow Crash“ das Wort „Metaverse“ prägte. In Stephensons visionärer Erzählung wird das Metaverse als eine immersive, virtuelle Realität beschrieben, die als Nachfolger des Internets fungiert. Es ist ein digitaler Raum, in dem Menschen durch Avatare miteinander interagieren, Geschäfte abschließen und soziale Beziehungen pflegen.

Eine gängige Definition, wie sie auch in Online-Enzyklopädien zu finden ist, beschreibt das Metaverse als einen nur lose definierten Begriff, der sich auf virtuelle Welten bezieht. In diesen Welten interagieren Nutzer, repräsentiert durch individuell gestaltbare Avatare, in der Regel in einer dreidimensionalen Umgebung. Der Fokus liegt dabei auf der Etablierung von sozialen und wirtschaftlichen Verbindungen. Es geht also nicht nur um bloße Unterhaltung, sondern auch um die Möglichkeit, Freundschaften zu schließen, Gemeinschaften zu bilden und sogar wirtschaftlichen Aktivitäten nachzugehen.

Tech-Blogs und Branchenexperten definieren das Metaverse oft als eine ganzheitliche virtuelle Welt, die parallel zur realen Welt existiert. Diese digitale Parallelwelt zeichnet sich durch die Gewährleistung digitaler Eigentumsrechte, die Ermöglichung einzigartiger Online-Identitäten, die Vernetzung verschiedener Umgebungen und die Bereitstellung immersiver Erlebnisse aus. Viele sehen es als die nächste Evolutionsstufe des Internets, quasi das „Internet in 3D“. Ein faszinierender Aspekt in diesem Zusammenhang ist die Erstellung von „Digital Twins“. Dabei handelt es sich um digitale Kopien von realen Objekten, Prozessen oder Umgebungen, die im Metaverse simuliert und analysiert werden können. Dies eröffnet völlig neue Möglichkeiten in Bereichen wie der Produktentwicklung, der Stadtplanung oder der Simulation komplexer Systeme.

Wissenschaftliche Publikationen nähern sich dem Thema Metaverse oft mit einem Fokus auf die technologischen Grundlagen und die potenziellen gesellschaftlichen Auswirkungen. Hier wird das Metaverse als ein komplexes und vernetztes Geflecht von allgegenwärtigen virtuellen Welten definiert, die sich teilweise mit der physischen Welt überschneiden und diese erweitern. Nutzer, verkörpert durch ihre Avatare, können in diesen immersiven, skalierbaren, synchronen und persistenten Umgebungen miteinander interagieren, vielfältige Inhalte erleben und konsumieren. Ein integriertes Wirtschaftssystem bietet Anreize für die aktive Teilnahme und die Wertschöpfung innerhalb des Metaverse. Dezentrale Technologien, insbesondere Blockchains, spielen dabei eine entscheidende Rolle, um die Sicherheit und Transparenz von wirtschaftlichen Aktivitäten im Metaverse zu gewährleisten. Sie ermöglichen beispielsweise den Nachweis von digitalem Eigentum und die sichere Durchführung von Transaktionen.

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Analyse aktueller Plattformen im Kontext der Metaverse-Definition

Vor dem Hintergrund dieser vielfältigen Definitionen lassen sich die eingangs genannten und weitere relevante Plattformen nun genauer unter die Lupe nehmen, um ihren Metaverse-Charakter zu bewerten.

Roblox

Diese Plattform bietet eine persistente virtuelle Welt, in der Nutzer durch Avatare repräsentiert werden und soziale Interaktionen pflegen können. Ein wesentliches Merkmal ist das integrierte Wirtschaftssystem mit einer eigenen virtuellen Währung, den „Robux“. Roblox erfüllt somit viele Kriterien eines Metaverse, wobei der Fokus primär auf dem Bereich Gaming liegt. Nutzer haben die Möglichkeit, eigene Spiele und Erlebnisse zu kreieren und die von anderen Nutzern erstellten Welten zu erkunden. Die Plattform ermöglicht umfangreiche soziale Interaktionen und den Handel mit virtuellen Gütern, was über reines Spielen hinausgeht.

Passend dazu:

Minecraft

Auch Minecraft ermöglicht persistente Welten, die Interaktion durch Avatare und vielfältige soziale Interaktionen. Wie bei Roblox erfüllt auch Minecraft viele Kriterien eines Metaverse, wenngleich der Schwerpunkt hier eher auf dem kreativen Bauen und dem Erkunden der virtuellen Umgebung liegt. Die offene Welt von Minecraft bietet Nutzern nahezu unbegrenzte Möglichkeiten zur freien Gestaltung und zum gemeinschaftlichen Erschaffen von Bauwerken und komplexen Systemen.

Fortnite

Fortnite bietet zwar Avatare, ausgeprägte soziale Interaktionsmöglichkeiten und regelmäßig stattfindende virtuelle Events, wird aber tendenziell eher als ein Online-Spiel mit Metaverse-Elementen betrachtet. Der Kern des Erlebnisses liegt im actionreichen Gameplay, aber die Integration sozialer Bereiche und die Durchführung von virtuellen Konzerten oder Filmvorführungen verleihen der Plattform durchaus Metaverse-Charakteristika. Es ist ein Beispiel dafür, wie traditionelle Spiele zunehmend Elemente integrieren, die über das reine Spielen hinausgehen.

The Sandbox

Im Gegensatz zu den spielorientierten Plattformen legt The Sandbox einen starken Fokus auf digitale Eigentumsrechte und den Handel mit virtuellen Gütern, die als Non-Fungible Tokens (NFTs) auf der Blockchain gespeichert werden. Diese Ausrichtung unterstreicht die wirtschaftliche Komponente des Metaverse. Nutzer können virtuelles Land erwerben und bebauen sowie eigene Spiele und interaktive Erlebnisse erschaffen und monetarisieren.

Decentraland

Decentraland geht noch einen Schritt weiter und präsentiert sich als eine dezidiert dezentrale Plattform mit einem klaren Fokus auf digitale Eigentumsrechte und Community-Building. Diese Plattform erfüllt viele Kriterien eines umfassenden Metaverse. Nutzer können virtuelles Land besitzen, dieses nach ihren Vorstellungen entwickeln und mit anderen Nutzern interagieren, Veranstaltungen abhalten und virtuelle Geschäfte betreiben.

Passend dazu:

Horizon Worlds

Die soziale VR-Plattform von Meta, dem Mutterkonzern von Facebook, konzentriert sich auf die Interaktion durch Avatare in immersiven virtuellen Umgebungen. Es ist bemerkenswert, dass Meta im Jahr 2021 immense Summen, über 10 Milliarden US-Dollar, in die Entwicklung des Metaverse investierte, dabei jedoch hohe operative Verluste verzeichnete. In jüngerer Zeit, ab 2023, hat Meta den strategischen Fokus etwas von der reinen Metaverse-Entwicklung hin zur Künstlichen Intelligenz verlagert. Horizon Worlds zielt darauf ab, soziale Interaktion im Metaverse zu ermöglichen, indem Nutzer sich in virtuellen Welten treffen, gemeinsam Spiele spielen und Inhalte kreieren können.

Passen dazu:

Somnium Space

Diese VR-Plattform legt besonderen Wert auf eine persistente Welt und die Gewährleistung digitaler Eigentumsrechte. Somnium Space erfüllt bereits viele Kriterien eines Metaverse, befindet sich aber noch in einer fortlaufenden Entwicklung. Die Plattform bietet eine offene Welt, in der Nutzer virtuelles Land erwerben und nach ihren Wünschen gestalten können.

Cryptovoxels

Cryptovoxels ist eine weitere Blockchain-basierte Plattform, deren Schwerpunkt auf digitalen Eigentumsrechten und dem Besitz von virtuellem Land liegt. Hier steht ganz klar die wirtschaftliche Komponente des Metaverse im Vordergrund. Nutzer haben die Möglichkeit, virtuelles Land zu kaufen, zu verkaufen und zu entwickeln, was eine Grundlage für virtuelle Geschäftsmodelle bildet.

Axie Infinity

Axie Infinity ist primär ein Blockchain-basiertes Spiel, das sich durch den Handel mit NFTs auszeichnet. Es kann eher als ein „Play-to-Earn“-Spiel mit Metaverse-Elementen betrachtet werden. Nutzer können digitale Kreaturen sammeln, züchten und in Kämpfen gegeneinander antreten, wobei der Handel mit den Kreaturen einen wesentlichen Bestandteil des Spiels darstellt.

VRChat

VRChat ist eine soziale VR-Plattform, die sich durch eine große Vielfalt an Avataren und einen starken Fokus auf Community-Building auszeichnet. Diese Plattform erfüllt viele Kriterien eines Metaverse. Nutzer können eigene Avatare erstellen oder aus einer riesigen Bibliothek wählen und in unzähligen von Nutzern geschaffenen virtuellen Welten mit anderen interagieren.

Weitere relevante Plattformen

Neben den bereits genannten existiert eine Vielzahl weiterer Plattformen, die als Metaverse oder zumindest als Proto-Metaverse betrachtet werden können.

Second Life

Oft als das „erste Metaverse“ bezeichnet, integrierte Second Life bereits frühzeitig viele Aspekte sozialer Medien in eine dreidimensionale Welt mit Avataren. Es bietet eine persistente virtuelle Welt, in der Nutzer interagieren, eigene Inhalte erstellen und sogar Geschäfte betreiben können.

IMVU

IMVU ist eine soziale Plattform, deren Fokus auf Avataren und dem Handel mit virtuellen Gütern liegt. Nutzer können ihre Avatare individuell gestalten und virtuelle Kleidung und Accessoires erwerben.

Sansar

Sansar ist eine Plattform, die es Nutzern ermöglicht, eigene virtuelle Welten zu erstellen und die Welten anderer zu besuchen. Sie bietet Werkzeuge zur Gestaltung immersiver Erlebnisse.

High Fidelity

High Fidelity ist eine Open-Source-Plattform für die Erstellung von virtuellen Welten. Die Offenheit der Plattform ermöglicht eine hohe Flexibilität und Anpassbarkeit.

Upland

Upland ist eine Metaverse-Plattform, die sich auf virtuelles Land konzentriert, das an reale geografische Standorte gekoppelt ist. Nutzer können virtuelle Immobilien kaufen, verkaufen und entwickeln.

Wesentliche Attribute eines Metaverse: Ein umfassender Blick

Aus den unterschiedlichen Definitionen und der Analyse der verschiedenen Plattformen lassen sich wesentliche Attribute ableiten, die ein Metaverse im Kern ausmachen. Diese Attribute lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen.

Technische Aspekte

Persistente virtuelle Welt: Eine fundamentale Eigenschaft ist die Persistenz. Die virtuelle Welt existiert kontinuierlich, unabhängig von der Anwesenheit einzelner Nutzer. Der Zustand von Objekten und Umgebungen wird gespeichert und bleibt erhalten, auch wenn Nutzer die Welt verlassen.

Immersive Erfahrung: Ein wesentliches Ziel des Metaverse ist es, Nutzern ein Gefühl der Präsenz und des Eintauchens in die virtuelle Welt zu vermitteln. Idealerweise wird dies durch den Einsatz von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR)-Technologien erreicht, die die Sinneswahrnehmung verstärken und ein intensiveres Erleben ermöglichen.

Interoperabilität: Ein ideales Metaverse zeichnet sich durch Interoperabilität aus. Das bedeutet, dass Nutzer idealerweise ihren Avatar und ihre digitalen Besitztümer nahtlos zwischen verschiedenen Metaverse-Plattformen bewegen können. Dies erfordert einheitliche Standards und Protokolle.

Skalierbarkeit: Das Metaverse muss in der Lage sein, eine sehr große Anzahl von Nutzern und eine immense Menge an Inhalten gleichzeitig zu unterstützen, ohne Leistungseinbußen zu erleiden. Dies stellt eine erhebliche technische Herausforderung dar.

User Experience

Avatar-basierte Interaktion: Im Metaverse werden Nutzer durch individuell gestaltbare Avatare repräsentiert. Diese Avatare ermöglichen es den Nutzern, in der virtuellen Welt zu agieren, zu kommunizieren und sich auszudrücken.

Zugänglichkeit

Ein inklusives Metaverse sollte für Nutzer mit unterschiedlichen technischen Fähigkeiten und über verschiedene Geräte zugänglich sein, von High-End-VR-Headsets bis hin zu herkömmlichen Computern und Smartphones.

Soziale und wirtschaftliche Faktoren

Soziale Interaktion: Das Metaverse ermöglicht vielfältige Formen der Kommunikation, Zusammenarbeit und den Aufbau von Gemeinschaften. Nutzer können Freundschaften schließen, an Gruppenaktivitäten teilnehmen und gemeinsam virtuelle Erlebnisse teilen.

Wirtschaftliche Aktivität: Ein funktionierendes Metaverse bietet Möglichkeiten für Handel, Investitionen und den Erwerb von digitalen Gütern und Dienstleistungen. Dies kann den Handel mit virtueller Kleidung, Kunstwerken, Land oder auch den Zugang zu exklusiven Erlebnissen umfassen.

Digitale Eigentumsrechte: Ein entscheidendes Merkmal ist die Gewährleistung digitaler Eigentumsrechte. Nutzer können virtuelle Güter und virtuelles Land besitzen, kaufen, verkaufen und handeln, idealerweise unter Nutzung von Technologien wie der Blockchain, um die Eigentumsverhältnisse sicher und transparent zu dokumentieren.

Governance und Standardisierung: Die Weichen für die Zukunft

Neben den technischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten spielen auch die Governance und die Standardisierung eine entscheidende Rolle für die Entwicklung eines offenen und funktionierenden Metaverse. In Bezug auf die Governance lassen sich derzeit zwei konkurrierende Visionen erkennen:

  • Offenes Metaverse: Diese Vision strebt ein dezentralisiertes, nutzerzentriertes Metaverse an, dessen Fokus auf Interoperabilität und offenen Standards liegt. Die Kontrolle über das Metaverse soll nicht bei einzelnen Unternehmen liegen, sondern möglichst breit verteilt sein.
  • Geschlossenes Metaverse: Im Gegensatz dazu steht die Vision eines zentralisierten Metaverse, das von einzelnen Unternehmen kontrolliert wird und auf proprietären Technologien basiert. Die Interoperabilität mit anderen Plattformen ist in diesem Modell oft eingeschränkt.

Ein offenes Metaverse erfordert bestimmte „Zutaten“, um seine Prinzipien zu verwirklichen:

  • Dezentralisierung: Die Macht und Kontrolle über das Metaverse sollten nicht bei einzelnen Organisationen konzentriert sein.
  • Nutzerkontrolle über die eigene Identität: Nutzer sollten die Kontrolle über ihre digitalen Identitäten und Daten haben.
  • Durchsetzung von Eigentumsrechten: Digitale Eigentumsrechte müssen verlässlich durchgesetzt werden können.
  • Angleichung der Anreize für Nutzer und Entwickler: Das System sollte so gestaltet sein, dass sowohl Nutzer als auch Entwickler von ihrer Teilnahme und ihren Beiträgen profitieren.
  • Wertzuwachs für die Nutzer, nicht nur für die Plattformen: Der Mehrwert des Metaverse sollte primär den Nutzern zugutekommen und nicht nur den Betreibern der Plattformen.
  • Transparenz: Die Funktionsweise des Metaverse und die Regeln, die dort gelten, sollten transparent sein.
  • Interoperabilität und Kompatibilität: Verschiedene Metaverse-Plattformen sollten miteinander kompatibel sein, um einen nahtlosen Übergang zwischen ihnen zu ermöglichen.

Ein interessanter Ansatz zur Definition des Metaverse ist der sogenannte „Metaverse Code“, der sieben grundlegende Regeln formuliert:

  1. Es gibt nur ein Metaverse: Diese Regel impliziert die Vision eines einzigen, miteinander verbundenen digitalen Raums.
  2. Das Metaverse ist jedermann zugänglich: Der Zugang zum Metaverse sollte nicht eingeschränkt sein.
  3. Niemand kontrolliert das Metaverse: Diese Regel unterstreicht das Ideal der Dezentralisierung.
  4. Das Metaverse ist offen: Die Plattform sollte offen für neue Ideen und Entwicklungen sein.
  5. Das Metaverse ist unabhängig von einer Hardware: Der Zugang sollte nicht auf bestimmte Geräte beschränkt sein.
  6. Das Metaverse ist ein Netzwerk: Es handelt sich um ein vernetztes System, das verschiedene Elemente miteinander verbindet.
  7. Das Metaverse ist das Internet: Diese Regel deutet an, dass das Metaverse als eine Weiterentwicklung des Internets betrachtet werden kann.

Die Entwicklung einheitlicher Standards und Protokolle ist von essenzieller Bedeutung, um die Interoperabilität zwischen verschiedenen Metaverse-Plattformen zu gewährleisten. Es gibt jedoch zahlreiche Herausforderungen, beispielsweise bei der einheitlichen Namensgebung von Objekten und Attributen oder bei der Sicherstellung eindeutiger Attributwerte in unterschiedlichen Systemen.

Grenzen und Herausforderungen: Der Weg zum vollständigen Metaverse

Obwohl viele der analysierten Plattformen bereits bemerkenswerte Metaverse-Elemente aufweisen, gibt es noch erhebliche Grenzen und Herausforderungen auf dem Weg zur Entwicklung eines vollständig realisierten Metaverse.

  • Technologische Hürden: Die Entwicklung von immersiven und interoperablen VR/AR-Technologien befindet sich noch nicht am Ende ihrer Entwicklung. Es bedarf weiterer Fortschritte in Bereichen wie der Rechenleistung, der Bandbreite und der Benutzerfreundlichkeit der Hardware.
  • Standardisierung: Das Fehlen einheitlicher Standards und Protokolle für die Interoperabilität zwischen verschiedenen Plattformen stellt ein großes Hindernis dar. Ohne diese Standards bleibt das Metaverse fragmentiert und wenig nutzerfreundlich.
  • Skalierbarkeit: Die gleichzeitige Unterstützung einer potenziell riesigen Anzahl von Nutzern und komplexen Interaktionen stellt eine enorme technische Herausforderung dar, insbesondere in Bezug auf die Netzwerkinfrastruktur und die Serverkapazitäten.
  • Ethische und soziale Fragen: Die rasante Entwicklung des Metaverse wirft wichtige ethische und soziale Fragen auf. Dazu gehören der Schutz der Privatsphäre, die Sicherheit der Nutzer vor Missbrauch und Belästigung sowie die Bekämpfung von Desinformation und schädlichen Inhalten. Die zunehmende Verschmelzung von physischer und virtueller Welt wirft zudem grundlegende Fragen nach der Identität, dem sozialen Verhalten und der Verantwortung im Metaverse auf.
  • Zugänglichkeit: Die Kosten für VR/AR-Hardware und der Zugang zu einer schnellen und stabilen Internetverbindung können die Teilhabe am Metaverse einschränken und eine digitale Kluft verstärken.
  • Gesellschaftliche Akzeptanz: Die breite Akzeptanz des Metaverse in der Gesellschaft ist noch nicht gesichert. Es bedarf einer überzeugenden Wertschöpfung und positiver Nutzungsszenarien, um eine breite Bevölkerungsschicht für das Konzept zu begeistern.
  • Auswirkungen auf die Arbeitswelt: Das Metaverse hat das Potenzial, die Arbeitswelt grundlegend zu verändern, indem es neue Formen der Zusammenarbeit, des Lernens und der Kommunikation ermöglicht. Gleichzeitig entstehen jedoch auch neue Herausforderungen in Bezug auf Datenschutz, Arbeitsschutz und die mögliche Verdrängung von Arbeitsplätzen durch Automatisierung und virtuelle Alternativen.
  • Rolle des öffentlichen Sektors: Auch der öffentliche Sektor spielt eine zunehmend wichtige Rolle bei der Gestaltung des Metaverse. Beispielsweise entwickelt die Stadt Seoul eine eigene Metaverse-Plattform, um Bürgern virtuelle Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Kultur und Tourismus anzubieten.
  • Marktdurchdringung: Studien zeigen, dass die Marktdurchdringung des Metaverse in vielen Branchen noch in einer frühen Phase steckt. Viele Unternehmen sammeln erst erste Erfahrungen mit den Möglichkeiten und Herausforderungen dieser Technologie.

Ein Blick in die Zukunft des Internets

Die Analyse zeigt deutlich, dass einige der untersuchten Plattformen, wie beispielsweise Decentraland und VRChat, bereits viele der wesentlichen Kriterien eines Metaverse erfüllen. Andere Plattformen, wie Roblox und Minecraft, weisen zwar signifikante Metaverse-Elemente auf, konzentrieren sich aber primär auf die Bereiche Gaming bzw. kreatives Bauen.

Die Entwicklung eines vollständigen Metaverse, das alle genannten Attribute in sich vereint und eine nahtlose, interoperable und immersive Erfahrung bietet, ist jedoch zweifellos ein langfristiges Ziel. Die bestehenden Plattformen bieten einen wertvollen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten des Metaverse und treiben gleichzeitig die Entwicklung der notwendigen Technologien und Standards voran. Es bleibt abzuwarten, welche Plattformen sich langfristig durchsetzen werden und wie das Metaverse die Zukunft des Internets und die Gesellschaft als Ganzes nachhaltig prägen wird.

Dabei bleiben zahlreiche Fragen offen, deren Beantwortung die weitere Entwicklung des Metaverse maßgeblich beeinflussen wird. Wie werden sich die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Auswirkungen des Metaverse gestalten? Welche ethischen und sozialen Herausforderungen müssen bewältigt werden, um ein faires und sicheres Umfeld zu gewährleisten? Und wie kann sichergestellt werden, dass das Metaverse ein offener, sicherer und inklusiver Raum für alle Menschen wird? Die Antworten auf diese Fragen werden die Konturen der digitalen Zukunft maßgeblich bestimmen.

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